Zum 15. Mal fand diese Woche auf dem Anwesen der Pferderennbahn in Beirut, THE GARDEN SHOW & SPRING FESTIVAL statt. Nachdem ich nun diesen Mega-Event jahrelang nicht mehr besucht hatte, war es ohne Frage, dass ich mich zusammen mit meiner Freundin zur großen Besichtigungstour nach Beirut aufraffte. Da unüblicherweise Ende Mai noch heftigste Gewitterregen durch die Region zogen und die verschiedensten Wettervorhersagen für die ganze Zeit der Ausstellung nicht gerade schönstes Wetter prophezeiten, nutzten wir gleich den Mittwoch für unser Unternehmen und hatten Glück. Zuhause noch bei kühlen Temperaturen mit grauem Himmel losgefahren, wurden wir mit blauem Firmament, strahlendem Sonnenschein und angenehmen warmen Temperaturen in der Stadt empfangen.
Auf einer Ausstellungsfläche von 20.000 qm hatten mehr als 250 Aussteller ihr Domizil aufgeschlagen. Die verschiedensten Kategorien waren vertreten: Landschaftsgärtner, Gartenmöbel, -geräte und -werkzeuge, Reinigungsgerätschaften, Blumentöpfe, Blumen, Stauden, Sträucher, Büsche, Bäume, Kräuter und Gewürze waren ebenso zu bestaunen wie zahlreicher dekorativer Schnickschnack. Einige wenige Kinderspielgeräte, Informationsstände für die Müllentsorgung und Ökotourismus, Reiseveranstalter im Allgemeinen und dann natürlich noch die zahlreichen Stände der verschiedensten Wohltätigkeitsvereine. Gerätschaften zur Herstellung von Arrak und beim Bier- Wasser- und Weinerzeuger konnte ebenso eingekauft werden wie die vielen Reinigungs- und Pflegeprodukte für Haut und Haar in Bioqualität. Allgemein fiel mir im Vergleich zu früher auf, findet die Sparte „Bio“, „Handarbeit“ und „Hausgemacht“ einen sehr großen Stellenwert und hat wohl den ersten Platz als Werbeslogan eingenommen.
Kochtöpfe konnten ebenso wie Pfannen und Auflaufformen erworben werden, Bilder, ein Automobilaussteller und noch so manches mehr, wobei man sich dann irgendwann fragt, was dies noch mit Garten und Frühling zu tun hat. Aber der Libanese an sich denkt wohl: „In die Natur fahr’ ich mit dem Auto und esse was aus dem Topf kommt“!?
Einige Organisatoren und Studentengruppen klärten explizit darüber auf, die Natur mit allen Sinnen wahr zu nehmen, sie zu schützen und zu bewahren. Zeigten die verschiedensten Schutzgebiete und die Regionen der Zedernwälder. Wie die Besucherresonanz an diesen Ständen war, brauche ich für die Kenner unter uns wohl nicht extra zu erörtern.
Nicht zu vergessen das große Feld der Kulinarik! Unter den hohen Pinien mit laut schallender Musik und wechselndem Bühnenprogramm konnte auf stabilen Holzmöbeln Platz genommen werden und das reichhaltige Sortiment an flüssiger, pappiger und fester Nahrung konsumiert werden. Wenn man die Flut der Zelte und Stände so durchzählte, waren es wohl weit mehr, als die restlichen Aussteller insgesamt.
Auch wir genehmigten uns zur Erfrischung eine Zitronenlimonade, fanden trotz dem unangenehm ansteigendem Musikpegel, dass es schöne Stunden waren, die wir dort verbrachten.
Wir sahen interessante Dinge und konnten ausgiebig unserer liebsten Beschäftigung bei solchen Veranstaltungen nachgehen, der Konversation! Im Volksmund auch Lästern genannt! Gründe gibt es die verschiedensten. Die Preise oder das Schuhwerk mancher Damen zum Beispiel. Die hohen Absätze die im tiefen Sand versinken. Doch die Schwerstarbeit von Wadenmuskulaturen müsste wirklich nicht unser Problem sein! Somit wenden wir uns mit Kennerblick der einen oder anderen nicht so geglückten Schönheitskorrektur zu. Viele meiner Leser die schon einmal hier waren wissen nun genau, wovon ich schreibe und beende somit dieses Thema.
Wir verlassen den Ort der Veranstaltung und fahren Richtung Innenstadt, wo ich ein Restaurant der anderen Art entdeckt hatte, doch hiervon im nächsten Beitrag.
Bleibt dran, Gruß Karin