Thai-Street-Food-Fest

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Genau dies las ich in der Tagespresse und da wir beide mal in dieser 3300 Seelengemeinde wohnten, 11 km von Schwäbisch Gmünd entfernt, auch in diesem Ort wohnten und von dort dann für drei Jahre nach Thailand zogen und unser Sohn in Bangkok geboren wurden, war es für uns eine Ehrensache, dieses Fest zu besuchen. Somit schloss sich der Kreis wieder.

Diesen Verein gab es jedoch zu damaliger Zeit noch nicht und bereits bei der Parkplatzsuche waren wir über den großen Menschenauflauf sehr erstaunt. Die Community hier im Stauferland muss wohl größer sein als von uns vermutet.

Beim Ausfüllen des Kontakformulars, Kontrolle von „Genesen-Geimpft-Getestet“ und Handdesinfektion umwaberte uns schon laut schallend Thai-Musik mit Gesang und Tanz, das wohlvertraute Gewusel und Geschnatter wohin man auch nur schaute. Mit solch einem Andrang hätten wir nie gerechnet!

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Mittagszeit war schon längst vorbei, die kulinarischen Möglichkeiten waren mannigfaltig, somit begannen wir erst einmal mit einem Süppchen. Vor lauter Vorfreude vergaßen wir ein Foto, auch bei Jogis 2. Gaumengenuss dachte ich überhaupt nicht daran, erst vor meiner 2. Suppe dann endlich ein Bild. Lecker war’s! Leider konnte ich nirgends gebratenen Reis entdecken, überall gabs nur Nudeln, so schien es mir.

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Die asiatischen Gäste kauften üppig ein, abgepackte typische thailändische Lebensmittel, frisches Gemüse und Kleidung wechselten die Besitzer. Die reichlich zur Verfügung gestellten Tische, Bänke und Stühle waren stehts gut besetzt, die angrenzende Wiese diente als Picknicklager.

Es herrschte so eine schöne gute und gelöste Stimmung – ich hätte noch ewig sitzen, schauen, zuhören und später noch ein weiteres Süppchen schlürfen können, doch nachdem es kein thailändisches Singha-Bier mehr gab und ich dann vor dem Ulmer Goldochsen sitzen musste, reichte es auch mir und wir machten uns wieder auf den Heimweg.

Bis zum nächsten Jahr, in aller Schärfe! 🙂 Gruß Karin

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Töpfermarkt

Bereits zum 30. Mal fand der Töpfermarkt im 13 km entfernten Urbach statt. Und nach der langen Abstinenz solcher Veranstaltungen war es wieder einmal klare Sache, dass ich diesen Event besuche. Nicht das erste Mal, schon in früheren Jahren brachte mich die dort ausgestellte Keramik in Verzückung. Das ganze Ambiente dort, die aufgestellten Verkaufsstände entlang den Wegen, durch den Garten, das allgemeine Angebot an sonstigem Kunsthandwerk erfreut schlichtweg meine Seele. Somit machte ich mich, abermals mit dem Schwesterlein, letzten Samstag bei herrlichstem Wetter auf den Weg.

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Nach der sorgfältigen 3G-Kontrolle und Kennzeichnung am Handgelenk seitens des Veranstalters, betraten wir das geschäftige Areal und bereits nach 10 Minuten waren wir stolze Besitzerinnen wunderschöner Objekte. So schnell war ich noch nie! Doch der letzte Marktbesuch zeigte mir, dass man bei Gefallen nicht lange fackeln sollte, die besonderen Stücke verkaufen sich schnell. Sollten unsere Gäste bei uns zu Hause einmal ein besonderes Verlangen verspüren, bekommen sie diesen besonderen Kunstgenuss zu Gesicht!

Das Urbacher Schloss dient heute als Begegnunsstätte, Treffpunkt und Veranstaltungsort verschiedenster Art. Der renovierte Gewölbekeller ist für Gemeindeveranstaltungen gedacht und kann von Urbachern Institutionen als Austragungort für öffentliche Veranstaltungen gebucht werden. Das Schloss erlebte in seiner langen Geschichte eine Anzahl von Eigentümern und diversen Bestimmungszwecken. Im 17. Jhrd. wurde es auf älteren Überresten erbaut.

Und hier nun eine Auswahl von Marktständlern. Bei einigen ist verständlicherweise das Fotografieren nicht gerne gesehen oder sogar gänzlich verboten. Daher habe ich diskret meine Aufnahmen gemacht, nur um euch Appetit aufs nächste Jahr zu machen und euch zu zeigen, wie wunderschön dieser Markt ist.

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Für das leibliche Wohl wird ebenfalls gesorgt. Dieses Jahr waren die Speisenauswahl und auch das Sitzplatzangebot aufgrund Corona sehr eingeschränkt, normalerweise wird die Besucherschar auch hier etwas für den jeweiligen Geschmack finden.

Besonders löblich möchte ich erwähnen, dass für das Veranstaltungsgelände kein Eintritt verlangt wird. Sonst hätten sich zu diesen Kameraden wohl noch einige mehr dazugesellt. 🙂

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Wir sehn‘ uns im nächsten Jahr? Bis dahin, Gruß Karin

Rodeln im Sommer

Als ich vor vielen Jahren im Schwarzwald den Spaß einer Sommerrodelbahn erleben durfte, ist mir dieses Erlebnis nie wieder so richtig aus dem Kopf gegangen. Letzten Winter genoss ich ja dann die Schlittenfahrt auf der heimischen Wiese Der alte Schlitten und diesen Sommer kam ich durch puren Zufall zum erneuten Rodelvergnügen. Im örtlichen Mitteilungsblatt las ich den Bericht vom Ferienprogramm der Kinder. Diese unternahmen u.a. eine Ausfahrt ins Rodelzentrum in Kaisersbach http://www.rodelzentrum.de. Gerade einmal 20 km von zu Hause entfernt, wollte ich dies während dem kurzfristigen schönen Wetter unbedingt einmal ausprobieren. Dieses Rodelzentrum bietet im Winter auch eine Ski- und Schlittenpiste und einen Schlittenlift! Super Sache, wenn es spaßvoll bergab und bequem bergauf geht.

Idyllisch gelegen mit schöner Rundumsicht liegt die Anlage mitten im Naherholungsgebiet Schwäbischer Wald. Neben der Sommerrodelbahn befindet sich auch ein Spielplatz, ebenso ein Grillplatz und ausreichend Tische und Bänke um das mitgebrachte Vesper, die frischgegrillten Leckereien oder auch ein Eis oder Getränke aus dem Kiosk in aller Ruhe zu verspeisen.

Diejenigen die sich diesen Spaß leider entgehen lassen möchten, können auf Bänken, schön im Schatten unter Bäumen sitzend, ihre Lieben auf der 650 Meter langen Fahrt zumindest teilweise beobachten. Das kann sich unter Umständen dann einige Zeit hinziehen, bis dann auch der letzte Abenteurer genug vom Fahrspaß hat.

Als ich im Vorfeld so meine Bedenken bezüglich Bremsen, Geschwindigkeit und Kurven erläuterte, meinte Göttergatte dann so lapidar, ich könnte auf dieser Rutsche ja schon mal üben. Sehr witzig!

Und dann ging es auch los! Bei meinen 5 Fahrten hatte ich mal bessere, mal schlechtere Schlitten. Es gab merkliche Unterschiede bezüglich Bremsverhalten und Ruppeln. Für gut ausgewachsene Personen 🙂 mit der Zeit etwas unbequem, da beim Schleppen bergauf einfach die Rückenlehne fehlt.

Für mich ging die Fahrt rasant los, auch wenn Jogi meinte, er wäre aufgrund meines Schleichens fast in mich reingefahren. Ich sag nun nichts weiter dazu, wieso wegen ihm die ganze Anlage eine kleine Ewigkeit komplett außer Gefecht gesetzt war…

Ich hatte jedenfalls meinen Spaß, rasant bergab und gemütlich rattend bergauf.

Bis zum nächsten Rodelvergnügen, lange ist es ja nicht mehr hin, Grüßle Karin

Aussichtsturm Aalbäumle

Erneut ein Ausflugsziel, welches ich seit Jahren auf meinem Plan hatte. Manches Mal spielte das Wetter nicht mit, dann streikte das Knie, dann war der Turm aufgrund Sanierung geschlossen, die Coronazeit und was sonst nicht alles so dazwischen kommen kann – doch neulich war es endlich soweit! Zusammen mit der bewährten Birgit-Combo, Schwester Birgit & Freundin Birgit, wollte ich den Turm erklimmen. Bei unbeständigem Wetter ging die Fahrt Richtung Aalen, am Parkplatz der Limes-Thermen vorbei, hoch Richtung Wald zum Wanderparkplatz des Aalener Hausbergs. Ja ich weiß, wir hätten auch schon bei den Thermen parken können oder bereits von Essingen loslaufen können – doch ehrlich gesagt wollte ich nicht in einen Regenguss kommen. Für mich war der Turm das Ziel, nicht das Wandern. Trotzdem hatten wir eine kleine Wegstrecke vor uns, im Wald immer schön bergauf, jedoch auf gut ausgebauten Wegen, somit auch kinderwagenfreundlich.

Kurz vor dem Ziel gelangt man zu einem tollen Kinderspielplatz mit Grillstelle. Hallo! Ich schreibe Kinderspielplatz!!!

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Nach weiteren wenigen Metern bergauf sieht man dann auch schon den knapp 21 Meter hohen Turm.

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Warum heißt dieser Aalbäumle? Die Infotafel gibt Auskunft:

Mitte des 19. Jahrhunderts entdeckten die Aalener die Lust am Wandern auf die Aalener Bucht. Auf dem besonders beliebten, damals noch unbewaldeten, Langertgipfel pflanzten einige Bürger am 05. Mai 1880 eine Fichte. Dieser Baum spendete den Wanderern Schatten und war von weither zu sehen. In Anlehnung an das alte Braunenbäumle auf dem Braunenberg bei Wasseralfingen, nannten die Aalener den Aussichtsbaum „Aalbäumle“.

Durch Aufforstung versperrten jedoch die Bäume bald die Aussicht ins Tal, somit sollte ein 10 Meter hoher Aussichtsturm den Baum ergänzen. Am 06. Juni 1898 konnte der erste Turm beim Aalbäumle feierlich eingeweiht werden. Ab dieser Zeit galt der Turm, nicht mehr die Fichte, als Aalbäumle.

Die umliegenden Bäume wuchsen in die Höhe, die Aussicht war versperrt und somit musste auch der Turm in die Höhe wachsen. 1934 und 1952 wuchs der Turm jeweils um ein Stockwerk, insgesamt 15 Meter höher. 1960 war der Turm altersschwach, er wurde 1964 durch einen neuen 17 Meter hohen Turm ersetzt. Dieser litt jedoch erheblich unter Konstruktionsmängeln, die Braunfäule zerfraß das Holz. Bereits nach 26 Jahren wurde ein dritter Turm erbaut, mit Dach. Am 10. Juli 1992 war eine elegante Metall-Holz-Konstruktion mit 20,9 Metern Höhe fertiggestellt worden.

Ja, und letztes Jahr im Herbst wurde der Turm abermals aufgrund Sanierungsarbeiten geschlossen und vor einigen Wochen wieder eröffnet.

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Hoch hinauf ging es somit für uns. Da ich ja nicht schwindelfrei bin und trotzdem auf jeden Turm hoch muss, überwand ich meine Angst. Beide Hände umklammerten wie Schraubstöcke die beidseitig angebrachten Handläufe, die Augen stur geradeaus starrend um auch ja nicht durch das Gitterwerk der Stahlstufen in die Tiefe blicken zu können. Der ganze Körper war angespannt, nach wenigen Metern bemerkte ich schon den Angstschweiß, der am Körper entlang lief – doch die 123 Stufen mussten unbedingt erklommen werden, um von der Aussichtsplattform, 702 Metern über Normalnull beste Aussichten in die Umgebung zu bekommen.

Oben angelangt fiel der erste Blick auf diese Zeilen und ein Erlösungslacher meinerseits.

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Ganz schön windig war es hier oben, das Wetter klarte auf, herrlich klare Sicht, gigantisches Panorama über Aalen, die Aalener Bucht, das Wellland und bis zum Rosenstein und Ellwangen.

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Edelstahltplatten mit Hinweisen zu den Aussichtspunkten sind am Geländer angebracht, ebenso die Entfernungen zu Metropolen dieser Welt.

Das obligatorische Selfie bei dieser Windstärke nicht gerade einfach, das bekannte Drei-Wetter-Haarspray hätte hier gute Dienste geleistet. Auch die Licht-Schatten-Verhältnisse unter dem Dach machten es uns nicht einfach, aber ich denke, hiermit können wir leben:

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Ja, irgendwann ging es dann wieder abwärts, meinerseits wieder ganz zum Schluss in aller Ruhe mit vielen Verschnaufpausen. Ich noch immer auf dem Turm, saßen die Birgits bereits unten an den Biertischen und genossen die herrliche Sonne die auf die Lichtung schien. Die Toilettenanlagen und der Biergarten waren leider geschlossen, glücklicherweise hatten die zwei an etwas Proviant gedacht und somit konnten wir unsere Ruhepause etwas länger ausdehnen.

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Tja, hätte Frau sich mit den alpinen Regeln ausgekannt, dann hätte im Falle einer bewirtschafteten Hütte eine rot-weiße Fahne von der Spitze des Aalbäumles weithin sichtbar geweht!

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Ein schöner kurzer Ausflug und kein einziger Regentropfen hat uns den Spaß getrübt.

Mal schauen was mir als nächstes so einfällt. Gruß Karin

Herrgottsbscheißerla

Heute konfrontiere ich euch wieder einmal mit meiner schwäbischen Heimat und einer unserer Lieblingsspeisen – der Maultasche. Im urschwäbischen Dialekt auch Herrgottsbscheißerla genannt. In dem Wort steckt der Herrgott, diesen kennt wohl jeder, die zweite Silbe bscheißerla kommt von – ja, bescheißen (betrügen) und da es nicht gar so hart klingt verniedlicht der Schwabe ja vieles, somit das la.

Tatsächlich ist nicht klar überliefert, woher die Maultasche ihre Bezeichnung oder ihren Ursprung hat. Nur die Begriffserklärung ist knapp und kurz erzählt. Es handelt sich um eine gefüllte Nudelteigtasche, vornehmlich mit Gemüse, Zwiebel, Brot, Ei und Brät. Dazu kann Spinat, gekochter Schinken und durchtriebenes Fleisch (Fleisch welches durch einen Fleischwolf „durchgetrieben“ wurde) gemischt werden. Ob nun mit oder ohne Spinat, mit oder ohne Hackfleisch, mit oder ohne Speck, gerollt oder gewickelt, rund oder eckig – da scheiden sich viele Geister. Ein jeder Haushalt hat wohl seine Vorlieben, genau so wie es die Familienmitglieder kennen und mögen.

Und woher kommt nun der Name Maultasche? Einige Mythen ranken sich um dieses Thema. Im 16. Jahrhundert fand das Wort Maultasche seine Bedeutung in einer Ohrfeige. Als Maul bezeichnet der Urschwabe den Mund. Tasche steht für tatschen, tätschen – also schlagen. Und da die fertige zubereitete Maultasche in der Suppenbrühe so aufschwillt wie eine Wange nach einer Ohrfeige, kam es zu der Bezeichnung.

Meine Lieblingslegende ist jedoch folgende aus dem späten 20. Jahrhundert: Die Zisterziensermönche aus dem Kloster Maulbronn in Baden-Württemberg waren wohl findige Meister in der Verwendung von Lebensmitteln. Ausgerechnet während der Fastenzeit kamen sie zu einem Stück Fleisch, welches bis nach Ostern verdorben gewesen wäre, hätten sie nicht eine schlaue Idee zur Verwendung des kostbaren Gutes gehabt. Sie wickelten das Fleisch zusammen mit dem Gemüse in Teig ein, um es so vor dem Hergott zu verstecken – Herrgottsbscheißerla.

Auch aus anderen Kulturen kennt man die gefüllte Teigtasche. Die Italiener meinen sich in die erst Reihe mit ihren Ravioli oder Tortellini einreihen zu können, dann kommt der Pole mit den Piroggen und der Russe mit Pelmeni, dazu die Chinesen mit den bekannten Wan Tan. So könnten wir wohl auf jedem Land dieser Erde eine gefüllte Teigtasche finden und ein jeder wollte der Erste der Erfindung sein. Tatsächlich gibt es hierzu jedoch auch nur Vermutungen.

Wie bekannt, lebte ich ja lange Zeit außerhalb Deutschlands und auch dort wollten der Schwabe und seine Gattin nicht auf heimatliche Kulinarik verzichten. Der im Koffer mitgebrachte Vorrat, der sich hier in fast jedem Supermarkt fertig gekocht und vakuumiert kaufen lässt, ist trotz tiefgefrieren irgendwann aufgebraucht und dann fängt Frau mit allerhand Rezepten aus dem geduldigen Internet das Basteln an. Das für uns notwendige feine Brät war nie verfügbar, feine rohe Bratwürste die man aus der Pelle hätte drücken können ebenso – kurz und gut, die viele Mühe war es im Vergleich zum Endprodukt nie wert. Somit hatte ich dieses Projekt jahrelang wieder auf Eis gelegt. Bis meine Freundin Birgit davon erzählte, dass sie mal wieder Maultaschen zubereiten müsse und da kam mir die Idee, dass wir daraus einen kleinen Workshop machen könnten und sie mir die Zubereitung ihrer schnellen, jedoch durchaus sehr schmackhaften Variante lehrt.

Nun muss im Vorfeld allerdings noch erklärt werden, dass man die Teigtäschla als Suppeneinlage in einer Brühe essen kann, dazu vielleicht geschmälzte Zwiebelringe und gegebenfalls Kartoffelsalat, oder in Scheiben geschnitten und angeröstet mit grünem Salat und oder auch Kartoffelsalat. Hierzu sollte ich noch erwähnen, dass mein Schwabe auch seinen Kartoffelsalat über alles liebt und es wohl seiner Meinung nach selten ein Gericht gibt, wo dieser nicht dazu passen könnte. Auch werden die Teilchen heutzutage gegrillt oder einfach nur als schneller Sattmacher kalt, direkt aus der Pachung verspeist – wenn ich aus dem Nähkästchen meiner Männer plaudern darf. Die Maultaschenherstellungsindustrie hat auf jeglichen Trend reagiert. Es gibt sie traditionell schwäbisch, vegetarisch, vegan, halal, mit Schweinefleisch, mit Rind, mit Kalb, speziell zum Grillen… selbst außerhalb unserer schwäbischen Landesgrenze gibt es sie zu kaufen. Vorbei die Zeiten, wo nur der Metzger des Vertrauens an einem bestimmten Tag die frisch zubereiteten Lieblinge in der Auslage zum Verkauf anbot.

Doch nun endlich zu unserem Workshop. Am Tag zuvor setzte Birgit bereits eine reichhaltige Rinderbrühe mit Siedfleisch und Gemüse an, ließ diese lange vor sich hin simmern bis das Fleisch ganz zart war. Dann wird abgeseiht, bis die klare Brühe übrig bleibt. Darin werden die Maultaschen gegart und auch serviert. Das Fleisch kann auseinandergerupft als Suppeneinlage oder auch für andere Zwecke verwendet werden.

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Die Zutatenliste sieht folgendes vor:

1 Packung fertigen Maultaschen-Nudelteig (die fleißige Hausfrau macht diesen selbst, bei uns soll es ja schnell gehen). Die Teigrolle bis zur Verwendung im Kühlschrank belassen.

600g feines Bratwurstbrät (muss meist beim Metzger vorbestellt werden)

300g feines gemischtes Hackfleisch

300g gekochter Spinat, wir nehmen aufgetauten Rahmspinat. Beim Blattspinat stören die Stile, sonst müsste alles durch den Fleischwolf gedreht werden und vorbei ist es mit der schnellen Variante.

2 harte Brötchen, in Milch einweichen, gut ausdrücken und fein mit der Gabel zerdrücken

1 Zwiebel, fein gewürfelt

80g gerauchter Schweinebauch fein gewürfelt, gibt es fertig geschnitten und abgepackt zu kaufen

50g Lauch, in feine Würfel geschnitten

1 Bund glatte Petersilie, fein geschnitten

1 Ei

Salz, Pfeffer, Muskat, Majoran, ganz wenig Thymian

Zwiebeln zum Schmälzen, wir gestehen es – wir verwendeten fertige Röstzwiebeln

Schnittlauch zum Anrichten

Für die Zubereitung schwitzt man die Zwiebeln mit dem Schweinebauch in einer Pfanne an, gibt den Lauch und die Petersilie dazu und lässt alles gut andünsten, erkalten lassen.

Nun gibt man alle Zutaten in eine große Rührschüssel, entweder mit dem Handmixer und den Knethaken gut vermengen oder mit der elektrischen Küchenmaschine verkneten.

Nun die Teigrolle aus der Kühlung nehmen, aufpacken, und die Hälfe davon auf der Arbeitsplatte mitsamt dem Papier auslegen.

Die Hälfte der Füllung darauf glattstreichen. Am Ende 1 cm frei lassen.

Von der langen Seite her mit Hilfe des Papiers eng aufwickeln.

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Mit einem Sägemesser etwa 4 cm breite Stücke schneiden und diese in der leise simmernden Fleischbrühe in 15-20 Minuten gar ziehen lassen.

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In der Zwischenzeit die andere Hälfte Teig und Füllung verarbeiten. Die inzwischen fertigen Maultaschen mit einem Schaumlöffel herausnehmen und wenn möglich warm halten, die andere Hälfte der Maultaschen garen.

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Währenddessen feine Zwiebelringe in Butter schmälzen.

Schnittlauch, fein schneiden.

Im Anschluss nun alle Maultaschen in die Brühe legen und nochmals erwärmen.

Dann wird angerichtet. In den Suppenteller kommen die Maultaschen, eventuell das kleingezupfte Suppenfleisch, Brühe, die geschmälzten Zwiebelringe und Schnittlauch.

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Es war köstlich! Birgit, vielen Dank fürs Kochen und dem Veröffentlichen deines Rezeptes. Natürlich hab ich diese postwendend nachgekocht. Die Hälfte der Maultaschen kleiner geschnitten und nach dem Garen und Erkalten eingefroren. Bald wird ausprobiert, ob sich diese auch gut anrösten lassen und zusammen mit Kartoffelsalat ein schmackhaftes Essen geben.

Und wem dies alles trotz vieler fertiger Produkte immer noch zu viel Arbeit ist und der Supermarkt bereits geschlossen haben sollte, an einer Tankstelle in Schwäbisch Gmünd entdeckte ich diesen Automaten – für den Maultaschenliebhaber to go! Was es alles gibt!

An guada Abbedid! Gruaß, Karin