Haariger Nachwuchs

Viele schleichen ums Haus, mauzen und miezen, schlafen und wachen – doch nur eine darf auch hinein, das ist seit ungefähr zwei Jahren unsere Spazi. Auf dem Sofa hat sie seit langem ihren eigenen Platz, kommt und geht wann immer sie will, doch am späten Abend, wenn wir uns zur Nachtruhe niederlegen möchten, dann muss sie hinaus. Und das meistens unfreiwillig mit fauchen und mauzen. Die Katzen leben alle wild draußen, ernähren sich von den Almosen der Anwohner, diejenigen die es ganz schlimm trifft, plündern die Mülltonnen. Unsere Spazi hat aufgrund ihrer gepflegten und adretten Ausstrahlung wohl mehrere Gönner, auch die Nachbarin gegenüber kümmert sich um sie und die vielen anderen wilden Schmusetiger.

Zwei Mal wurde unsere Mieze schon Mama. Beim ersten Mal während einer wochenlangen Abwesenheit, da konnte sie in einem Treppenhaus eines Mehrfamilienhauses gegenüber, ihre Kinder zur Welt bringen, Wochen später kam sie dann auf ihren Streifzügen auch regelmäßig mit ihren Jüngsten bei uns vorbei, eines davon hat letztendlich bis jetzt überlebt und besucht uns auch noch fleißig.

WP_20170405_07_36_37_Pro_LI

Beim zweiten Mal, letztes Jahr im September während meines Deutschlandaufenthaltes, da hat unsere Spazi im Putzlappenschrank meiner Waschküche Joachim ein Geschenk gemacht, als er sie dort eines Abends mit 5 Jungen fand. Drei davon sitzen immer noch tagtäglich an der Küchentür und betteln nach Futter.

WP_20170405_07_17_13_Pro_LI

Die junge Mama, die sich dann immer sehr fürsorglich und liebevoll um ihren Nachwuchs kümmerte, war dann nach der Entwöhnung ihren Kindern gegenüber eine richtige Furie. Teilt auch heute noch regelmäßig Krallenhiebe aus, sollte eines ihrer Kinder auch nur in ihre Nähe kommen.

Tja, und Ende Februar war es dann wieder soweit. Sie war eine Woche lang rollig, die Kavaliere standen Schlange, der Krach war bald nicht mehr auszuhalten. Im Laufe der Wochen wurde sie dicker und rundlicher, lag viel auf dem Sofa und schlief und gestern nun hatten wir das Ergebnis.

Nachdem sie mir tagelang auf Schritt und Tritt hinterherlief, mich mit Zuneigungen überschüttete und am liebsten in mich hineingeschlüpft wäre, hat sie dann gestern ab dem Nachmittag in längeren Abständen den 4 Kleinen Knäueln das Leben geschenkt.

WP_20170403_15_08_20_Pro_LI

Nummer eins ist da

WP_20170403_15_31_05_Pro_LI

Nummer zwei ist da

WP_20170403_18_45_22_Pro_LI

Alle vier sind da

Dieses Ereignis konnte ich die ganze Zeit mit verfolgen. Eine herbeigerufene Freundin war auch dankbar, so etwas mal erlebt zu haben. Spatzi hat es wunderbar gemacht und überstanden. Sie ist wieder eine ganz liebe Mama, hat auch bereits heute schon die ersten Ausflüge zu den Nachbarn gegenüber unternommen und kam wieder brav nach Hause.

Da ich am Freitag nach Deutschland fliege, werde ich die Kiste morgen Vormittag für einige Stunden nach draußen auf den Küchenbalkon stellen, denn ab Freitag müssen sie dann wie alle anderen auch draußen wohnen. Der Hausmeister wird wohl bestimmt mit Futter versorgt werden, damit er täglich nach der kleinen Familie schauen kann.

Und hier noch das Neueste Foto, viel zu erkennen ist nicht, die lieben Kleinen hängen wie die Feuerwehrschläuche an Mamas Zitzen.

2017-04-04.1

Nach meiner Rückkehr im Mai werde ich euch abermals davon berichten.

Bis dahin, Gruß Karin

Wochenmarkt

Sobald die Saison beginnt, wo Obst und Gemüse wieder wächst oder die Sturm- und Regenfälle nichts verwüsten können, findet samstags von 10 bis 15 Uhr der Nour Al-Barakah Saturday Market statt. Im Stadtteil Rabieh im Princess Iman Garden ist dafür meiner Meinung nach ein sehr schöner Standort gewählt worden.

Lokale Gärtner und Bauer verkaufen hier frisch vom Feld ihre, zumeist, BIO-Ware. Sollte dies beim Anbau nicht ganz geklappt haben, so halten sie zumindest die Ruhezeiten zwischen der letzten Chemiekeule und der Ernte ein. Denn hier erlebt man es viel zu oft, dass die Gurken oder Karotten im Kühlschrank plötzlich weiterwachsen oder Kartoffeln überhaupt nicht mehr auskeimen. Auch Verpackungsmaterial wird gerne wieder zurückgenommen. Und im Allgemeinen wird auch hier die Bevölkerung daran erinnert, auf lokale Produkte zurückzugreifen. Organischer Kompost kann gekauft werden und im Gegenzug kann man auch seine Kompostabfälle abgeben. Junge Menschen die erkennen, dass die Lebensweise eines Jeden verbessert werden sollte, sind hier herzlich willkommen mitzumachen.

Zwischendurch beim Umherschlendern trifft man bestimmt mindestens ein bekanntes Gesicht, man kommt ins Erzählen, tauscht sich aus, an welchem Stand es die besten Erdbeeren, Rote Beete oder Gurken gibt. Auch einen Tee, Kaffee oder Saft kann man bekommen. Der nette Syrer, der die selbst gekochte Hausmannskost seiner Frau verkauft, ist auch wieder da. Die Speisen sicher verpackt zum Mitnehmen oder zum direkten Verzehr auf einer der vielen Sitzmöglichkeiten auf dem Gelände.

14

Ein Stand mit italienischen Nudelgerichten bereitet direkt auf Wunsch alles vor, die obligatorische Hamburger-Bude darf natürlich auch nicht fehlen. Wobei als Bude eher der Plastikbalkontisch gemeint ist.

Auch die Deutsche Petra und ihr Mann sind vertreten. Sie produzieren natives Olivenöl, kleine Quantitäten, mehr ein Hobby, jedoch von ausgezeichneter Qualität, dass es letztes Jahr sogar prämiert wurde. Außerdem bietet sie selbst gekochte Marmeladen an, eingelegte Oliven, selbstgebackenen Rührkuchen und selbst hergestellte Olivenseife.

4

Auch an die Kinder wird gedacht. Ein kleines Spielfeld wurde angelegt, Kinderschminken erfreut die Kleinsten, doch am beliebtesten sind bei schönem Wetter eindeutig die Schaukeln und Klettergerüste. Allgemein herrscht eine fröhliche gelöste Stimmung.

Auch spezielle glutenfreie Lebensmittel, diätetische Waren, Trockenerzeugnisse in BIO Qualität usw. werden angeboten und eine Dame verkauft Datteln aus heimischer Produktion.

Die österreichische Bäckerei möchte ich natürlich auch erwähnen, auch wenn ich eher die deutsche Bäckerei bevorzuge.

9

Ich weiß, für die Europäer unter euch mag das ja normal sein, aber im arabischen Raum nicht unbedingt. Wir können uns eben noch an (fast) allem Neuen erfreuen, und somit packen wir nun ein und fahren weiter zu Mistaka, der Käsefrau.

Bis zum nächsten Mal, Gruß Karin