So wurde laut Hinweisschild dieses Pferd betitelt, welches ich in der Ellwanger Innenstadt entdeckte. Dies geht wahrscheinlich auf die regelmäßig stattfindenden Ellwanger Pferdetage, eines der größten Feste für Pferde- und Reitbegeisterte hier auf der Ostalb, zurück.

Ich habe es als Eingangsbild für meinen Beitrag auserkoren, um euch von meinem Kurzurlaub zu berichten, ganz nach der Devise: „Mach Urlaub in der Region“! Vorletzte Woche war ich für 4 Nächte in Espachweiler, gerade einmal 48 km von unserem Zuhause entfernt. Habe mir ein kleines Hotel auserkoren, das direkt an einem See, dem Espachweiher liegt.

Und da es dann nur noch 5 km bis Ellwangen sind, hab ich mir die Tage in der Umgebung dort schön mit Spaziergängen, Baden im See, Sightseeing und faulem Nichtstun vorgestellt. Dass der Seegasthof der Familie Bolz direkt an einer Straße lag, war mir zwar bewusst, dass diese jedoch stark befahren ist und der Weiher wegen Blaualgen geschlossen war, das hatte ich im Vorfeld nicht so im Blick. Wer unser Zuhause kennt, der weiß wie abgeschieden wir wohnen. Der Verkehrslärm war somit eine echte Herausforderung für mich, zumal mein nettes Zimmerchen einen gemütlichen kleinen Balkon mit Seeblick hatte. Übrigens lässt es sich im Gasthof fürstlich speisen, auf deren Website könnt ihr die Restaurantöffnungszeiten in Erfahrung bringen.
Somit begann ich meinen Urlaub mit spazieren gehen entlang der Seen. Der Tag schien wieder einmal sehr heiß zu werden, vorsorglich hatte ich diesmal jedoch an alle Schutzmaßnahmen gedacht und alles mögliche in meinem Rucksack dabei. Nach diesem Espachweiher gelangt man zum Sägweiher. Dieser war zwar für Badebetrieb geöffnet, allerdings badete in diesem, für mich unappetitlich wirkenden Gewässer, auch kein Mensch. Welches Tierchen da drin seine Runden drehte, wollte ich besser nicht wissen. Trotzdem hätte ich Dutzende von Fotos machen können, diese Spiegelungen auf dem Wasser, der Himmel, die Sonne – traumhaft. Auch sonst ist die Umgebung so schön und ruhig und ich fühlte mich wirklich wie im Urlaub.

Weiter ging mein Spazierweg in Richtung Wald zum Grießweiher. Dieser sollte laut Juniorchef auch zum Baden geöffnet sein. Aufgrund der sehr gut ausgearbeiteten Wander- und Fahrradwege kamen mir somit auch einige Frischluftfanatiker zu Fuß oder auf dem Rad entgegen. Ein weitläufiges Netz an Wegen, welches sich in der Ebene rund um diese Seen verteilt. Am besagten 3. See angekommen erwartete mich ein großer Parkplatz mit diesem Hinweisschild – hier herrschte ja Bombenstimmung!

Ich folgte Kindergeschrei und kam somit direkt zur begehbaren Badestelle. Kinderbespaßung mit Angeln und Grillen stand auf dem Programm und die Betreuer versicherten mir, man könne durchaus hier baden. Am folgenden Tag suchte ich mir die Straßenstrecke heraus und fuhr direkt mit dem Auto dort hin. Ein abermals sehr heißer Tag, auch einige andere Badegäste suchten Abkühlung. Es war herrlich!

Zurück zum 1. Tag. Der lange Fußmarsch zwischen offenen Feldern und Wegen war bei dieser Hitze ziemlich anstrengend. Zurück im Hotel die erfrischende Dusche und ein kleines Nickerchen, bis ich durch Klopfen an der Tür wach wurde und überrascht wurde!

Joachim befindet sich seit über 2 Wochen mit dem Motorrad ebenfalls im Urlaub. Eine Tour zum Nordkap hat er sich auserkoren und kreuzte an diesem Tag genau den Polarkreis und ließ mir als Einstimmung in meinen Urlaub diese Aufmerksamkeit bringen. Er kann schon nett sein wenn er will! Gell?
Mit meinem Chili-Flitzer war ich ja auch immer wieder mal unterwegs, vorbei an Pferdekoppeln und Kuhweiden, auch Schafe sah ich. Doch als ich eines Tages in einen kleineren Weg abbog und mein Blick so zur Seite ging, rechnete ich absolut nicht mit diesen Kollegen..
Da steht mitten auf dem schwäbischen Land zwischen Pferdehöfen und Kuhställen diese Farm. Gut zu wissen!

Desweiteren vielen mir Windräder auf. Hier bei uns gibt es in manchen Gegenden nun ja auch schon einige davon und die Meinungen hierüber sind gespalten. Sicherlich, Strom brauchen wir alle, auch mein Auto! Aber bitte keinen Strom der aus Kernkraft oder Kohle kommt, da sind wir uns alle einig – aber mal ehrlich – da bin ich doch heilfroh dass ich diese Ungetüme bei uns zu Hause nicht vor der Nase hab und ziehe meinen Hut vor meinen Mitbürgern die vor allem das stetige leise Surren ertragen müssen.
Während meiner Recherche zu den Sehenswürdigkeiten von Ellwangen gelangte ich auch zu einer Info über den Galgenberg, auf dem vor allem während der Hexenverfolgung hunderte von Menschen gehängt wurden.

Leider führte mich mein Navi etwas in die Irre, ich parkte weit ab und lief bei brütender Hitze kilometerweit, auch ein Passant führte mich umständlich zu Fuß über die Wanderwege, obwohl ich dort sehr schöne Ausblicke erleben durfte und im Nachhinein auch froh darüber war, zumal ich ja Zeit hatte. Eine schnellere Möglichkeit bietet sich an, indem man nach Ellwangen auf den Parkplatz vom Waldstadion/Rundsporthalle fährt und von dort aus zu Fuß geht.
Mitten im Wald in einer kleinen Lichtung findet man dann in aller Stille dieses Stätte. Mehr möchte ich dazu nicht mehr schreiben, hoffe ihr könnt die Fotos vergrößern und selbst lesen.
Desweiteren wanderte ich, wie bereits erwähnt, ein Stück auf dem sogenannten Hariolf-Rundweg. Anläßlich des 1250-Jahre-Stadtjubiläums entstand dieser Weg im Jahre 2014 als ein Projekt des Hariolf-Gymnasiums. Übrigens war der heilige Hariolf ein Mitgründer der Benediktinerabtei Ellwangens – dies nur so nebenbei. An markanten Ausblicken oder Sehenswürdigkeiten wurden diese wetterfesten Tafeln installiert. Bester Ausblick fürs Foto oder direkt neben einem Anschauungsobjekt und dazu die Info – alles an einer Stelle. Super Idee!
Mein Weg führte mich weiter nach Ellwangen, ich wollte nochmals durch die Stadt schlendern und die besonders schönen Ausblicke festhalten. Zwischendurch mussten unbedingt einige Erfrischungen genossen werden, auch mein Kleiner hatte Durst und somit lud ich zum ersten Mal außer Haus an einer Ladesäule direkt am Marktplatz an der Basilika St. Vitus mit göttlichem Segen – sage da mal noch einer was gegen Elektromobilität!

Ein besonders schönes etwas andere Resto-Café hab ich direkt schräg gegenüber entdeckt. Das Café Omnibus – nein – hier kommen keine Omnibusladungen Gäste her oder etwa nur Omnibusfahrer. Wie ich mir von der Pächterin erklären ließ, kommt der Name aus dem Lateinischen und heißt soviel wie „für alle“! So war es auch: Familien, verliebte Paare, Singels, Senioren, Studenten, Touristen und dem Augenschein nach auch Gäste aus ferneren Ländern mit Betreuern – denn die LEA (Landeserstaufnahmestelle) befindet sich ja auch in Ellwangen. Diese saßen nicht weit von mir entfernt und ich konnte vom langsam gesprochenen deutschen Dialog immer wieder einige Wortfetzen entnehmen.
Übrigens werden außer Eis und selbstgebackene Kuchen auch Kleinigkeiten zum Mittagsstisch angeboten. Im herrlichen Innenhof mit frischen Blümchen auf dem Tisch wurde ich sehr freundlich und aufmerksam bedient und mitten im Kaffee-Kuchen-Hochbetrieb um 15.30 Uhr bekam ich extra noch Pasta zubereitet. Dies nur zu den teils negativen Bewertungen – aber die gibt es wohl überall.

Und hier nun einige, zugegeben einige viele, Stadtansichten. Viel Spaß!
Die Basilika St. Vitus habe ich natürlich auch von innen besichtigt. Die Basilika ist die Kirche rechts auf dem Bild.
An der gegenüberliegenden Seite des Altars führt eine Tür in eine Kapelle, von dort gelangt man durch eine weitere Tür in die Evangelische Stadtkirche, die linke Kirche auf dem Bild. Natürlich habe ich mir auch diese von innen angeschaut. Ursprünglich 1724 als Jesuitenkirche erbaut. Nach dem Zuzug protestantischer Christen und der Gleichstellung der Konfessionen wurde die Kirche 1806 zur evangelischen Stadtkirche umgewidmet und das Kircheninnere umgestaltet.
Somit grenzte an das ehemalige Jesuitenstift – heute Staatsanwaltschaft – die Jesuitenkirche, welche heute die evangelische Kirche ist. Wie es jedoch ursprünglich zu der Verbindungstür kam, das konnte ich nicht in Erfahrung bringen.
Und hier ein Auszug zur Erklärung der beiden Kirchen aus der Website der Stadt Ellwangen, die der Urheber dieses Textes ist:
Auf dem Ellwanger Marktplatz imponiert die spätromanische Basilika St. Vitus, eine der bedeutendsten romanischen Gewölbebauten Schabens. Die spätromanische Kirche wurde zwischen 1182 und 1233 als Klosterkirche erbaut. Es ist die dritte Kirche an dieser Stelle und geht in ihren Anfängen auf das Jahr 764 zurück – dem Gründungsjahr Ellwangens. 1460 wurde die Basilika zur Hofkirche der Fürstpröpste und ab dem Jahr 1952 zur heute noch genutzten Pfarrkirche.
Die ökumenische Verbindungstür zwischen katholischer und evangelischer Stadtkirche – nachdem sie über 200 Jahre geschlossen war, wurde sie im Jahr 1999 im Zeichen der Ökumene wieder geöffnet.
Mein Urlaub neigte sich langsam dem Ende zu, doch unbedingt wollte ich noch das Schloss ob Ellwangen besichtigen.
Auf 505 Meter über NN gelegen, thront die ausgedehnte Schlossanlage inmitten von Streuobswiesen. Zusammen mit der Schönenbergkirche bildet das Schloss eine weithin sichtbare Silhouette. 1266 wurde die damals mittelalterliche Burg erstmals erwähnt und diente damals als Wehrburg des seinerzeit bereits reichsunmittelbaren Klosters Ellwangen. Ab 1460 diente diese den Fürstäbten und Fürstpröpsten der Fürstpropstei als Wohn- und Herrschaftssitz, später als kurfürstliche bzw. königliche Residenz. Die jeweiligen Herren veränderten, erweiterten und modernisierten die Anlage stetig. Im 18. Jh. wurde die ehemalige Burg zu einem Schloss umgebaut.
Die Außenanlagen des Schloßgrundstückes dürfen unentgeltlich besichtigt werden. Die Innenräume dienen als Behörde, Ausstellungsort, Veranstaltungsstätte sowie Ausbildungsseminar. So hat z. B. der Kunstverein Ellwangen e.V. einen Trakt, in einer Etage ist das Schloßmuseum Ellwangen untergebracht. Hierfür ist Eintritt zu bezahlen, was sich auf jeden Fall lohnt – sehr sehenswert! Im Museum darf auch fotografiert werden, das Treppenhaus allerdings nicht. Desweiteren hat das Landratsamt für Landwirtschaft und Forstaußenstelle Räume belegt. Außerdem befinden sich auf dem großzügigen Hof noch diese Wegweiser, auch sonst findet der Besucher überall erklärende Hinweistafeln zu den jeweiligen Gebäudeteilen.

In die restichen Räume und in die Kapelle gelangt man nur innerhalb einer geführten und zu bezahlenden Schlossführung.
Ich begann zunächst einmal mit dem weitläufigen Hof- und Gartenareal:
Bis ich dann irgendwann in den Innenhof der Residenz gelangte
Von hier aus kommt man auch zum Museum.

Zutritt zu Corona-Zeiten nur mit Mund-Nasen-Schutzmaske und Abstandsregeln. Die gesonderten Öffnungszeiten bitte auf der Website erfragen. Hier eine kleine Bilderauswahl:
Aufgrund meiner Uploadkapazität musste ich mich auf einige wenige beschränken. Die Decken und Kachelöfen bekamen eine gesonderte Aufmerksamkeit von mir. Die Puppenstubensammlung ist gigantisch! Insgesamt werden die Themengebiete der sakralen Kunst, fürstliches Mobiliar, Militärgeschichte, Industrie und Handwerk, Musik und Malerei, Barockkrippen, der Thronsaal, Porzellane und Fayencen aufgegriffen.
Das war es dann auch. Nach einem fürstlichen Abendessen im Restaurant meiner Gastgeber ging es am nächsten Morgen nach dem Frühstück wieder nach Hause. Eigentlich wollte ich mir noch das Limestor in Dalkingen anschauen welches gerade mal 7 km entfernt liegt – aber irgendwann ist der Kulturpegel auch mal bei mir erreicht.
Somit hab ich schon das nächste Ausflugsziel vor Augen, mal schauen wer mich begleiten mag…
Bis dahin, Gruß Karin