Alamannen oder Alemannen?

Diese Frage kann u. a. in Ellwangen im Alamannenmuseum beantwortet werden, welches ich mit meiner Freundin Christiane Anfang des Monats besuchte.

Das Museum befindet sich in einem denkmalgeschützen mittelalterlichen Gebäude aus dem Jahr 1593, bei dem sich im Zuge der Umbauarbeiten herausgestellt hat, dass das Haus sich als eines der ältesten noch erhaltenen Armen- und Siechenhäuser Südwestdeutschland erwiesen hat. Somit ist es der sogenannten Nikolauspflege zuzuordnen, einem Stift für blinde und sehbehinderte Menschen. Allein die Entstehungsgeschichte dieser Einrichtung durch die Förderung von Königin Olga von Württemberg ist eine Recherche wert und sehr lesenswert.

Doch zurück zum Museum. Vom Erdgeschoss bis unters Dach bekommt der Besucher anhand bedeutender archäologischer Funde aus ganz Süddeutschland einen Überblick über 5 Jahrhunderte alamannischer Besiedlung, vom 3. – 8. Jh. nach Christus. Desweiteren lassen Ausstellungsstücke, inszenierte Lebenssituationen, Infotafeln, interaktive Medien mit Bildschirmen und bewegten Bildern keine Langeweile aufkommen. Klimatisiert wird man von Raum zu Raum und Stockwerk zu Stockwerk weitergeleitet, wobei ich sagen muss, dass von der kühlen Luft im oberen Stockwerk nicht mehr allzuviel zu spüren ist.  Sollten die wenigen Sitzgelegenheiten nicht ausreichen, kann beim Empfang nach leicht transportablen Klappstühlen gefragt werden, auch das Museumscafé lädt zwischendurch zu einer Pause ein. Werden die vielen Treppen zu beschwerlich, steht ebenso ein Aufzug zur Verfügung.

Doch primär möchte ich euch die Frage des Titels beantworten, indem ich euch die Infotafel hier einstelle.

4 - Kopie

Ansonsten möchte ich noch erwähnen, dass ihr viel Zeit mitbringen solltet, es gibt wirklich viel anzuschauen und zu lesen.

Erklärt und bestaunt werden darf die Anlage von frühalamannischen Siedlern und deren Siedlungs- und Grabfunden, Themen wie Gebrauchsgegenstände, Münzen,  Schmuck, Waffen, Handwerk, Gartenbau und Viehzucht werden erläutert, Bestattungsarten, Rituale usw.

Diese Diashow benötigt JavaScript.

Wechselnde Sonderausstellungen komplettieren das Angebot. Derzeit lautet das Thema: „Gut betucht – Textilerzeugung bei den Alamannen“.

In einem separaten Raum wird die Tuchherstellung, vom Schaf bis zum fertigen Mantel nachvollziehbar. Verschiedene Webarten, Herstellungsverfahren, Färbemöglichkeiten, Kosten der Kleidung und auch die brennende moderne Frage ob wir zu konsumfreudig sind – all diese Punkte werden aufgegriffen.

Interessante Stunden, die wir dort verbrachten. Auch in der Innenstadt von Ellwangen sind wir durch unzählige Straßen und Gässchen geschlendert. Mir gefiel es dort so gut, dass ich beschloss, in der Region einige Tage Urlaub zu machen.

Somit könnt ihr demnächst hier noch mehr aus Ellwangen erfahren, bis dahin

Gruß Karin

Die Römer am Schirenhof

Bereits in meiner Kindheit wurde ich mit unserer frühchristlichen Geschichte konfrontiert. Der Limes, der einstige römische Grenzwall, welcher die Außengrenze des Römischen Reiches zu den Germanen kennzeichnete, verlief unweit am Ortsrand unseres Dorfes und somit führten unzählige Grundschulausflüge und Wandertage entlang dieses Limeswegs durch die Wälder. Auch heute, obwohl ich nun 25km entfernt vom Wohnort meiner Kindheit zu Hause bin, verläuft diese ehemalige Trennung abermals direkt vor meiner Nase. Beim sogenannten Limesknie in Lorch – nähere Details zu einem späteren Zeitpunkt.

6.6

Die Reichsgrenze wurde durch römische Kastelle, also befestigte Kasernen, gesichert. Auch diese Überbleibsel oder Rekonstruktionen, können an den unterschiedlichsten Orten hier im Umland besichtigt werden.

Doch der Reihe nach: Im westlichen Schwäbisch Gmünder Stadtgebiet namens Schirenhof sind einige Sehenswürdigkeiten zu bestaunen. In direkter Nachbarschaft der katholischen Sankt Michaelskirche zeigt ein Wegweiser zum Römerbad Schirenhof. Am dortigen Parkplatz kann das Auto geparkt werden, denn nun geht es auf einem Rundwanderweg zu Fuß weiter.

Die Grafik verdeutlicht, welche Punkte wir besichtigen werden:

18.18

Zunächst einmal befinden sich gegenüber besagtem Parkplatz die Überreste des Badehauses, das Kohortenbad am Schirenhof oder Kastellbad Schirenhof – wie es auch bezeichnet wird.

1.1

Als Kohorte wurde im Römischen Reich eine militärische Untereinheit der Römischen Legion bezeichnet. Als feste Einrichtungen der Truppenstandorte gehörten Kastellbäder zur Erholung und Körperpflege. Auch den Bewohnern der Siedlungen standen diese Anlagen offen, wie Funde von Toilettenutensilien und Frauenschmuck belegen.

Hier ein Modell der damaligen Anlage und nähere Infos auf der Tafel.

2.2

3.3

Sehr viel zu sehen gibt es hier nicht. Das Relief einer Quellnymphe, welches 1894 im Bauschutt des Bades entdeckt wurde. Das Original befindet sich im Museum in Schwäbisch Gmünd. Der Stein diente ursprünglich wohl als Wandverkleidung, aus dessen runder Öffnung sich das Wasser ins Becken ergoss.  Außerdem die Überreste der damaligen Heiztechnik. Anhand Schautafeln wird ausführlich erklärt, wie die Heizung funktionierte, woher das Frischwasser kam und das Abwasser hinfloss.

Gegenüber der Anlage, direkt neben dem Parkplatz führt ein kleiner Fußgängerweg bergauf. Oben in der Straße „Am Römerkastell“ angekommen, fällt der Blick direkt auf eine große Wiese, rechts davon führt ein Feldweg mit Hinweisschild zum Kohortenkastell. Ich erkläre dies deshalb so genau, da ich selbst ursprünglich nur vom Römerbad wusste und zu Hause bei der Recherche vom Kastell und den weiteren Sehenswürdigkeiten las, die immer mit dem Signet des Römerhelms gekennzeichnet sind. Somit bin ich nochmals los um alles zu besichtigen. Leider gehen die Beschilderungen im reichen Grün etwas unter:

16.16

Somit geht es nun ca. 150 Meter entlang der Wiese etwas bergauf, bis linker Hand diese Hinweistafeln kommen und einen in Kenntnis setzen, dass hier wohl besagtes Kohortenkastell stand.

Leider ist von dieser Anlage oberirdisch überhaupt nichts zu sehen – es wurde nie ausgegraben. 1886 entdeckt und durch Grabungen teilweise erforscht, erfolgten 1972 ergänzende Untersuchungen. Das Kastell wurde um die Mitte des 2. Jh. erbaut. Die im Fundament 1,2m breite Umwehrungsmauer umschließt ein Rechteck mit abgerundeten Ecken von 157m x 130m. Von den vier Toren sind nur zwei durch die Grabungen nachgewiesen. Doch nur an dieser weitläufigen Wiese mit Blick ins Remstal zu stehen und die Ansicht durch die Plexiglasscheibe lassen mich gedanklich zu Asterix, Obelix und Cäsar wandern und wenn ich genau hinhöre, dann vernehme ich die Befehle auf dem Exerzierplatz, ihr auch?

 

12.12

Weiter führt der Weg bergauf, bis man zu einer Wendeplatte kommt, die von der Zubringerstraße „Am Schirenhof“ umkreist wird. Auch hier ist ein großer Parkplatz angegliedert. Direkt auf der Wendeplatte steht ein Hinweisschild über ein römisches Gräberfeld. Lest dazu bitte diese Tafel, sehr interessant!

14.1413.13

Folgt man dem Wanderweg immer geradeaus weiter bergauf, gelangt man zum Schwäbisch Gmünder Stadtteil Straßdorf in die dortige Kastellstraße. Mein Weg führt mich jedoch die Straße „Am Schirenhof“ bergab, bis linker Hand dann irgendwann diese Hinweistafel erscheint.

17.17

Ich frage mich allmählich, ob der Denkmalschutz damals zu lax war und warum vor allem das Kastell nicht ausgegraben wurde?

Der Weg führt weiter bergab bis man schließlich nach rechts abzweigt um wieder „Am Römerbad“ einzubiegen und entlang der Ausgrabungsstätte zurück zum Parkplatz gelangt.

Ein sehr interessanter Rundgang, der einem die heimische Geschichte wieder ein Stückchen näher bringt. Mal schaun, was mir als nächstes so einfällt.

Bis dahin – Ave – Karin

 

Klein aber mein!

e

Genau dieses Hinweisschild entdeckte ich an einem alten Häuschen entlang der Stadtmauer in Ellwangen und mitsamt den Initialen passt es zu mir und meinem nagelneuen Chili-Flitzer wie die Faust aufs Auge!

Exakt spreche ich vom ersten vollelektrischen Mini – dem neuen Mini Cooper SE – den ich seit dem 24. Juli 2020 mein Eigen nenn.

abc

Bereit für die Zukunft, flitze ich mit meinem chiliroten Mini rein elektrisch durch die Lande und leite eine neue Ära ein. Momentan eher ums Städtchen, weitere Touren mit Zwischenladungen habe ich noch nicht unternommen – das kommt demnächst. Somit hoffe ich, dass ich Dank verschiedenster Ladekabel, Apps und Bezahlmöglichkeiten an einer der rund 20.000 e-Ladesäulen in Deutschland, wie auch über meine Wallbox zu Hause, jederzeit frisch aufgeladen emissionsfrei unterwegs sein kann. Der lautlose E-Motor senkt den Verkehrslärm, das dezente Fahrgeräusch – meine Familie meint mein Mini würde singen – warnt den Fußgänger, trotzdem fahre ich immer noch höchst konzentriert an Passanten vorbei.

Nun wünscht mir allzeit gute Fahrt mit stets genügend Saft im Akku damit ich demnächst einmal bei euch vorbeiflitzen kann,

eure Chili-Karin