Ein Traum wird wahr!

Jahrelang erträumt, erhofft und erwünscht

nun endlich ist er da

es fehlt nur noch die Zeit und die Muße

um das Leben faul zu genießen

entspannt liegen und sitzen

einfach trinken und schwitzen

nichts mehr denken

nur noch lesen und schlafen

relaxen und träumen in meinem

Strandkorb!

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Vier Jahre lang befasste ich mich mit dem Thema, wälzte mich durch zig Websites. Las, recherchierte, hab Probe gesessen und kam immer wieder auf einen Anbieter zurück, da dieser für mich das größte Angebot hatte, die beste Auswahl an verschiedenstem Zubehör.

Ich konnte die Farbe und Größe des Korbs wählen, geölt oder naturbelassen, das Stoffdesign, ob mit oder ohne Bullaugen, Taschen für Handy und/oder Zeitung, Klapptische, Schwenktische. Außerdem verfügen die Fußteile über abnehmbare und waschbare Bezüge, konnte wählen ob ich den Korb mit der Funktion eines Hydraulikdämpfers möchte, denn der Korb ist bis zur Liegeposition in vier Stufen verstellbar, ob er Rollenfüße oder Gleiter haben sollte, ob Kuschelkissen und Kuscheldecke erwünscht ist, Abdeckhaube…

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So eine Investition will wohl überlegt sein und somit verwarf ich den Gedanken immer wieder, bis ich mich doch dazu entschloss, einen meiner heimlichen Träume zu verwirklichen. Endlose Mails mit der Firma gingen hin und her um auch so vieles als möglich perfekt zu haben, bis ich dann doch meine finale Bestellung bei Strandkorbwerk aufgab. Innerhalb 10 Tagen wurde per Spedition versandkostenfrei nach Hause geliefert.

Vorab musste natürlich noch der Untergrund vorbereitet werden. Um flexibel auf- und abzubauen und auch gegen Regen und somit nassen Untergrund gewappnet zu sein, entschloss ich mich für Terrassenfliesen im Klick-System aus Kunststoff.

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Nun bin ich stolze Besitzerin eines sehr schönen Strandkorbs und freue mich mächtig über das ungewohnte Ungetüm im Garten. Leider hatte ich noch nicht wirklich viel Zeit, um das Möbel auch ausgiebig nutzen zu können, obwohl wir nach heftigen und ausgiebigen Regengüssen die letzte Woche nun dieser Tage wirklich mit Sonne verwöhnt werden.

Doch irgendwann kommt meine Zeit und dann werde ich genießen und träumen…von meinem nächsten Projekt!

Bis dahin, ich werde euch berichten,

Gruß Karin

Kräuterwanderung

Letzte Woche hatte ich das Glück, zu einer Kräuterwanderung durch den Wald eingeladen zu werden. Treffpunkt war der Waldkindergarten Hasenköhl in Pfahlbronn und geleitet wurde dieser sehr interessante Abend von der Kräuterpädagogin Annemarie Guckes aus Lorch. Da wir in Deutschland ja auch mitten in der Natur wohnen und sich hier auf dem Grundstück bestimmt so allerlei essbares Kraut befindet, stellte ich mir bei der lästigen Gartenarbeit schon des Öfteren die kunstvolle Frage: Ist das essbar oder kann das weg? Beziehungsweise ist dieses Kraut überhaupt Unkraut? Oder handelt es sich um ein wertvolles Kräutlein?  Werde ich mich irgendwann über all die wiederkehrende Pracht nicht mehr ärgern, sondern freuen?

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Allein schon bei der Ankündigung der Veranstaltung erhoffte ich mir einige wertvolle Antworten auf alle meine Fragezeichen bei der Bestimmung der vielen verschiedenen Krautarten und ich kann jetzt schon verraten, ich wurde nicht enttäuscht!

Bereits bei der Ankunft im Wald erwartete die Teilnehmer mitten zwischen Bäumen und Sträuchern und den Sitzgelegenheiten für die Kindergartenkinder ein reich gedeckter Tisch mit allerlei bunten, vielversprechenden kulinarischen Genüssen! War das eine Pracht, dies anzuschauen. Die Geschmacksexplosionen die sich entwickeln würden, brachten bereits beim Anblick meine oralen Säfte in Wallung! Annemarie stimmte auf diesen lehrreichen Abend erst einmal mit dem Ergebnis der Studien ein. Mit Sekt und Holunderblütensirup, Almdudler den ich nicht nur gerne trank, sondern mich hätte reinlegen können, Brot, Dips, Pestos, Salate und Tarte warteten auf uns. Alles natürlich selbst gesammelt und selbst hergestellt von der Expertin! Ein großes Lob an sie, es schmeckte traumhaft!

Zwischendurch erfuhren wir schon die ersten Infos, was wo drinsteckt. Ich outete mich, dass dies für mich völliges Neuland ist und ich gerade mal meine Walderdbeeren von Löwenzahn und Brennnessel unterscheiden kann. Bis dato hörte ich zwar mal Namen wie Taglilie, Frauenmantel, Waldmeister, Spitzwegerich & Co. Wie diese Exemplare aussehen und warum sie auf diesem Planeten weilen war mir jedoch unbekannt. Seit der Landesgartenschau in Schwäbisch Gmünd im Jahr 2014 habe ich erkannt, dass sich die gemeine Akelei, Nachtkerze und Königkerze in unserem Garten auch wohlfühlen. Doch nun weiß ich auch, dass die Blüten der beiden „Kerzenarten“ sich auch wunderbar im Salat machen. Genauso wie die aller unbehandelter Rosenarten, der Löwenzahnblüten und vielen anderen.

Dass der Wiesen-Bärenklau vor allem für die männliche Spezies der Schöpfung ein Kraut mit „Bärenwirkung“ ist und daher auch Herkuleskraut genannt wird und unsere Männer stark wie Herkules macht und nicht nur bei Erkältungen und Husten helfend wirken kann, darüber wurden wir genau so aufgeklärt wie über die Anwendungsgebiete vom Frauenmantel.

Und dass die herabhängenden Samen der Brennnessel ein natürliches Dopingmittel sind, wird uns wohl in Zukunft unterstützend bei der Bekämpfung der selbigen sein. Was für ein Widerspruch in unserem Tun und Handeln! Doch vielleicht traue ich mich irgendwann und koche aus den Blättern der Nessel einen Spinat, eine Suppe oder einen Tee und kehre somit das Unkraut in ein nutzvolles Kraut um damit es zurecht auch in unserem Garten als Kosmopolit gilt.

Weiterhin erfuhr ich, dass auf unserem Grundstück der Giersch sein Unwesen treibt und dieser auch Geißfuß oder „Zipperleinkraut“ genannt wird. Die jungen Triebe wanderten bereits schon einige Male kleingehackt in manchen Salat oder Gemüse, sollen sie doch sehr gut gegen so manches körperliche Zipperlein ankämpfen.

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Giersch

Auf unserer Wanderung durch den Wald blieben wir immer in Sichtweite zur Schutzhütte des Waldkindergartens, da das Angebot an nutzvollen Pflanzen und Kräutern am Wegesrand zu groß war. Wir sahen Holunder, Brom- und Himbeeren, ich erfuhr, dass Efeu aufgrund seiner seifenartigen Substanzen auch gut zum Wäschewaschen ist.

Weiter hörte ich Namen wie Beinwell, Schafgarbe, Hohlzahn, Gänsefingerkraut, Braunelle, Waldziest, stinkender Storchschnabel, Knoblauchranke, Gundermann, kriechendes Fingerkraut, Kohlkratzdistel, Wiesenflockenblume, Mädesüß und wie sie alle heißen.

Für das Klettenlabkraut haben die beiden teilnehmenden Mädels, die vor vielen Jahren selbst diesen Waldkindergarten besuchten, ganz schnell eine Verwendung gefunden.

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Bei meinem nächsten Besuch in der hiesigen öffentlichen Bücherei werde ich mir mal das eine oder andere Buch mitnehmen und mein Wissen weiter vertiefen. Allein in den drei Stunden im Wald habe ich schon so viel gelernt und hier im Garten wiedererkannt, da steckt bestimmt noch mehr Potenzial drin.

In diesem Sinne, bleibt mir grün, Gruß Karin

Packe, packe Kartons…

Inzwischen ging bereits alles über die Bühne, seit zwei Wochen sind wir in Deutschland und versuchen hier Haus und Hof nach monatelanger Abwesenheit wieder auf Vordermann zu bringen. Doch erst einmal der Reihe nach:

In Amman unternahm ich keine großen Unternehmungen mehr. Hatte noch einiges zu besorgen, es standen Einladungen und Veranstaltungen an, Joachim flog nochmals in den Libanon und unterschrieb den Mietvertrag, ich war in der Wohnung beschäftigt, außerdem fand aufgrund des Ramadans tagsüber sowieso nicht mehr viel statt. Mit einem Teil meiner Partyhühnern traf ich mich nochmals zum Abendessen und am 17. Juni 2017 war es dann soweit, die Packer kamen.

Da unsere Verkaufsaktion sehr gut lief, hatte sich unser Hausrat doch um einiges dezimiert und die Packer benutzten großzügig Einwickelpapier und Folie, da unsere letztendlich 147 Packstücke locker in den Container passten. Und trotzdem stand Joachim am besagten Packtag doch immer wieder kopfschüttelnd vor all dem Zeugs und fragte sich, ob man so viele Sachen überhaupt brauchen würde und wo wir diese Flut von Küchenrat später einmal in Deutschland unterbringen sollten. Aber mein guter Mann vergisst immer wieder, dass in zwei Jahren wohl bestimmt über die Hälfte der Küchenutensilien und Bettzeugs an Bedürftige abgegeben werden kann, da es nach so vielen Jahren Benützung einfach Zeit wird, sich davon zu trennen.

Die Packerei ging langsamer vonstatten, als von uns gehofft. Die Männer fasteten allesamt und somit ging dies bei der Hitze ohne Wasser und Nahrung in gemächlichem Tempo voran. Die fertig gepackten Kartons stapelten sich in der Wohnung, wir schliefen nochmals eine Nacht dort und am nächsten Tag wurde ich vor die Wohnungstür gesetzt und sollte anhand der Packliste akribisch die Kartons abzeichnen, die dann in den LKW verladen wurden.

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Danach putze ich noch die Bäder, fegte die Wohnung komplett durch und wir übergaben dem Hausmeister die Schlüssel. Ich verabschiedete mich schweren Herzens von den Katzen und wir fuhren für drei Nächte ans Tote Meer. Joachim pendelte jeden Tag nach Amman ins Büro und ich genoss Sonne, Pool und Meer.

Danach waren wir nochmals für zwei Nächte in Amman im Hotel bis es dann endlich am 23.06. gen Flughafen ging. Ich schreibe endlich, denn es war nur noch ein Hinauszögern, richtig genießen konnte ich die Tage nicht mehr, die ganzen Koffer waren bis dahin total durchwühlt, ich war nur noch am Suchen, denn allein in Amman wechselten wir viermal das Zimmer, bis wir endlich mit den Gegebenheiten zufrieden waren.

In Deutschland empfing uns Sohnemann. Dieser hat sein Bachelor-Studium zwischenzeitlich im Libanon erfolgreich beendet, dort sämtliche Zelte abgebrochen und wohnt nun hier.

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Momentan jobbt er noch und ist in der Findungsphase zwischen einer Festanstellung und Master-Studium. Doch alles braucht seine Zeit und wird sich finden, er wird seinen Weg machen, da sind wir sicher.

Ich werde berichten, bis dahin, Gruß Karin