Die Poesie der Ruinen

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Letzte Woche machte ich mich mit meiner Freundin Anne auf den Weg in den Beiruter Stadtteil Achrafieh, um dort in der Villa Audi eine Fotoausstellung der Künstlerin Rania Azar Berbery anzuschauen. Der Titel allein und das Ankündigungsposter weckte unsere Neugierde und stellte im Voraus schon Anforderungen, die dann auch zu 100 Prozent erfüllt wurden!

Über die frisch renovierte Kunstgalerie Villa Audi lässt sich bestimmt ein eigener Beitrag schreiben, nur so viel, mächtig pompös im äußeren Erscheinungsbild steht sie mitten im dicht gedrängten Stadtgewühl und beim Passieren des Eingangstors denkt mal plötzlich: „Wow, wo bin ich denn da gelandet!“ So etwas erwartet man an diesem Platz einfach nicht.

Die Villa wird derzeit auch als Mosaik-Museum betitelt. Im ebenso beeindruckenden Inneren reiht sich ein Wand- und Bodenmosaik ans andere, leider waren nirgends Infotafeln oder Auskünfte über nähere Informationen hierüber zu erhalten. Auch war das Fotografieren bedauernswerterweise nicht gestattet.

Im Untergeschoss befand sich dann besagte Fotoausstellung, glücklicherweise war die Künstlerin persönlich anwesend, da gerade mehrere Busse mit Schulkindern von einer angemeldeten Besichtigungstour abgefahren waren.

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Welches Glück, somit erfuhren wir doch Einzelheiten direkt von ihr, denn die Infotafel in französischer Sprache brachte mich nicht wirklich weiter.

Vor einem Jahr gab sie ihren Beruf in der Finanzbranche auf, um ihrer Leidenschaft für die Fotografie engagiert zu folgen, was sie bis heute nie bereut hat. Optimal kann sie dies mit ihrem ebenso großen Interesse am Reisen verbinden. Mehrere, auch internationale Kurse, besuchte sie, sucht sich weiterhin Inspirationen und Anregungen und versucht immer weiter zu lernen, die Sicht und Blickwinkel auf Dinge unter Bezug von Licht und Schatten auch auf andere Art und Weise darzustellen. Mehrere Ausstellungen mit unterschiedlichen Themen hat sie schon, auch international, getätigt.  Leider bringen meine abermals stümperhaften Handyfotos nicht im Geringsten die Schönheit der Fotos zutage. Wir waren total fasziniert und brachten dies auch mehrfach zum Ausdruck und die sympathische Rania schien ganz gerührt ob der vielen lobenden Worte.

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Alle Bilder stammen von einer alten Villa, erbaut 1890 im Stadtteil Hazmieh, vom Bürgerkrieg 1975 sichtlich lädiert, bekam sie die Genehmigung mit Begleitschutz Aufnahmen von dem einsturzgefährdeten Gelände zu machen.

Beindruckend, wie das Licht der Umgebung sich im Gemäuer widerspiegelt. Wie sich das Unkraut, die Büsche und Bäume, Blumen und sonstigen Pflanzen ihren Platz zurückerobern, erneut ihren Duft ausströmen und ihren Samen dem Wind zur Verbreitung überlassen.

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Metall, das sich auflöst, dem natürlichen Prozess des Verfalls nicht widerstehen kann und Ansichten, die sich aus einer anderen Perspektive ganz anders darstellen.

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Kleine Pflänzchen, die bald alles überwuchern und zersetzen werden, was je von Menschenhand erschaffen wurde.

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Umwelteinflüsse wie Regen, Kälte, Hitze und Erschütterungen lassen die stärksten Gemäuer zerbersten. Was könnten diese Mauern erzählen, was haben sie Schönes erlebt und Böses mitgemacht?

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Zum Schluss der Ausstellung noch das Foto des Ankündigungsposters. Nach all den Überlegungen und dem Gedankenaustausch, kann man das Lachen und Weinen der einstigen Bewohner direkt hören, wie es durch die Zimmer und Gänge hallt und uns Geschichten von früher erzählt – und nun als Poesie durch Ruinen weitergegeben wird.

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Das war unser Besuch, zum Schluss noch der Eintrag ins Gästebuch, mal schauen, von wem sich Rania diesen übersetzen lässt.

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Ausdrücklich habe ich um Erlaubnis zum Fotografieren gefragt und ausdrücklich wurde auch erbeten, dass ich ihre Website verlinke, was ich hiermit gerne mache. Website Rania

Gerne betrachte ich deine nächsten Werke, bis dahin,

Gruß Karin

Letzte Ruhestätten

Im Rundschreiben der Evangelischen Gemeinde zu Beirut wurde bekannt gegeben, dass die Verwaltung des deutsch-französischen Friedhofs in Beirut an der Rue Damaskus seit geraumer Zeit in den Händen einer gemeinsamen Kommission der beiden Gemeinden liegt. Im Verlauf des Jahres konnte nicht nur die Neugestaltung des Friedhofs organisiert werden, sondern auch ein Buch zur Geschichte desselbigen in Auftrag gegeben werden. Dies sollte im Rahmen einer Feierstunde vorgestellt werden und da wollte ich unbedingt dabei sein. In den 12 Jahren während meinem letzten Libanonaufenthalt konnte ich den alten Friedhof nie besichtigen. Zum einen wohnte ich immer viel zu weit weg, zum anderen wusste ich nie wo er sich genau befindet, auch ist dessen Tor normalerweise verschlossen und wird erst durch einen Anruf bei einem Hausmeister geöffnet. Von der Straße nicht einsehbar, da eine sehr hohe Mauer mit festem Tor das Areal zum Gehweg und der stark befahrenen Straße abschirmt und nur ein kleines Schildchen über dem Eingang den Weg weist, waren im Gegenzug letzten Samstag die Tore weit geöffnet und unser derzeitiger deutscher evangelischer Pfarrer Jonas Weiss-Lange begrüßte mich herzlich.

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Mir wurde trotz Zeitnot erklärt, dass bereits die Tür und der gesamte Eingangsbereich neugestaltet wurde, ein gepflasterter Weg und Sprinkleranlagen errichtet wurden und auch sonst dem „Dschungel“ zu Leibe gerückt wurde. Lange konnten wir natürlich nicht näher darauf eingehen, denn hohe Würdenträger, Botschafter und geladene Gäste wurden erwartet. Bis zur offiziellen Eröffnung las ich noch die ebenfalls neuen Infotafeln – über die dortigen Schreibfehler muss hinweggesehen werden – und freute mich über nähere Informationen.

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Was war ich doch erstaunt zu lesen, wie es zu diesem „Evangelischen Friedhof der Ausländer“ kam und vor allem, dass dieses Jahr seinem 150. Jahrestag bedacht werden kann!

Dann schritt ich noch durch die Grabreihen und war fasziniert, solche Denkmäler vorzufinden. Welcher Gegensatz zu den Hochhäusern der Umgebung!

Auch die sogenannten Soldatengräber aus den Weltkriegen sah ich mir an, hier findet jedes Jahr zum Totensonntag eine Kranzniederlegung statt.

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Von anderen Gästen erfuhr ich, dass die meisten Soldaten den 1. Weltkrieg überstanden, die Briten die Herrschaft hatten und dann eine Seuche ausbrach, welcher viele Menschen dann im Lazarett zum Opfer fielen. Welch ein Schicksal!

An weiteren Ruhestätten lief ich vorbei und immer wieder fragte ich mich, was die Menschen damals wohl bewog, in ein so fernes und fremdes Land zu reisen und welche Strapazen sie auf sich nahmen und welchen Mut sie damals bewiesen.

In der Zwischenzeit begannen die Eröffnungsreden auf der ebenfalls neu gestalteten Terrasse des Gerätehauses. Die Gäste saßen auf bereitgestellten Gartenstühlen auf dem Rasen. Der französische und der deutsche Pastor sprachen, der deutsche Botschafter, Vertreter von Organisationen, ein kirchlicher Würdenträger spendete seinen Segen. Leider fanden fast alle Reden in französischer Sprache statt und somit konnte ich nicht viel verstehen, sehr schade!

Von einem französischen Chor hörte man zwei hervorragend gesungene Lieder, da hätte ich gerne noch länger lauschen wollen.

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Dann wurde das Buch von einem der Autoren vorgestellt.

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Leider auch nur auf Französisch, doch im Anschluss erfolgte der Verkauf und ich konnte einen Blick in das Werk werfen. Wie viele informative Bücher im Libanon, ist es in verschiedenen Sprachen geschrieben – in diesem Fall auf Arabisch, Französisch und Deutsch und ich werde mir dieses einmal ausleihen und lesen.  Abschließend wurde von der Deutschen Gemeinde noch ein Olivenbäumchen gepflanzt.

Der neugestalteten Urnenwand wurde bedacht

und dabei sah ich das gerade mal drei Wochen alte Grab von einer Frau, die ich durch die Gemeinde und die Frauenvereinigung kannte. Der Duft der zahlreichen Blumen von einem anderen, gerade mal 2 Tage altem Grab, wehte über das ganze Gelände. Sehr schön, wenn der Friedhof auch weiterhin bestehen bleibt.

Unter den Gästen war eine gute Bekannte, diese zeigte mir zwei weitere Gräber von Frauen, die ich von der Vereinigung kannte, die in den letzten Jahren verstarben.

Zum Abschluss stieg ich noch auf die Dachterrasse des Gerätehauses und schaute mir die Friedhöfe sämtlicher Religionen ringsum an, doch am schönsten war der Ausblick durch die hohen Bäume auf „unseren“. Ich fühlte mich sichtlich wohl, eine friedliche Atmosphäre lag auf allem.

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Umso friedlicher, dass ich in heutiger Zeit einfach durch die Friedhofstore wieder hinaus auf die Rue Damas treten kann. Sie war während dem Bürgerkrieg von 1975 bis 1990 die grüne Linie, der sogenannte Todesstreifen, der Ost- und West-Beirut voneinander trennte. Kein Wunder, dass manche Gräber so zerstört oder mit Einschusslöchern versehen sind. Anscheinend wurden auch Milizen auf dem Friedhof einquartiert und je nach Religion, sind diese wohl nicht besonders pfleglich mit den Gräbern umgegangen, aber ich möchte hier niemandem etwas unterstellen.

Sobald ich die Genehmigung von „Der Tagesspiegel“ erhalten habe, werde ich deren Artikel vom 09.11.2015 mit dem Titel „Beirut, die unsichtbar geteilte Stadt“ hier verlinken.

So, die Genehmigung ist da, hier ist der Link Zeitungsartikel

Bis bald, Gruß Karin

Apfelfest

Letztes Wochenende fand in Baskinta ein Apfelfest statt. Die Info hatte ich von einer Veranstaltungswebsite, die ich regelmäßig checke.

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Baskinta ist ein christliches Bergdorf, welches sich auf einer Höhe zwischen 1200 und 1800 Metern befindet und ca. 45 km nordöstlich von Beirut liegt. Leider war das Dorf von parkenden Autos regelrecht belagert und somit konnten wir uns dort gar nicht richtig umschauen, selbst die Aussicht zum 2628 Meter hohen Berg Sannine war nebelverhangen und somit versperrte sich auch der Blick auf diese Attraktion.

Doch die Veranstaltung an sich bot schon allerlei. Um die generell schlechte wirtschaftliche Lage zum Ende des Sommers ein wenig anzukurbeln, wurde dieses Fest zum ersten Mal ins Leben gerufen. Bei schönstem Sonnenschein und angenehmen Temperaturen erlebten wir entspannte Stunden bei leckeren Würsten, Sandwiches und Schokoladen Crêpe. Die Kinder wurden mit Spielen, Kinderschminken und Liedersingen bespaßt und wir waren froh, dass wir aus dieser Phase heraus waren und einfach nur genießen durften.

Die leckeren gemixten Cocktails „unserer“ Barkeeperin waren so was von süffig, ich hätte noch längere Zeit an der Theke stehen können und das Gemisch aus Mangonektar, Erdbeerpüree, Limettensaft und Rum in meine durstige Kehle laufen lassen wollen!

Tolle Musik ließ mich an der Bar nicht wie angewurzelt stehen bleiben, sofern es mein desolates Knie zuließ, bewegte ich mich voller Freude im Takt, sodass ich sogar andere Gäste dazu animierte, die direkt hinter mir eine kleine Tanzfläche eröffneten und sich mit zuckenden Bewegungen dem Takt hingaben.

Aber eigentlich waren wir ja auch gekommen, um Produkte direkt vom Erzeuger einzukaufen! Somit schlenderten wir durch die verschiedensten Stände und deckten uns mit Äpfeln, Pflaumen, Walnüssen und Apfelessig ein und ab ging es schwer bepackt wieder nach Hause.

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Unsere Ausbeute

Die Äpfel wurden zum Teil schon verarbeitet, die lecker aromatischen Pflaumen zur Gänze, somit heißt es nun erneut ab in die Küche und einen Apfelkuchen fürs Wochenende backen!

In diesem Sinne, ran an den Herd! Gruß Karin

Weinfest

Vorletzte Woche kam Joachim mit Eintrittskarten für das Vinifest nach Hause.

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Das Weinfest findet seit 10 Jahren statt und die weitläufige Anlage der Pferderennbahn in Beirut ist dafür ein gut geeigneter Platz. Da wir wieder libanesischen Wein einkaufen wollten und die Firma dort auch Autos ausgestellt hatte, war es natürlich obligatorisch, diesem Event beizuwohnen. Nach der Begrüßung von Angestellten, Kollegen, Geschäftsbesuchern und Firmeninhabern machten wir uns dann auf, von Zelt zu Zelt zu wandern, um die angebotenen Weine der zahlreich vertretenen libanesischen Winzern zu probieren. Natürlich konnten wir bei der Flut der Anbieter nur einen ganz geringen Teil verkosten, vornehmlich „unsere“ altbekannten Winzer wurden besucht, doch auch gänzlich unbekannte und neue Weine von Weingütern wurden von uns getestet.

Zwischendurch sah und hörte man noch offizielle Eröffnungsreden der Veranstalter und eingeladenen Botschaftsvertretern, Musik- und Tanzeinlagen wurden dargeboten und als Ausgleich für den vielen Wein gab es auch feste Nahrung. Die verschiedensten Leckereien wurden zum Kauf angeboten, darunter auch – man staune – Elsässischen Flammkuchen! Ich musste dann wirklich schmunzeln, als Gäste sich unterhielten was sie denn nun essen wollten und eine Frau schlug „diese Pizza ohne Tomaten“ vor. Alles in allem war es ein netter Abend, der laue Wind der über das Gelände wehte machte alles erträglich, ich finde jedoch, das Angebot könnte deutlich erweitert werden. Vor allem alles was um den Wein herum so Nützliches und Unnötiges erworben werden könnte, sollte angeboten werden. Auch das kulinarische Angebot wäre ausbaufähig. Doch alles in allem hat sich in den drei Jahren unserer Abwesenheit bei Veranstaltungen dieser Art doch einiges getan und schlussendlich haben wir „unseren“ Wein gefunden und bestellt und schon geliefert bekommen und natürlich auch verkostet.

Somit sehen wir uns dort nächstes Jahr wohl wieder, bis dahin

zum Wohl!

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Neustart

Endlich ein Lebenszeichen! Immer wieder nehme ich mir fest vor, zu mindestens für ein paar Stunden, das Einräumen und Sortieren und die leidige Hausarbeit zu unterbrechen.

Seit drei Wochen bin ich nun schon wieder im Libanon, habe Deutschland erneut für einige Monate den Rücken gekehrt. Langsam wurde es dort auch echt ungemütlich, der Herbst zeigte sich bis dato von seiner unschönen Seite. Regen, Wind und Kälte machten es mir nicht allzu schwer, in den wärmeren Mittelmeeranrainerstaat zu reisen. Auch die Aussicht, Joachim nach zwei Monaten wieder einmal in die Arme zu schließen dämmte die Abschiedstränen ein, selbst mit dem Wissen, dass ungefähr 100 Umzugskartons und deren Inhalt auf mich warteten.  Aber zunächst einmal wurde ich von meinem Mann am Flughafen herzlich willkommen geheißen und ab ging die Fahrt zu unserem neuen Zuhause.

Nach knapp fünf Minuten Autofahrt klopfte mein Herz bereits bis zum Hals, die Hände schweißnass – und leider muss ich gestehen, dass dies nicht in freudiger Erwartung auf unsere Zweisamkeit im neuen Heim geschah – sondern aufgrund des Straßenverkehrs und dem Drumherum!

2017-10-19

Nach drei Jahren gesitteten Verkehrsverhältnissen aus Jordanien und drei Monaten Deutschland auf dem Lande war ich nicht mehr daran gewöhnt, so einem Tohuwabohu ausgesetzt zu sein. Fast schon wollte ich meine Entscheidung, wieder selbst Auto zu fahren, rückgängig machen um in Zukunft mit dem Taxi chauffiert zu werden. Verschob dann jedoch diese Entscheidung auf einen ausgeschlafenen und hellerleuchteten Tag und heute bin ich froh darum. Kutschiere ich doch mit meinem inzwischen erworbenen Jeep Compass fleißig von einem Supermarkt zum anderen, um sämtliche Vorräte wieder aufzufüllen. Auch die Flut von Werbeplakaten entlang dem Highway, nachts dazu noch grell schillernd und blinkend in allen Farben – das war ich von meiner schwäbisch gemütlich dörflich anmutenden Heimat nicht mehr gewohnt! Auf den ursprünglich vier Fahrspuren fanden wie zu früheren Zeiten auch, locker fünf bis sechs Autokolonnen ihren Weg. Hupend und links und rechts ausweichend, immer wieder fuhr mal ein Zweirad am Straßenrand entgegen der Fahrtrichtung, auch kam bei Dunkelheit ein Auto rückwärts entgegen, ab und an mal ohne Rücklicht und vor allem – 90 % der Fahrer mit dem Handy in der Hand! Während der Fahrt telefonieren oder Sprachnachrichten senden ist wohl noch die harmloseste Variante. Die Unterarme am Lenkrad abstützen und das Auto somit zu steuern, wird mit dem in den Händen gehaltenem Telefon während der Fahrt ein ganzer Roman von Textnachrichten geschrieben. Das ist nun leider die bittere Realität und ich frage mich wirklich, wo bitteschön finden da die polizeilichen Kontrollen statt?

Somit war ich an diesem Abend heilfroh, im ruhigen Bergdörfchen in der stillen Wohnung angekommen zu sein. Hier versuche ich nun tagtäglich dem Chaos Frau zu werden. Räume hier ein um es am nächsten Tag dorthin umzuräumen, finde dann in diesem Karton noch was und dort noch was, es dauert noch einige Zeit, bis ich dann letztendlich fertig bin. Die hunderte von Moskitos die sich hier in der langen Zeit leerstehenden Wohnung und durch die undichten Fliegengitter und den teils geöffneten Kartons häuslich niederließen und sich von uns wohl gestört fühlen und uns in nächtlichen Attacken stundenlang um den Schlaf bringen – entspannen die Situation nicht wirklich! Mithilfe dieser elektrischen Fliegenklatschen und der systematischen Vernichtung dieser Mistviecher wird es langsam besser.

Moskitoklatsche

Habe in der ganzen Zeit nun drei Mal durchschlafen können, der arme Joachim macht dies schon seit zwei Monaten durch, deshalb wird es Zeit, dass ich endlich alles auspacke und verstaue.

Doch hier schon einmal einen Einblick in unser eingerichtetes Wohn- und Esszimmer, hoffe die restlichen Räume der Wohnung sehen auch bald so schön aufgeräumt aus.

Ansonsten fühle ich mich hier im Haus recht wohl, die Umgebung ist noch ruhig, ich hoffe in der direkten Nachbarschaft fängt niemand an zu bauen. Letzte Woche war meine Freundin aus alten Zeiten hier zu Besuch, wir hatten bis in den Abend hinein entspannte und lustige Stunden. Irgendwann werde ich dann auch einmal bereit sein, zum Frauentreff in die Evangelische Gemeinde Beirut zu gehen, um dort die altbekannten Gesichter der Vereinigung deutschsprachiger Frauen im Libanon von früher zu treffen. Außerdem gibt es ja noch den Frauenklönschnack im Libanon, welchen ich mit zwei anderen Freundinnen, die bereits wieder in Deutschland leben, vor fast sieben Jahren ins Leben gerufen habe. Doch erst einmal heißt es weiterhin auspacken und einräumen…

Bis bald, Karin