Schottland…

das Land der Dudelsäcke, Kilts, Burgen und Schlösser, Schafen, Highlands, Whiskey, Haggis, Harris-Tweed, Lochs…. und sehr viel Regen!

Genau von letzterem bekamen wir während unserer 14-tägigen Schottlandreise mehr als nötig ab. An einem Tag totaler Sonnenschein, an drei anderen Tagen trocken jedoch bewölkt, die restliche Zeit meinte Petrus wohl, wir hätten zuvor in der Wüste vegetiert.  Oftmals hatten wir schon gar keine Lust mehr irgendwo anzuhalten und uns etwas anzuschauen, denn auf etwas Sonne oder Trockenheit folgte unverhofft das Nass. Außdem verhält es sich mit Burgen, Schlössern und den vielen Seen genauso, wie wenn man in Asien die verschiedensten Tempel besichtigt. Irgendwann sieht alles gleich aus.

Nichtsdestotrotz hab ich meine Männer wohl bald in den Wahnsinn getrieben, wenn nach einer Wegbiegung nochmals angehalten oder zurückgefahren werden musste, da ich dieses ach so tolle Panorama ja unbedingt festhalten wollte.

Die Highlands waren allerdings auch wirklich ein Augenschmaus, und ein Loch (See) gleicht nun nicht unbedingt dem anderen, und jede Burg und jedes Schloss besitzt seinen eigenen Reiz. Ihr seht – meine Eindrücke sind sehr widersprüchlich. Tatsächlich haben wir nicht viele Örtlichkeiten von innen besichtigt, die Eintrittspreise summieren sich mit der Zeit gewaltig! So z. B. Loch Ness. Der See sieht aus wie jeder andere. Ob die hohen Gebühren aufgrund der Burgruinenbesichtigung zustandekommen bleibt fraglich. Tatsächlich war der Parkplatz gerammelt voll, 50 % Asiaten und alle stürmten zum Eingang. Die Uralt-Saga um das Monster muss wohl extra bezahlt werden, wenn es sich wohl auch nicht blicken lässt. Neuesten See-DNA-Proben zufolge, soll es sich um aller Wahrscheinlichkeit nach um einen oder mehrere riesige Aale handeln. Somit fotografierten wir nur über die Mauer und machten uns wieder von Dannen.

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Begonnen hatten wir unsere Reise in Glasgow, wo Sohnemann auch studierte. Eine Stadtrundfahrt mit dem inzwischen beliebten „Hop-on Hop-off“ Bus verschaffte uns in der Kürze der Zeit einen guten Überblick.

An verschiedenen Stationen stiegen wir aus und besichtigten die für uns interessanten Orte oder einfach nur, weil wir etwas in der Gegend verweilen wollten. Abends trafen wir uns zweimal mit Kommilitonen von Jan in einem Pub und desweiteren probierte ich das schottische Nationalgericht Haggis. Herz, Leber, Lunge und Fett vom Schaf werden zusammen mit Hafermehl, Zwiebeln und Pfeffer vermengt und durchgetrieben. Die Masse wird anschließend in einen Schafsmagen gefüllt und gekocht. Zusammen mit Steckrüben- und Kartoffelstampf an Whiskeysoße zeitgemäß angerichtet serviert, wie man im obigen Eingangsfoto erkennen kann. Gegessen haben wir im Ardnamurchan Restaurant in der Hope Street in Glasgow, Tischreservierung empfehlenswert! Ich bin hin und weg von dieser Spezialität, kann es nur empfehlen und Haggis reiht sich somit zu Labskaus und Frankfurter Grünen Soße :-).

Mit dem Leihwagen ging es dann durchs Land, wo wir viel Wasser und grüne Natur erleben durften. Highland Rinder, Schafe, Loch Lomond und viele weitere Seen und das Eileen Donan Castle, welches z. B. als Filmkulisse für  „Highlander“ oder den James Bond „The world is not enough“ diente, waren weitere Stationen auf unserer Tour.

Desweiteren bestaunten wir auf der Isle of Skye die Felsformation Old Man of Storr, das Dunvegan Castle, den Aussichtspunkt am Kilt Rock, auch sammelten wir sehr positive erste Erfahrungen mit Übernachtungen in einem Hostel, wo wir uns sehr aufgehoben und heimisch gefühlt hatten. Vielen Dank an das Team des Dun Flodigarry Backpackers Hostel!

Als besonders buntes und malerisches Städtchen entdeckten wir Portree, ebenso auf der Isle of Skye gelegen. Und immer wieder Wasser, Berge oder blühende Heidelandschaften. Und wie könnte es sein, wunderschöne, geheimnisvolle und fliedliche Friedhöfe und kunstvoll gestaltete Kreisverkehranlagen.

Ein weiteres Highlight unseres Urlaubes war das Glenfinnan Viadukt mitsamt dem Jacobite Steam Train, dem Glenfinnan Monument und dem Loch Shiel. Dies wird vielen unter euch nun so gar nichts sagen, wohl eher Hogwarts Express oder Harry Potter Zug und Hogwarts See. Wir hatten totales Glück, dass der Zug während unserem Besuch vorbeidampfte. Mit hunderten von Besuchern bestaunten wir hoch oben auf einem Hügel das Schauspiel. Auch die Glennfinnan Kirche war eine Augenweide.

Zum Schluss unserer Reise gelangten wir nach Edinburgh. Es war ein wunderschöner sonniger Sommertag, es schien als sei die halbe Stadt auf den Beinen. Festivals, Livemusik, die abenteuerlichsten Haarfarben und Outfits bekamen wir zu sehen. Allgemein viel uns auf, die Herrschaften hier im Land scheinen keinerlei Hemmungen vor Alter, Figur oder Wetter zu haben. Traut man sich im augenscheinlichen Alter um die 70 mit wildabstehenden Haaren in allen Regenbogenfarben, kürzesten Minis und engsten Stretchkleidern wie ein Michelinmännchen oder bei kaltem regnerischen und windigem Wetter ärmel- und beinlos auf die Straße. Und dass wir im Zeitalter einer diversen Geschlechterzugehörigeit angelangt sind, zeigt sich hier ganz deutlich.

Auf jeden Fall waren die Aussichten aus dem Riesenrad oder dem „Hop-on Hop-off“ Bus nicht nur auf die architektonischen Sehenswürdigkeiten der Stadt beschränkt.

Das war unser Kurztrip durch Schottland. Vieles habe ich nicht erwähnt oder gezeigt, das hätte die Speicherkapazität meines Blogs gesprengt. Geplant und sämtliche Übernachtungsziele ob nun Hotel, Hostel oder private Unterkünfte hatten wir alle monatelang im voraus gebucht, da während der Hauptsaison auf die Schnelle nichts mehr zu bekommen ist oder utopische Preisvorstellungen herrschen. Somit hatte man ein Tagespensum mit dem Auto zu bewältigen, was aufgrund des Linksverkehrs, der Wetterlage oder der meist engen oder nur einspurig zu befahrenden Straßen mit hohem Zeitaufwand verbunden ist. Dies artet dann allzuoft in Stress aus, auch das fast tagtägliche ein- und auspacken der Koffer und der Verpflegung ist nicht unbedingt entspannend. Auf jeden Fall haben wir einiges von diesem schönen Land gesehen und auch gehört, brauchten wir doch einige Tage, bis wir uns an den Dialekt der heutigen Kaledonier gewöhnten.

Diese waren in der Antike ein Volk, die sich im östlichen Teil des heutigen Schottlands ansiedelten. Sie führten in den ersten nachchristlichen Jahrhunderten mehrere Kriege gegen die Römer. Ihr Territorium wurde von den Römern als Kaledonien (lat. Caledonia) bezeichnet. Quelle Wikipedia

 

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Cheers – tschüss und danke, Karin

Venedig des Nordens –

bezeichnet man im Allgemeinen ja viele Städte, die mit Wasser und Brücken in Verbindung gebracht werden. In meinem speziellen Fall heute meine ich Amsterdam.

Nachdem Sohnemann sein Masterstudium in Schottland beendet hatte, besuchten Jogi und ich ihn im August und reisten durch das rauhe, landschaftlich beeindruckende Land. Vorher legten wir jedoch einen kurzen Zwischenstop im Land der Tulpen ein.

1 Amsterdam Klompen

Klompen zu groß?

Zuallererst viel mir auf, mit welcher Freundlichkeit und Hilfbereitschaft ich konfrontiert wurde – und mit hunderten von Fahrrädern! Nachdem wir mit den öffentlichen Verkehrsmitteln kreuz und quer durch die Stadt fuhren und auch viel zu Fuß unterwegs waren, war ich nach kurzer Zeit völlig überfordert mit den hunderten von Touristen und ebensovielen Drahteseln, galt es doch stets, das jeweilige Vorfahrtsrecht zu gewähren.  Ich kam mir sprichwörtlich wie der Bauer in der Stadt vor! Schlussendlich verfrachtete mich Jogi in eines der zahlreichen Grachten-Boote, wo man viele Sehenswürdigkeiten bequem vom Wasser aus bestaunen kann. Das gefiel mir!

Doch auch zu Fuß wurde so allerhand entdeckt – mehr möchte ich dazu nicht erwähnen, war es doch sehr befremdlich für mich, mit diesem Thema in so zahlreicher Form in aller Öffentlichkeit damit konfrontiert zu werden.

Auch sonst erblickte mein Auge viel Erfreuliches, das niederländische Schriftbild hatte es mir besonders angetan. Da die Fahrräder sonst an allen möglichen Orten abgestellt werden, trifft man hin und wieder auf die schönsten Verbotsschilder.

Beim Schlendern durch die Stadt stechen die architektonischen Auffälligkeiten ins Auge.

Für einen Besuch der zahlreichen Museen im Museumsquartier hätten wir online vorab Karten bestellen müssen, an diesem Tag waren leider alle Tickets ausverkauft. Doch auch der Besuch auf dem Areal mit schönen Ausblicken und Livemusik war lohnenswert.

Das war es auch schon. Sicherlich immer wieder eine Reise wert, hätte man mehr Zeit und könnte man im Einzelnen ausgiebig etwas anschauen. Die Stadt selbst für meinen Geschmack viel zu überlaufen, interessant wäre sicherlich auch das Hinterland oder andere Städte in den Niederlanden. Für uns ging die Reise weiter nach Glasgow, unserem eigentlichen Ziel.

Doei, doei – Karin