Fußballfieber im Libanon

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Nachdem nun unsere Mannschaft gestern bei der WM 2018 leider ausgeschieden ist und ich in einigen Tagen auf Reisen gehen werde, möchte ich unbedingt noch meine gesammelten Fotos der letzten Wochen veröffentlichen. Egal durch welches Bergdorf ich fuhr, welche grössere Ortschaft ich passierte oder mich im umtriebigen Großstadtgetümmel aufhielt – man hätte meinen können, außer Fußball gibt es kein weiteres Leben!

In einem libanesischen Restaurant entdeckte ich letzten Samstag diese Tafel, die als Plat du Jour (Tagesgericht) dieses im Angebot hatten:

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Restaurants, Pubs und Cafes übertrumpfen sich um die grösste Aufmerksamkeit zum Rudelgucken oder neudeutsch ausgedrückt  – Public Viewing.

Allgemein fällt mir auf, dass ich deutlich mehr deutsche Fahnen und Wimpel zu sehen bekomme als andere. Vielleicht auch nur deshalb, da die bekannten Farben sofort ins Auge stechen?

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Ich weiß es nicht, jedoch sehe ich auch, dass im Laufe der Wochen die brasilianische Fangemeinde ungemein wächst.

Ein ganz besonders tolles Foto ist mir von diesem Schätzchen geglückt. Besonders zu beachten ist der Gepäckkorb samt Warndreieck! Es handelt sich hierbei um eine typische Obst- und Gemüsekiste aus Plastik, die normalerweise schwarz, grau oder blau ist und in diesem Fall farblich angeglichen wurde.

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Unzählige Läden und 1 $ Shops verkaufen ihre Fanartikel. Ich denke es gibt nichts, was es nicht gibt. Weltweit lässt sich mit der WM alles vermarkten. Ob Getränke- oder Lebensmittelverpackungen aller Art, Putz- und Toilettenartikel bis hin zum Klopapier – alles trägt den Stempel dieses Sommers!

Eben während meiner Erledigungstour konnte ich mir vom Mitarbeiter der Reinigung schon ein leidvolles „Oh Germany!“ anhören und der Tankwart fast schon zu weinen anfing, als er mir im arabischen Kauderwelsch erklären wollte, wie weh es gestern tat und wenn man die unzähligen WhatsApp-Filmchen, Statusbilder und Pressekommentare nur allein hier im Lande hört und liest, dann kann man sich die Tragweite des Debakels von gestern Abend vorstellen.

Ja, sogar ich, die mit Fußball ansonsten so gar nichts zu tun hat, habe mir die deutschen Spiele angesehen. Viele waren es dieses Mal ja nicht, aber mal schauen wie es in 4 Jahren aussieht.

Bis dahin wünsche ich noch gute, spannende und faire Spiele

Gruß Karin

 

Die Wächter des Meeres

Seit mehr als 150 Jahren wachen Generationen der Familie Cheblis über den Leuchtturm. Der allererste Turm von Beirut stammte noch aus der osmanischen Regentschaft aus dem Jahr 1840. Aus Ziegelsteinen gemauert, 25 Meter hoch, Kerosin-Lampen sorgten für das Licht. Zu damaliger Zeit war der Turm das höchste Gebäude des Landes. Hoch oben auf einem Hügel, etwas fern ab der Küste gebaut, da die Brandungswellen oft sehr hoch schwappten. Damals gab es noch nicht viele Häuser drumherum, keine Cafes oder Restaurants, am Strand gab es nur Sand und die Ziegen suchten im kargen Boden ihr Futter. Im ersten Weltkrieg wurde er dann stark beschädigt und 1918 behelfsmäßig wieder in Betrieb genommen.

1920

Jahr 1920 – Urheber unbekannt, Foto im Internet entdeckt

Einige Meter weiter wurde in den 1920-er Jahren der heutige alte schwarz-weiß gestreifte, 27 Meter hohe Leuchtturm, den Manara, wie er auch genannt wird, erbaut. Al Manara heißt auch der ganze Stadtteil im Bezirk Ras Beirut. Leider war der Neubau zugleich auch das Aus für den 1. alten Leuchtturm – er wurde abgerissen.

1925

Jahr 1925 – Urheber unbekannt, Foto im Internet entdeckt

1942

Jahr 1942 – Urheber unbekannt, Foto im Internet entdeckt

Am 22.12.1952 sank vor der Küste südlich von Beirut bei Ouzai, aufgrund eines Navigationsfehler bei schwerer See, ein grosses französisches Passagierschiff namens Champollion. Das Schiff steuerte irrtümlicherweise auf die 15 km entfernten Leuchtfeuer des Flughafens hin, lief dort auf Grund und brach auseinander. Aufgrund der Rechtsstreitigkeiten, ob der Leuchtturm brannte oder nicht, ob die Schiffsbesatzung die Leuchtfeuer verwechselten oder nicht, beschloss man dann 1953, den Leuchtturm zu modernisieren, es wurde auf elektrischen Betrieb umgestellt und zu damaliger Zeit mit der modernsten Technik ausgestattet, und somit wurde dieser dann 1957 wieder in Betrieb genommen.

1974

Jahr 1974 – Urheber unbekannt, Foto im Internet entdeckt

Während des Bürgerkriegs von 1975 bis 1990 kamen schwere Zeiten auf die Familie und den Leuchtturm zu. Gezwungenermaßen erloschen die Lichter in dieser Zeit für einige Jahre um dann Mitte der 1990-er Jahre wieder in Betrieb genommen zu werden.

Gleichzeitig begann dann natürlich auch die Bautätigkeit rings um den Turm und vielen Investoren war dieser auf dem teuren wertvollen Baugelände ein Dorn im Auge. Bald darauf erhielt dann ein einflussreicher Geschäftsmann die Genehmigung, direkt vor dem Leuchtturm ein Hochhaus mit 18 Etagen zu errichten, was für die Funktion des Gebäudes natürlich problematisch wurde. Sämtliche Beschwerden und Einwände halfen nichts, es wurde gebaut und ebenso beschlossen, einen neuen Leuchtturm, direkt am Meer zu bauen.

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Jahr 1995 – Urheber unbekannt, Foto im Internet entdeckt

Seit 2003 steht dieser 70 Meter hohe neue Leuchtturm aus grauem Beton und sendet alle 10 Sekunden zwei weiße Blitze aus. Es versteht sich wohl von selbst, dass der alte Leuchtturm seither ohne Funktion ist. Doch erfreulicherweise steht er noch! Bürgerinitiativen sei Dank! Und wen wundert es, dass auch im neuen Leuchtturm die Familie Chebli die Wächter sind, die den Schiffen des nachts den Weg zeigen?

2003 © by Ayman Raad

Jahr 2003 – © by Ayman Raad, Foto im Internet entdeckt

Auch dieser Turm wurde im Jahr 2006 das Ziel feindlicher Waffen. Die Leuchttürme Beiruts waren somit über all die Jahrzehnte hinweg strategisch wichtige Ziele! Zu Friedenszeiten wird der Turm und die ringsherum angegliederten Cafes und Restaurants allerdings zum Ziel von Ausflüglern aller Art. Touristen und Einheimische verbringen gerne ihre Zeit am nahen Wasser, genießen die Sonne, Land und Leute.

Somit höchste Zeit, mich nochmals selbst auf Entdeckungsreise zu machen, um euch aktuelle Fotos liefern zu können. Zu Beginn unseres Libanonaufenthaltes war ich natürlich schon an beiden Türmen, doch gestern vor dem Gottesdienst machte ich mich nochmals auf die Tour.

Von der Corniche aus, Beiruts legendäre 4,8 km lange Seepromenade, kann man den alten und den neuen Leuchtturm erblicken.

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Um den neuen abzulichten fuhr ich direkt bis zum Turm auf den Parkplatz des dortigen Restaurants. Beim Knipsen kamen aus dem Turm Männer vom Militär auf mich zu und klärten mich freundlich aber bestimmt darüber auf, dass der Leuchtturm zur militärischen Zone gehöre und das Fotografieren verboten sei. Sie wollten meine Fotos sehen, waren beruhigt dass sie selbst nicht darauf zu sehen waren und meinten dann, ich dürfte das Bild behalten aber nun keine weiteren Ablichtungen mehr machen. Sie hießen mich im Libanon willkommen, wünschten mir einen schönen Tag und zogen wieder von dannen. Warum der Turm momentan verhüllt ist bzw. welche Ausbesserungsarbeiten vorgenommen werden – das entzieht sich leider meiner Kenntnis.

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Rechts vom Turm reihen sich direkt ans Meer die verschiedensten Möglichkeiten zur Nahrungsaufnahme.

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Doch mein Weg ging weiter, ich wollte den alten Turm mitsamt der alten Villa Rosa noch ablichten. Über diese Residenz muss ich unbedingt noch Informationen sammeln bzw. mich kundig machen, ob man das Gebäude besichtigen kann. Leider stand die Sonne etwas ungünstig, sodass man die rosafarbene alte Pracht nicht ganz so gut erkennen kann.

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Nach dem Gottesdienst auf dem Nachhauseweg fuhr ich dann direkt am alten Turm vorbei und es war Ehrensache, anzuhalten und Fotos aus direkter Nähe zu machen.

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Am Sockel des Turms sind noch die alten Straßenbeschilderungen zu sehen und direkt gegenüber eine Nebentür von der Deutschen Internationalen Schule Beirut, die ich hier gleich mit verewigen möchte.

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Mein Traum wäre es ja nun letztendlich, den Ausblick von einem der Türme genießen zu dürfen – es wird wohl immer ein Traum bleiben, denke ich.

Hoffen wir, dass uns der neue Leuchtturm für alle Zeiten erhalten bleibt und nur aus Gründen der Modernisierung repariert bzw. generalüberholt werden muss und somit  weiterhin verlässlich seinen Dienst tun kann als Wächter des Meeres.

Gruß Karin

Nachtrag im Januar 2019: Hier der neu restaurierte farbige Leuchtturm. Sieht doch gleich viel freundlicher aus!

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Die Sommer-Bowle

Als wir nach der letzten Buchlesung im Gemeindezentrum noch nett beisammen standen, fragte eine Freundin so locker in die weinselige Runde, ob wir nicht Lust auf ein Sommer-Bowle-Fest hätten. Bowle? Fest? Na klar! Da waren wir anderen drei sofort dabei.

Unverzüglich wurde zwecks leichterer Kommunikation eine Chat-Gruppe eingerichtet, die eine und andere interessierte Bekannte wurde noch hinzugefügt und bereits am nächsten Tag wurde eifrig mit Terminvorschlägen hin- und hergeschrieben. Als dann das Datum und der Veranstaltungsort endlich stand, wurde im Gemeindezentrum ein Aushang gemacht, im monatlich erscheinenden Newsletter der Gemeinde die Ankündigung gemacht, der Pfarrer machte während dem Gottesdienst im Zuge der verschiedensten Bekanntmachungen auch unseren Event nochmals publik und dann warteten wir gespannt, wer sich so anmelden würde.

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In der Woche davor wurde dann abermals per Chat eifrig diskutiert, wer welche Köstlichkeit zum Fest beisteuern oder  einkaufen würde und somit konnte die Party am 08. Juni steigen!

Erfreulicherweise fanden doch einige Damen den Weg in den 8. Stock, der Dachterrasse des Gemeindehauses. Ein laues Lüftchen und ein herrlicher Blick auf den alten Leuchtturm erwartete uns. Auch sonst zeigte der Rundumblick, dass einige alte Gebäude in der Nachbarschaft liebevoll restauriert wurden. Tief unten sah man das Dach der Kirche und im Hof spielten dutzende Kinder vom Kindertreff, die das Fest zum Ende des Schuljahres mit der Verabschiedung des Pfarrerehepaares verband, welches in Kürze den Libanon nach 9 Jahren Aufenthalt verlassen würde.

Ganz typisch nach Frauenart wurde erst einmal dekoriert. Tischdecken, Kerzen und hier und da stimmungsvolles Laternenlicht, Lampions und Luftballons rundeten unser Werk ab. An Musik dachte leider niemand, für mich war es jedoch o.k.

Beachtet bitte die Säule auf der Terrasse, genau so schwarz-weiß gestreift wie der alte Leuchtturm, der in direkter Verlängerung steht! Da hat sich aber jemand was bei gedacht, was?

Somit war es mehr ein gemütliches Beisammensein bei leckeren Speisen und süffiger Bowle. Und da ich nicht fahren musste, durfte ich beim alkoholhaltigen Mischgetränk tief in den großen Topf blicken. Anne fuhr mich spät am Abend extra noch nach Hause, das war mal klasse!

Um 22.30 Uhr kam bereits unser bestellter Putzmann. Bis Anne, Bettina und ich noch die Getränke- und Essensreste verteilten, hatte er schon die Tische abgeräumt, die Balkonmöbel zusammengestellt und war am Spülen. Dies ist ganz klar einer der Vorteile, wenn man in einem Land lebt, in dem Dienstleistungen nicht teuer sind und bedürftige Menschen immer gerne etwas dazuverdienen.

Somit bekommt man doch Lust, die nächste Party zu feiern, oder?

Bis dahin, Gruß Karin

 

Frauenklönschnack im Libanon

Am 15.11.2010 gründete ich aus der Not heraus mit zwei anderen Freundinnen zusammen den Frauenklönschnack im Libanon. Not deshalb, da schon zur damaligen Zeit die Aktivitäten der Vereinigung deutschsprachiger Frauen im Libanon entweder sehr gering oder nur auf den Stadtkern Beiruts angesetzt waren. Was für die anderen Frauen die außerhalb lebten oder schulpflichtige Kinder oder Haustiere zu versorgen hatten, aufgrund des Straßenverkehrs nicht immer ein leichtes Unterfangen war. Somit verabredete ich mich mit einigen Freundinnen sowieso regelmäßig zum Mittagessen oder zum schnellen Kaffee. Unser kleines Netzwerk bekam zu dieser Zeit immer des Öfteren zu hören, dass neu Hinzugezogene mit den aufkommenden täglichen Schwierigkeiten rat- und hilflos auf der Suche nach Ansprechpartner waren. Da wollten wir helfend und unterstützend zur Seite stehen. Was für Außenstehende wohl mehr nach Kaffeeklatsch, klönen und tratschen anmutet, ist für manche Frau und auch Mann wichtiger Erfahrungsaustausch,  Infobörse und Lebenshilfe, um in einem fremden Land Fuß zu fassen. Dieses Netzwerk sollte sich vergrößern und anhand Mund-zu-Mund-Propaganda Hilfe zur Selbsthilfe geben. Monatlich wurden wir mehr, zum Sommer hin verließen dann wieder einige das Land, im Herbst kamen neue hinzu und so wuchs und gedieh unser Projekt.

Desweiteren wollten wir in wohltätiger Form unsere privilegierten Lebensumstände und lukrativen Kontakte einsetzen. Mit einem SOS Kinderdorf veranstalteten wir zu Weihnachten 2011 eine große Geschenke-Spendenaktion.  Anhand selbst gestalteten Plakaten und gezielten Spendenanfragen sammelten wir eine beträchtliche Geldsumme, so dass wir für jedes Kind des Heimes zusammen mit den Hausmüttern die gewünschten Geschenke besorgen konnten und in einer großen Feierstunde samt Nikolaus die Übergabe zelebrieren konnten.

Als meine beiden Freundinnen dann 2011 und 2012 das Land verließen wurde es ruhiger in der Gruppe. Wir trafen uns nach wie vor, doch mich aktiv bei der Organisation zu unterstützen, das wollte zu damaliger Zeit niemand und alleine konnte ich solche aufwändigen Aktionen nicht stemmen und somit blieb es nur bei monatlichen Stammtischtreffen.

Als dann auch ich im Juni 2014 das Land verließ und nach Jordanien weiter zog, hat sich meine Freundin Anne bereit erklärt, die Organisation zu übernehmen. Seitdem wächst oder schrumpft die Gruppe, je nachdem wie Interesse besteht. Einen geeigneten Termin zu finden an dem möglichst viele Zeit haben, das wird wohl nie sein. Reisepläne, Events, Einladungen, Krankheit und Kinder machen so einige Absichten zunichte, so dass die letzten Male Anne und ich alleine zu den angesetzten Terminen erschienen. So auch letzten Freitag beim Abendstammtisch in der Bar Dragonfly im Beiruter Stadtteil Gemmayze. Die Cocktails, ob mit oder ohne Umdrehungen, waren süffig, die Musik war erstklassig –  ein richtig toller Abend, auch wenn wir uns alleine im Takt der Musik wiegen mussten!

Das tut unserem Spaß zwar keinen Abbruch, doch irgendwie ist es auch deprimierend und traurig. Ab und an kommt mal eine ehemalige Schnacklerin nebst Gatten aus Tunesien zu Besuch und ist dann bei unseren Treffen auch sehr gerne mit dabei und von einer anderen Freundin war der Ehemann wohl öfters mit bei unseren Treffen als seine Frau selbst, doch da diesen Sommer wieder einige das Land verlassen wir es wohl noch ruhiger werden in der Gruppe.

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Somit höchste Zeit, von unserem „Baby“ zu berichten. Für so eine Gruppengründung bedarf es doch einiges an Vorbereitungen. Ein Logo musste entworfen werden und eine von uns Dreien hatte es dann gezeichnet, es wurde eine E-Mailadresse und Facebook-Seite eingerichtet, wobei letzteres eigentlich überhaupt nicht mehr aktiv ist. Langsam aber sicher ist vieles am Einschlafen, wir hoffen trotzdem, dass Rat- und Hilfesuchende sich weiterhin an uns wenden – und sei es auch nur zum Klönen, Schnacken, Tratschen, Ratschen….Logo Kloenschnack 1Folgt uns zu Klönschnack,

Gruß Karin

Der Die Das Küche!?

Beim Surfen im weltweiten Netz stieß ich zufällig auf die Anzeige von „Das Küche“. Erst dachte ich, ich hätte mich verlesen – nein! Da stand „Das Küche“ , „Restaurant“, „das Würstchenhaus“ – und folgte natürlich dem Link. Und siehe da, im Beiruter Stadtteil Mar Mikhael in der Madrid Street befindet sich besagtes Restaurant Das Kuche.

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Ehrensache, dass Anne und ich nach der Garden Show dort hin sind und getestet haben. In einer Seitenstraße der umtriebigen Armenia Strasse, wo sich Restaurants, Kneipen, Pubs, Galerien oder ähnliches aneinander reihen, liegt in einer Seitenstraße, optisch  ziemlich auffällig durch den Schriftzug über dem Eingang, dieses Kleinod.

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Der Sitzbereich in der Außenanlage ist wesentlich großzügiger gestaltet als innen. Um 20 Uhr hatten wir noch die freie Platzwahl, jedoch muss ich auch erwähnen, dass bei unserem Aufbruch bereits Menschen auf dem Gehsteig warteten, um unsere heiß begehrten Plätze zu ergattern.

Die Speisekarte ist übersichtlich, trotzdem gibt es eine reichhaltige Auswahl.

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Polnische, Österreichische  und Deutsche Bratwürste teilen sich das Angebot aus Rinder-, Schweine- oder Truthahnfleisch. Dazu leckere Pommes und Salat, der nicht vom obligatorischen Mayo-dressing ertränkt wurde, ein knuspriges Brötchen, Senf, Röstzwiebeln und eine Miniportion Sauerkraut rundeten meine traditionelle Deutsche Bratwurst ab und sie hat klasse geschmeckt. Anne wählte die Currywurst und war aus ihrer deutschen Heimat wohl etwas verwöhnt. Diese Wurst kam nur mit Currypulver daher, wobei mein Rheinisches Mädel da wohl eine ganz leckere Sauce kennen würde. Dafür hat ihr der halbe Liter frisch Gezapftes gemundet, wohin ich dagegen mir mein stilles Wässerchen schmecken ließ, da ich an diesem Tag Fahrdienst hatte.

Außerdem gibt es auch grössere Platten für 2 Personen mit allerlei Koestlichem, Ofenkartoffeln mit verschiedenen Dips und so weiter und so fort.

Hier noch einige Fotos vom Ort des Geschehens. Doch macht euch bitte selbst ein Bild beim nächsten Besuch in Das Küche.

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Übrigens, DAS wurde deshalb gewählt, da man DIE nicht schreiben wollte, da DIE im Englischen bekanntlich sterben bedeutet. Vielleicht auch eine originelle Art, sich einen markanten einprägbaren Namen zu schaffen!?

Bis zum nächsten Würstchen,

Gruss Karin

 

 

 

 

Garden Show & Spring Festival 2018

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Zum 15. Mal fand diese Woche auf dem Anwesen der Pferderennbahn in Beirut, THE GARDEN SHOW & SPRING FESTIVAL statt. Nachdem ich nun diesen Mega-Event jahrelang nicht mehr besucht hatte, war es ohne Frage, dass ich mich zusammen mit meiner Freundin zur großen Besichtigungstour nach Beirut aufraffte. Da unüblicherweise Ende Mai noch heftigste Gewitterregen durch die Region zogen und die verschiedensten Wettervorhersagen für die ganze Zeit der Ausstellung nicht gerade schönstes Wetter prophezeiten, nutzten wir gleich den Mittwoch für unser Unternehmen und hatten Glück. Zuhause noch bei kühlen Temperaturen mit grauem Himmel losgefahren, wurden wir mit blauem Firmament, strahlendem Sonnenschein und angenehmen warmen Temperaturen in der Stadt empfangen.

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Auf einer Ausstellungsfläche von 20.000 qm hatten mehr als 250 Aussteller ihr Domizil aufgeschlagen. Die verschiedensten Kategorien waren vertreten: Landschaftsgärtner, Gartenmöbel, -geräte und -werkzeuge, Reinigungsgerätschaften, Blumentöpfe, Blumen, Stauden, Sträucher, Büsche, Bäume, Kräuter und Gewürze waren ebenso zu bestaunen wie zahlreicher dekorativer Schnickschnack. Einige wenige Kinderspielgeräte, Informationsstände für die Müllentsorgung und Ökotourismus, Reiseveranstalter im Allgemeinen und dann natürlich noch die zahlreichen Stände der verschiedensten Wohltätigkeitsvereine. Gerätschaften zur Herstellung von Arrak und beim Bier- Wasser- und Weinerzeuger konnte ebenso eingekauft werden wie die vielen Reinigungs- und Pflegeprodukte für Haut und Haar in Bioqualität. Allgemein fiel mir im Vergleich zu früher auf, findet die Sparte „Bio“, „Handarbeit“ und „Hausgemacht“ einen sehr großen Stellenwert und hat wohl den ersten Platz als Werbeslogan eingenommen.

 

Kochtöpfe konnten ebenso wie Pfannen und Auflaufformen erworben werden, Bilder, ein Automobilaussteller und noch so manches mehr, wobei man sich dann irgendwann fragt, was dies noch mit Garten und Frühling zu tun hat. Aber der Libanese an sich denkt wohl: „In die Natur fahr’ ich mit dem Auto und esse was aus dem Topf kommt“!?

Einige Organisatoren und Studentengruppen klärten explizit darüber auf, die Natur mit allen Sinnen wahr zu nehmen, sie zu schützen und zu bewahren. Zeigten die verschiedensten Schutzgebiete und die Regionen der Zedernwälder. Wie die Besucherresonanz an diesen Ständen war, brauche ich für die Kenner unter uns wohl nicht extra zu erörtern.

Nicht zu vergessen das große Feld der Kulinarik! Unter den hohen Pinien mit laut schallender Musik und wechselndem Bühnenprogramm konnte auf stabilen Holzmöbeln Platz genommen werden und das reichhaltige Sortiment an flüssiger, pappiger und fester Nahrung konsumiert werden. Wenn man die Flut der Zelte und Stände so durchzählte, waren es wohl weit mehr, als die restlichen Aussteller insgesamt.

Auch wir genehmigten uns zur Erfrischung eine Zitronenlimonade, fanden trotz dem unangenehm ansteigendem Musikpegel, dass es schöne Stunden waren, die wir dort verbrachten.

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Wir sahen interessante Dinge und konnten ausgiebig unserer liebsten Beschäftigung bei solchen Veranstaltungen nachgehen, der Konversation! Im Volksmund auch Lästern genannt! Gründe gibt es die verschiedensten. Die Preise oder das Schuhwerk mancher Damen zum Beispiel. Die hohen Absätze die im tiefen Sand versinken. Doch die Schwerstarbeit von Wadenmuskulaturen müsste wirklich nicht unser Problem sein! Somit wenden wir uns mit Kennerblick der einen oder anderen nicht so geglückten Schönheitskorrektur zu. Viele meiner Leser die schon einmal hier waren wissen nun genau, wovon ich schreibe und beende somit dieses Thema.

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Wir verlassen den Ort der Veranstaltung und fahren Richtung Innenstadt, wo ich ein Restaurant der anderen Art entdeckt hatte, doch hiervon im nächsten Beitrag.

Bleibt dran, Gruß Karin