Endlich!

Ich grüß euch alle, ihr treuen Leser/innen. Immer wieder wurde nachgefragt, wann denn der nächste Beitrag erscheint. Voila – hier ist er.

Wo fange ich nach so langer Schreibpause an? Am besten bei meiner Ankunft in Amman am 02. Oktober 2014. Am Flughafen ging’s bisschen turbulent zu. Aufgrund der Feiertage und einwöchigen Schulferien zum Opferfest war sehr viel los. Als irgendwann endlich die Koffer kamen, konnte ich trotzdem nicht aus dem Gebäude, es standen keine Trollies mehr zur Verfügung. Und mit 2 Händen aber 3 Gepäckstücken plus Handtasche etwas schwierig. Aber irgendwann wurden dann wohl die leeren und nicht mehr benötigten stummen Rolldiener vom Parkplatz ins Gebäude gebracht und ich konnte am Ausgang in Joachims weit ausgebreitete Arme, die mit einem Blumenstrauß winkten, versinken.

Zuhause erwartete mich das angekündigte Chaos. Da Joachim am Tag zuvor erst von einer Reise zurückkam und das Umzugsgut kurz vor seiner Abreise erst ankam, war natürlich noch nicht viel ausgepackt. Aber die Schlafstätte war gemacht, in der Küche fand man das Nötigste, man konnte duschen und sich hinsetzen – alles andere kam dann in den folgenden Wochen. Erst mal hab‘ ich viel geputzt. Trotz verschiedener Putztrupps die vor meinem Eintreffen durchfeudelten, stellte sich doch bald heraus, dass meine Auffassung von Sauberkeit, wieder einmal, sich von den lokalen Sitten und Gewohnheiten gewaltig unterschied. Zur Verteidigung der Dienstleister muss ich jedoch auch erwähnen, dass es hier besonders schnell wieder sehr staubig und dreckig ist. Die Wüste lebt!

Da ich niemanden an meiner Seite habe, den ich mal fragen kann oder der mal mit mir los geht und mir Tipps fürs tägliche Leben gibt, ist dieser Anfang hier besonders schwer. Fürs kommende Jahr habe ich mir vorgenommen, Kontakt zu den verschiedenen angebotenen Frauentreffs aufzunehmen. Die ersten Wochen hatte ich noch kein Auto, somit immer an Joachims einzigem freien Tag am Freitag los in den Supermarkt, in die Malls oder auch zu IKEA. Dort hab‘ ich mir eine Matratze ausgesucht, die wollte ich haben. Allerdings war dann das Projekt aufgrund Lieferschwierigkeiten erst nach 6 Wochen beendet.

Probeliegen beim Schweden

Probeliegen beim Schweden

Noch voller Enthusiasmus

Noch voller Enthusiasmus

Irgendwann kam dann die Zeit, mit meinem Auto die Gegend unsicher zu machen. Eigentlich hat die Gegend eher mich verunsichert! Ich war so manches Mal am Verzweifeln. Der einzige existierende Stadtplan stimmt nicht so ganz mit dem Stadtbild überein, Google Map nimmt keine Rücksicht auf die sehr beliebten und großzügig verteilten Einbahnstraßen. Für mich mit meinem nicht vorhandenen Orientierungssinn eine Katastrophe! Allerdings ist der Verkehr hier wesentlich gesitteter. Den vielen Polizei-Patrouillien und Geschwindigkeitskontrollen sei Dank. Momentan habe ich sowieso keine Zeit, Sightseeing zu betreiben. Das Projekt Integration verschiebe ich auf 2015.

Blick vom Phoenicia Hotel auf die Zaitunay Bay

Blick vom Phoenicia Hotel auf die Zaitunay Bay

Ende Oktober ergab sich dann die Möglichkeit, für 4 Tage in den Libanon zu reisen. Komisch war’s! Im Hotel, mit Leihwagen, sich fremd als Gast zu fühlen und trotzdem irgendwie alles alt bekannt und daheim. Eigenartiges Gefühl. Natürlich schön, Sohnemann zu treffen und einige Freundinnen. War bei meinem „alten“ Friseur, in einigen Supermärkten und natürlich bei TCHIBO. Allerdings war ich froh, wieder Heim fliegen zu dürfen. Die Hektik, den Lärm, das Umgetriebe hinter mir zu lassen.

Inzwischen ist wohl fast der Alltag eingekehrt, habe schon einiges Liegengebliebenes aufgearbeitet, koche wieder täglich und habe mich in unserem Stadtteil schon etwas orientiert – man staune.

Die 1. vollständige Mahlzeit die ich in Amman gekocht habe: Linsen mit Spätzle und Saitenwürste. Mein absolutes Lieblingsessen

Neulich begannen wir dann auch mal, einige Sehenswürdigkeiten zu entdecken. Ich wollte unbedingt zum Flagpole! Die große Nationalflagge hat eine Fläche von 60 x 20 Meter! Der 106 m hohe Mast steht im Grundstück eines der Paläste und flattert über der Stadt als Zeichen der nationalen Identität. WP_000712

Blick von der Zitadelle auf die Flagge

Blick von der Zitadelle auf die Flagge

Gleich im Anschluss wanderten wir durch die Anlage der Zitadelle. Besuch des Archäologischen Museums, vorbei an den Resten des Herkules-Tempels und eine steife Brise mit herrlich klarer Luft und Ruhe rundeten diesen Kurzbesuch ab.

Blick auf das Roemische Theater

Blick auf das Römische Theater

Mit dem Beginn der Adventszeit, werden Gebräuche und Traditionen natürlich auch hier weitergeführt. Ich habe gebacken und dekoriert, auch den Weihnachtsbasar der syrischen orthodoxen Gemeinde, zwei Häuser weiter, haben wir besucht und Leckereien erstanden.

Blick vom Wohnzimmer auf die Strasse

Blick vom Wohnzimmer auf die Straße

Unsere Ausbeute beim Weihnachtsbasar

Unsere Ausbeute beim Weihnachtsbasar

Nun bleibt mir für heute nur noch, euch allen ein schönes, ruhiges, besinnliches, stressfreies Weihnachtsfest zu wünschen. Sohnemann kommt am Mittwoch und dann kann es weihnachten. Bleibt gesund und passt auf euch auf. Bis bald!

Unser Baum 20014

Unser Baum 2014

Lecker?

Lecker?