„Puderzuckerglitzerweise Tannenspitzen, schokoladennusszimtige Plätzchen, lebkuchenapfelkandierte Wohlgerüche und glückseligfriedvolle Gemüter – es ist wieder soweit: Weihnachten steht vor der Tür! Mach das Herz weit und genieße die schöne Zeit im Jahr!
Diesen Postkartenspruch habe ich im weltweiten Netz gefunden, und wenn es auch aufgrund Schneemangel während der Weihnachtfeiertage bei uns keine weißen Tannenspitzen geben wird und da ich dieses Jahr keine Plätzchen gebacken habe auch keine schokoladen-nuss-zimt-lebkuchen-apfelkandierten-Aromen durch die Wohnung schweben und nur Gott allein weiß, ob unsere Gemüter glückseligfriedvoll sein werden – so feiern wir doch seit 16 Jahren das erste Mal wieder das Weihnachtsfest in Deutschland, dazu noch wir drei alle gemeinsam! Welche Freude, welch ein wertvoller Schatz, der zumindest mein Gemüt glückselig stimmt und mich voll Freude erfüllt!
Ebenso hoch erfreut bin ich über mein Christbäumchen. Nein – nicht das treue taiwanesische, welches uns seit 2002 begleitet! Nein, ein echtes! Eine kleine Blau-Fichte und ja! Sie sticht! Dafür aber, zumindest ganz schwach – duftet! Von mir liebevoll geschmückt mit Dingen, die ich so zusammengetragen hatte. Meine uralte Lichterkette, die ich im Ausland schon längst durch eine modernere getauscht hatte, allerlei Kugeln welche ich bei der Wohnungsauflösung bei Schwiegermutter fand und meine selbstgehäkelten Herzen, womit ich mir vorletzten Sommer die Zeit beim Sonnenbaden vertrieb. Der Baumständer stammt noch aus dem Jahr 1998 aus meiner 1. eigenen Wohnung. Damals schon hoch modern mit Behälter zum Wässern.
Eine weitere große Freude war, dass ich Joachim gestern in Stuttgart am Bahnhof traf, er kam direkt aus dem Libanon. Wir verbrachten den Abend auf dem wundervollen Stuttgarter Weihnachtsmarkt und nächtigten im Hotel, heute Mittag kamen wir dann per Zug zu Hause an. Nun ist eben schon ein Quarkstollen im Backofen, ich warte mal gespannt, ob die Düfte dann durchs Haus ziehen…Ich bin mir jedoch sicher, spätestens heute Abend beim Käsefondue, wenn auch auf andere Art.
Ich wünsche euch allen ein schönes, ruhiges, friedvolles und freudiges Weihnachten,
Wie bereits seit vielen Jahren schon, findet immer am Samstag vor dem 1. Advent in der Evangelischen Gemeinde zu Beirut der Weihnachtsbasar statt. Der Erlös kommt den verschiedensten karitativen Projekten zugute, sollte ich nähere Infos darüber erhalten, werde ich sie an dieser Stelle noch nachträglich erwähnen.
Aus Nah und Fern kommen die Besucher sämtlicher Religionen meist schon seit Jahren. Ein jeder weiß dann bereits, wo er direkt beim Öffnen des Tores hin hetzen muss, damit er oder sie noch das beste Stücke abbekommt. Jemand möchte die schönste Secondhandkleidung, ein anderer unbedingt die heißersehnten Lebkuchen aus Deutschland oder in der Flohmarktecke ein Schnäppchen machen. Einen anderen gelüstet es am frühen Morgen schon nach Sauerkraut mit Bratwurst oder möchte erst einmal gemütlich einen deutschen selbstgebackenen Kuchen essen und Kaffee trinken. Auch die in Handarbeit gefertigten und reichverzierten Lebkuchenhäuser sind sehr begehrt, andere Menschen wiederum haben dieses Jahr das erste Mal davon gehört und schauen nur mal neugierig vorbei.
Schon direkt nach der Sommerpause beginnen verstärkt die Vorbereitungen, wobei im Prinzip ganzjährig das Motto lautet: „Nach dem Basar ist vor dem Basar“! Somit werden von den Gemeindemitgliedern und ehrenamtlichen Helfern jederzeit Kleiderspenden, Flohmarkt- und Dekoartikel, Bücher, Tombolapreise und vieles mehr zusammengetragen. Auch werden ganzjährig die verschiedensten Marmeladen eingekocht und während der Adventszeit Plätzchen, Lebkuchenhäuser und Früchtebrot gebacken, Adventskränze gebunden, Bastel- und Handarbeitsartikel angefertigt. Auch Spendenaufrufe und Ankündigungsposter werden verteilt. Am Veranstaltungstag bringen so viele Menschen als möglich, selbstgebackene Kuchen oder Torten als Beitrag für das reichhaltige Küchenbuffet mit. Es braucht viele helfende und gebende Hände, damit ein Basar in dieser Größenordnung und zu diesem Zweck zustande kommen kann.
Auch ich habe meinen Beitrag geleistet. Fuhr mit einem vollen Kofferraum zur Gemeinde, gefüllt mit Spenden und selbstgebackenen Plätzchen. War im Vorfeld zum Kränze binden anwesend, habe mitgeholfen die Datteln und Aprikosen für das Früchtebrot zu schneiden und habe natürlich auch Werbung gemacht und Plakate verteilt.
Am Basartag habe ich für einige Stunden im Obergeschoss des Gemeindehauses Essens- und Getränkebons verkauft. Diese konnten dann von den Käufern gegen Kuchen, Torten, Quarkbällchen, Kartoffelsalat, Sauerkraut, heiße Würstchen, Bier, Glühwein, Kaffee, Tee oder Softdrinks eingetauscht werden.
Zusätzlich verkaufte auch das „Blackforest haus“ aus Broummana – Blackforest haus ein Laden der neben allerlei deutschen Lebensmitteln hauptsächlich deutsche Wurstspezialitäten und deutsche Alkoholika verkauft – deutsche Grillbratwürste und allerlei Artikel aus seinem Sortiment.
Auch die deutsche Bäckerei vom „Mosan Center“ aus Tyrus Mosan Center verkaufte deutsche Backwaren und der Deutsche Chocolatier Dominic Hirschfelder Armonia bot seine sündigen schokoladenen Versuchungen ebenfalls an.
Zwischendrin wurden die Marmeladen und Plätzchen der Gemeinde verkauft und daneben die Weihnachtsbackwaren, die dafür extra aus Deutschland eingeflogen wurden.
Der Glasbläser befand sich gegenüber den hergestellten Adventskränzen und -gestecken. Leider war er zu Beginn meiner Aufnahmen nicht anwesend sonst hätte ich mich informiert wo er herstammt und ob er auch Kugeln anbietet. Denn ich sah dort nur Glassterne und Glaeser stehen und viel zu viele Menschen drumherum damit ich ihn hätte stören wollen.
Nach meinem Dienst war ich zu beschäftigt, um für meine Freundin und mich noch ein warmes Essen zu ergattern oder selbst mal durch den Markt zu schlendern. Außerdem war Jogi da, wir kauften unseren obligatorischen „Tombolaumschlag“. Die darin enthaltenen 100 Lose wollten dann auch nach Nieten und Gewinne sortiert werden.
Zwischen Kraut- und Würstchenduft und der Weihnachtsmusik aus den Lautsprechern fanden wir dann auch die versprochene 10% Gewinnrate und wir müssen sagen – dieses Jahr hat sich der Einsatz mehr als gelohnt – eine wunderbare Ausbeute!
Am Gemeindestand konnten neben handgestrickten Socken, gehäkelten Kissen, genähten Decken und gebastelter Deko auch allerlei weiterer Krimskrams erworben werden und in der Kirche fand wie immer das Kinderprogramm statt.
Der Verein „Step together“ step together fand ebenso Platz um seine Waren anzubieten, wie die Lebkuchenhäuser der Gemeinde.
In der Garage im Untergeschoss befand sich noch der Secondhandkleidermarkt, der Floh- und der Büchermarkt. Leider vergaß ich total, dort vorbeizuschauen. Doch weiß ich von den Jahren zuvor, dass es vor allem beim Bücher- und Kleidermarkt ein großes Gedränge gibt.
Ansonsten herrschte mal mehr mal weniger Getümmel. Leider kam ich erst fast zum Schluss der Veranstaltung zum nochmaligen fotografieren. Die Menge lichtete sich, es gab Platz zum Sitzen und Durchatmen.
Nachdem meine Freundin Anne mit der Herstellung der Quarkbällchen nach dem Rezept ihres Opas – die übrigens außerordentlich lecker, geschmacklich unübertreffbar, genial sind – fertig war
und noch eine weitere Bekannte ihren Arbeitseinsatz beim Kaffee- und Teeausschank beendet hatte, genehmigten wir uns den letzten zur Verfügung stehenden Glühwein und tranken auf unser aller Wohl.