Kürbis, Kunst & Kreativität im Kloster Lorch

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Nach kühlen und regenreichen Tagen besuchte ich letzten Sonntag bei strahlendstem Sonnenscheinwetter auf dem Areal des Klosters Lorch das Kürbisfest, zugleich auch als Kunst- und Kreativmarkt angekündigt. 30 Minuten nach Eröffnung der Veranstaltung musste ich mich bereits in eine lange Schlange der Wartenden einreihen, bis auch ich meinen Eintrittspreis von 4 Euro entlohnen durfte und mich in die herbstlich anmutende Dekorationsstimmung fluten ließ. Bis zum Kauf des einen oder anderen Kürbisses, suchte sich jedoch bereits ein kleines Rinnsal den Weg am Rücken entlang, so abnormal warm war es am späten Vormittag bereits.

Die vielen Besucher verteilten sich dieses Mal sehr gut, denn es waren im Vergleich zum Staufermarkt bestimmt nur ein Drittel von Schaustellern und Verkäufern anwesend, trotzdem war es eine gute Mischung. Da gab es Wärmendes aus Lamawolle, Seifen, Cremes und Lotionen, Schmuck, Windspiele und allerlei Dekorierendes, Gestricktes und Gehäkeltes, Hüte, Mützen und Schals, Spirituosen, Hart- und Dosenwurst, Bürsten aller Art und kunsthandwerkliche Erzeugnisse aus Fremden Landen. Workshops zum Kürbisschnitzen, Anfertigung von Blumendekorationen in Verbindung mit Kürbissen und die Schmuckherstellung aus gebogenem Draht ließ Groß und Klein verweilen und vor Eifer und Stolz erröten.

Stündlich fanden Führungen durch den Klostergarten und die Kirche statt, auch für die beliebten Greifvogelflugschauen, die zweimal während der Veranstaltung stattfanden, konnten Eintritttickets erworben werden. Eine Liveband spielte rockige flotte Musik und somit konnten gefüllte Waffeln, Pommes, Grillwurst oder Salzkuchen frohen Mutes und mit wippendem Bein verzehrt werden. Beim anschließenden, abermals zu bezahlendem, Toilettengang waren dann verständlicherweise wieder einige Besucher verärgert. Der Blick hinab in die schöne Landschaft ließ einen wieder friedlich stimmen und nachdem ich in der kühlen Kirche den Proben eines Chores lauschte und vollends seelig und ruhig in mir ruhte, genehmigte ich mir noch im wärmenden Sonnenschein Kaffee und Kuchen und machte mich wieder auf den Heimweg.

Schöne ruhige Stunden verbrachte ich dort oben wieder, auch wenn die Preiskalkulationen wieder einen faden Nachgeschmack hinterließen. Im nächsten Jahr werde ich dann entscheiden, ob ich Events dieser Art weiterhin besuchen werde.

Doch zunächst geht es nach Hause um unser frisch eingetroffenes Umzugsgut auszupacken und zu verstauen.

Bis zum nächsten Mal,

Gruß Karin

 

Staufermarkt im Kloster Lorch

Seit vielen Jahren im städtischen Veranstaltungskalender ein fester Termin, für mich ein absolutes Neuland, denn zu diesem Zeitpunkt war ich entweder bereits in Aufbruchstimmung oder schon lange wieder aus D abgereist. Bei schönster Wetterlage machte ich mich auf den Weg ins Kloster, um den historischen Markt mit Lagerleben rund um das Klostergelände zu erleben. Da ich weder die Berechtigung zum ermäßigten Eintritt habe, noch gewandet war oder meine Größe unter Schwertmaß ist und auch nicht im Familienverband auftrat, musste ich leider den vollen Eintrittspreis von 8 Euro berappen, was ich definitiv zu hoch fand. Zu normalen Zeiten beläuft sich die Gebühr auf 5 Euro. Selbst für die leidige Notdurft musste noch extra bezahlt werden worüber ich dann vollends sprachlos war.

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Früh am Morgen war es zunächst noch recht still, ich konnte in aller Ruhe von Stand zu Stand gehen und alles betrachten. Die einzelnen Exponate durfte ich z. T. nicht fotographieren, die Standbetreiber fürchteten die Nachahmer.

Besonders das frühere Wachhäuschen der Klosteranlage „Luginsland“, welches im Zuge der Remstalgartenschau 2019 von 53 Frauen und 2 Männern mit einer Häkelhülle aus weißem wetterfestem Nylongarn verhüllt wurde, stach ins Auge. Etwa 114 Kilometer Garn soll verarbeitet worden sein und der Häkelarbeit somit ein Gewicht von 600 kg geben.

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Um die schöne Aussicht mit Fernblick genießen zu können, schreckten mich auch die 110 Stufen im Glockenturm der Klosterkirche nicht ab.

Im Laufe des Mittags nahm die Besucherschar zu. Lange Warteschlangen bildeten sich an Ess- und Getränkestationen, doch irgendwann bekam auch ich in Darm gepresstes Fleisch und einen Humpen vom Gerstensaft. Etwas irritiert war ich dann doch, als ich mich wiederrum wie im Orient fühlte. Kamelreiten, Bauchtanz und Trillerrufe hatte ich nun nicht unbedingt in meiner schwäbische Heimat erwartet, aber die Zeit der Kreuzzüge und Reisen ins Heilige Land brachten dies natürlich mit sich.

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Geschäftiges Markttreiben mit Handwerk aller Zünfte, Musik und Gauklerleben wurde dargestellt. Das rauchige Feuer der Schmiede vermischte sich mit den Aromen von Seifen, Blumen und Essensdüften. Alles mögliche konnte erworben werden, angefangen von der mittelalterlichen Bekleidung, Schmuck, Lederartikel, Gerätschaften, Blumengebinde, Geschirr, Seile, Borten, Wolle, Gestricktes und Gewobenes, Seifen, Bürsten und so manches mehr.

Zur Mittagszeit zogen die Lagerleute in einem schönen bunten Umzug auf das Gelände.

Für die Greifvogelflugschau in der Falknerei war ich bereits zu spät dran und auf eine Besichtigung des weitläufigen Lagerareals hatte ich keine Lust mehr und machte mich somit auf den Heimweg.

Der nächste Event auf dem Klostergelände ist bereits vermerkt,

gehabt euch wohl!

Karin