Wenn jemand eine Reise tut, so kann sie was erzählen…

… nun bin ich zwar nicht wie Urian um die Welt, sondern nur nach Kuwait gereist, aber auch auf diesem 4-tägigen Tripp habe ich wieder etwas dazugelernt und einiges gesehen.  Und wenn ich ganz ehrlich bin, am Ende der Reise zur selben Einsicht wie der Titelheld des Gedichts aus 1786 gekommen.

Da Joachim wohl längere Zeit im Libanon bleiben sollte, entschloss ich mich ganz spontan, eine Freundin in Kuwait zu besuchen. Sie ist vor 5 Jahren mit ihrer Familie aus beruflichen Gründen von Beirut nach Kuwait weitergezogen und seit einigen Jahren schon wollte ich mein Versprechen bezüglich einem Besuch einlösen. Auf die Reise oder das Land hatte ich mich eigentlich nicht besonders vorbereitet. Ließ alles auf mich zukommen. Und es kam…

Unser Hausmeister bestellte mir auf 9 Uhr abends ein Taxi, welches mich zum Flughafen bringen sollte. Der Fahrpreis war fest ausgemacht, das war so in Ordnung. Der Fahrer war sogar pünktlich, sprach gut Englisch, vergewisserte sich immer wieder ob wir noch Zeit hätten, ließ die arabische Radiomusik nur diskret leise im Hintergrund plärren, alles klappte wunderbar. Ich war zeitig am Flughafen, wir starteten auch pünktlich, allerdings war der Flieger bis auf den letzten Platz voll. Der 2-stündige Flug war recht angenehm und kurzweilig. Die Landung war für 3 Uhr nachts geplant, jedoch durften die Passagiere, aufgrund eines gesundheitlichen Zwischenfalls eines Fluggastes, nicht so schnell aus der Maschine. Als dies dann endlich gestattet wurde und ich mit dem Bus zur weiteren Abfertigung gefahren wurde, machte ich mir schon Sorgen um meine Freundin, die da nachts so lange in der Ankunftshalle warten musste. Dass jedoch noch viel Zeit vergehen würde, bis wir uns endlich sehen würden, dachte ich zu diesem Moment nicht. Ich hatte die größten Schwierigkeiten und Springereien mit Geldwechsel, Visamarken auslösen und dem Auffinden meines Koffers. Vor sämtlichen Gepäckbändern herrschte buntes Treiben und dichtes Gedränge, der Geräuschpegel war immens. Mein Flug wurde auf der Anzeigetafel gar nicht mehr aufgeführt, in der Zwischenzeit war schon über eine Stunde von der Landung ab vergangen. Die Befragung von Flughafenangestellten nach dem zuständigen Gepäckband brachte nur Kinnheben zustande. In Deutschland würde man mit den Schultern zucken, im arabischen Raum hebt man das Kinn und zieht eventuell noch die Mundwinkel nach unten. Irgendwann half mir dann ein Gehilfe, von Band zu Band und von einer Ecke zur anderen zu trippeln, und Ausschau nach meinem Koffer zu halten. Plötzlich sah ich dann Mitreisende aus meiner Maschine und ein anderer Angestellter versicherte uns, hier sollte das Gepäck aus Amman ankommen. Die Anzeigetafel führte bereits den nachfolgenden Flug auf. Die ganze Zeit wo ich unterwegs nach meinem Visum war, hatten somit die restlichen Passagiere wartend verbracht. Als ich endlich meinen Koffer hatte, zwischendurch mit meiner Freundin telefonierte, versuchten wir mit dem Trolly zum Gepäckscan Richtung Ausgang zu navigieren. Wir bewegten uns aufgrund der Menschenmassen im Schneckentempo. Irgendwann war es soweit, ich gab meinem Gehilfen ein großzügiges Trinkgeld und ich konnte meine Freundin in die Arme schließen und aufatmen. Auch sie wunderte sich über diesen Menschenauflauf, sie stand schon im Stau, um überhaupt ins Parkhaus zu gelangen. Zum Glück waren wir recht schnell bei ihr zu Hause im Stadtteil Jabriya und gegen 6.30 Uhr versuchten wir dann, etwas Schlaf zu bekommen. Ich hatte mein eigenes schönes Schlafzimmer und Bad. Als Reisender in Privathäusern totaler Luxus. Nach einigen Stunden erwachte ich mit Kopfweh, schlief schon damit ein und es wurde auch den ganzen Tag über nicht besser.

Die Wassertuerme, das Wahrzeichen von Kuwait: 3 Stahlbetontuerme, 185 Meter hoch. Wasser- als auch Ausscihtstur. Derzeit leider geschlossen

Die Wassertürme, das Wahrzeichen von Kuwait: 3 Stahlbetontürme, 185 Meter hoch. Wasser- als auch Aussichtsturm. Derzeit leider geschlossen

Das Wetter war im Vergleich zu Amman traumhaft. Kühl aber sonnig, richtig schön um warm eingepackt draußen in der Sonne zu sitzen. Dies taten wir nach einer kurzen Wohnungsbesichtigung dann auch. Wir gingen frühstücken ins Le Pain Quotidien an der Marina Crescent.

Marina crescent

Marina crescent

Anschließend wanderten wir ziemlich lange die Corniche entlang, es war Freitag und somit Wochenende. Da die Häuser, wohl aufgrund der Hitze im Sommer, keine großen Balkone haben wo die Familien sich aufhalten könnten, findet das Wochenendleben draußen in den Parks statt. Groß- und Kleinfamilien kommen bei schönem Wetter mit Kinderwagen, Tischen, Stühlen, Decken, Kissen, Fahrrad, Dreirad, Roller, Inliner, Grill, Essen, Trinken und allem Drum und Dran in die Parks und verbringen dort ihre Zeit. Wohlbemerkt nur diejenigen, die es sich finanziell nicht leisten können, ihre Freizeit in einer der unzähligen riesigen Einkaufszentren mit Kino, Spielparks und Restaurants zu verbringen.

Am Spätnachmittag wird dann alles wieder zusammengepackt. Alles bis auf den Müll. Der wird entweder vorbildlich in Tüten verpackt und selten in die Mülltonne gegeben, oder die Tüte bleibt liegen oder der ganze Müll bleibt einfach liegen und wird dann am späten Abend oder am nächsten Morgen von den Arbeitern zusammengefegt, damit die Stadt wieder ihr sauberes Erscheinungsbild bekommt.

Im Hintergrund Kuwait City

Im Hintergrund Kuwait City

Freitags im Park

Freitags im Park

Andere Laender, andere Sitten! Wir gehen mit Hund Gassi, diese junge Dame mit dem Kaninchen

Andere Länder, andere Sitten! Wir gehen mit dem Hund Gassi, diese junge Dame mit dem Kaninchen

Wir strahlen mit der Sonne um die Wette

Wir strahlen mit der Sonne um die Wette

Am spaeten Nachmittag nur noch Menschen

Am späten Nachmittag nur noch Menschen

Die Skyline von Kuwait City

Die Skyline von Kuwait City

Allgemein waren wir viel unterwegs, viel draußen spazieren, schön essen, viel geredet und gequatscht. Supermärkte besucht und das Warenangebot verglichen. Außer dass es bei uns auch Schweinefleisch und Waren aus Deutschland gibt, ist das Sortiment in etwa gleich. Da am Freitag König Abdullah von Saudi- Arabien verstarb, war in Kuwait auch am Sonntag noch Feiertag und somit hatten wir noch mehr gemeinsame Zeit. Wir besuchten den Wochenendmarkt. Alles kann dort gekauft werden. Gebrauchtes oder Neues. Kleidung, Schuhe, Taschen, Möbel, Stoffe, Deko, Haushaltsartikel, Tiere – was das Herz begehrt.

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Anschließend wollten wir auch die große Moschee besuchen, wir waren zweimal dort, immer geschlossen. Aufgrund der unvorhergesehenen freien Tage konnte man uns keine zuverlässigen Öffnungszeiten mitteilen.

Die Grosse Moschee, die groesste in Kuwait. Das Gesamtareal umfasst 45.000 qm

Die Große Moschee, die größte in Kuwait. Das Gesamtareal umfasst 45.000 qm

Direkt gegenueber der Moschee das Auswaertige Amt. Der Kreisverkehr im Vordergrund sehr im imposant

Direkt gegenüber der Moschee im Hintergrund das Außenministerium. Der Kreisverkehr im Vordergrund sehr imposant anzuschauen.

Dafür waren wir bei Tchibo in Salmiya, hab sogar was gefunden. WP_000993

Auch den Zentralen Fischmarkt haben wir besucht. Ich sah in der Männerwelt nur eine verschleierte Frau. Und dann wir. Meine Freundin groß, schlank, blond, blaue Augen – ich kam mir vor wie beim Spießrutenlauf. Als ich um Erlaubnis fragte um zu fotografieren, rief uns jeder hinterher, ich solle seinen Stand knipsen – also nichts wie raus.

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In der Auktionshalle. Zwischen den Männerbeinen liegen die einzelnen Häufchen Fischsorten

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Alles blitzblank

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Riesige Exemplare

 

Wieder eine Kaffeepause: In der Nähe des Fischmarkts auf dem Balkon eines Cafés bei herrlichem Sonnenschein und tiefgründigen Frauengesprächen

Blick vom Souq Sharq auf den Hafen

Blick vom Souq Sharq auf den Hafen

Weitere Stadtansichten beim Vorbeifahren:

Aus dem Autofenster heraus fotografiert

Aus dem Autofenster heraus fotografiert

Der Liberation Tower - Fernsehturm. 372 Meter hoch

Der Liberation Tower – Fernsehturm. 372 Meter hoch

Und dann war die Zeit auch schon vorbei. Am Montagnachmittag ging es wieder zurück. Kuwait war ganz anders als ich es mir vorgestellt hatte. Es gäbe wohl noch vieles zu sehen, Wüste oder Kamele habe ich noch keine gesichtet, auch die Aussicht vom Fernsehturm oder dem Wasserturm würde ich gerne genießen – beim nächsten Mal. Erst einmal ein großes DANKE an meine Gastgeber. Da ich ja die Privatsphäre von jedem so gut es geht schützen möchte, verwende ich möglichst nie Namen. Nur so weit, allen geht es gut und sie sind wohlauf.

Meine Heimreise verlief völlig komplikationslos, kein Stau, alles reibungslos, fast leerer Flieger, problemlos mit dem Taxi bis nach Hause. Auch dort alles o.k., allerdings war es in der Wohnung ganz schön kalt.

Noch ein Hinweis für meine Blogbesucher, die sich nicht so gut auskennen; Mit einem Mausklick auf die Fotos lassen sich diese vergrößern.

Bis bald, Karin

Normalität

So, ihr Lieben, nun muss ich doch kurz Entwarnung geben. Wurde schon öfters angeschrieben, ob wir immer noch zu Hause rum hocken. Nein! Zum Glück nicht. Letzten Montag fing der Arbeitsbetrieb um 11 Uhr an, am Abend gab es dann nochmals überfrierende Nässe und somit ging’s am Dienstag um 10 Uhr los. Seither ist jedoch wieder Normalität eingekehrt. Der verharschte Schnee auf den Gehwegen wurde von den Hausmeistern zwecks schnelleren Abtauens auf die Straße geschleudert, umgeknickte Bäume wurden entfernt, der Satellitenfernsehempfang wieder hergestellt, ich fuhr gestern mal wieder einkaufen und Jogi war inzwischen schon wieder 2 Tage in Dubai. Jetzt im Moment verfolgt er im TV den Wintersport – heute ist ja unser Ruhetag. Am Montag fliegt er für eine Weile in den Libanon – der Alltag hat uns wieder!

Bis bald, Karin

Und alles fängt wieder von vorne an

Zum Glück hatte ich auf Jogis Panik reagiert und Vorräte eingekauft. Wir können immer noch nicht aus dem Haus.

Doch wieder einmal der Reihe nach. Am Donnerstag, wie bereits berichtet, die weiße Pracht. Am Freitag, unserem Sonntag hier, taute dann vieles ab. In Bächen lief das Wasser die Straße entlang, zusätzlich nieselte es leicht. Wir atmeten auf, am Samstag würde somit alles seinen normalen Ablauf nehmen können. Gegen Abend fing es abermals leicht zu schneien an, die Mitteilung einer Mitarbeiterin, da in der Nacht Frost erwartet werden sollte, wäre auch am Samstag Public Holiday. Jogi schon wieder leicht angesäuert, man muss sich aber auch die Verdienstausfälle vorstellen. Tagelang liegt alles brach, die laufenden Kosten fallen trotzdem an.

Am Samstagmorgen wurde ich, wie meistens, als Erste wach. Eisige Kälte draußen, die Straße eine einzige Eisfläche.

Trank meinen Kaffee und ging dann ins Bad. Zum 1. Mal diesen Winter ließen wir die Heizung über Nacht an, trotzdem war in dem schlecht isolierten Gemäuer und in der gefliesten Dusche eine eisige Kälte. Beeilen hieß es! Stand also unter der Brause, ärgerte mich noch über das Rinnsal, das herauskam und dachte mir noch, muss mir doch einen neuen Duschschlauch kaufen, Sohnemann monierte dies bereits. Schäumte meine Haare ein und beim Abspülen versiegte dann das warme Wasser. Eisiges Nass wäre zur Genüge herausgekommen, aber das brachte ich nicht über mich. Mir war schon so kalt und die Füße glichen Eiszapfen. Ich trippelte also, ins Badetuch gehüllt, über den Flur rüber in Jogis Bad, weckte ihn natürlich auf, stand unter dessen Dusche und ebenso kam statt warmem nur eiskaltes Wasser. Das Shampoo brannte mir schon in den Augen, ich fror erbärmlich und fluchte dann auf übelste schwäbische Art los. Jogi stand völlig erschrocken in der Tür, noch total müde und benommen. Ich wieder rüber in mein Bad und da brachte er mir dann im Eimer portionsweise das heiße Wasser aus dem Wasserkocher und ich konnte mich dann wenigstens abspülen. Brach dann zwischendurch noch in schallendes Gelächter aus, angesichts dieser Szenerie.

Als ich dann angezogen und warm verpackt auf dem Sofa saß, konnte er mir endlich zum Geburtstag gratulieren.

Der gefrorene Olivenzweig in der Wasserlache – richtig malerisch

War also die Außenleitung, die zum Wasserboiler führt, eingefroren. Die Wassertanks stehen auf dem Dach, wie in arabischen Ländern üblich. Dass nicht mehr passiert war, ist ein Wunder.

Später kam dann wunderschön die Sonne zum Vorschein, strahlendblauer Himmel. TV funktioniert seit den Stürmen sowieso nur noch sporadisch, allerdings zeigte mein Mobil keinerlei Nachrichten an, bis ich merkte, dass gar kein Empfang war. Internet ging auch nicht richtig – war wohl sämtliche Sendetechnik eingefroren.

Auf jeden Fall funktionierte irgendwann wieder alles, ich konnte simsen, appen, mailen, skypen, telefonieren und war erst mal beschäftigt.

Später tranken wir zusammen Kaffee, und genossen meine selbstgebackene Käsesahne. Gegen Abend kochten wir gemeinsam und ließen uns Ente mit Kartoffelpüree und Salat schmecken.

Den schönen Krimi am Abend konnten wir leider nicht bis zum Schluss ansehen, der Empfang war wieder gestört. Wurde Zeit, dass der Techniker kam und alles wieder normal funktionieren würde.

Jogis Assistentin unterrichtete ihn, dass aufgrund der Wetterlage laut Regierung Arbeitsbeginn am Sonntag erst um 11 Uhr wäre. Welche Wetterlage? Straßen waren frei, unsere recherchierte Wetterprognose zeigte keine weiteren Unannehmlichkeiten.

Später im Bett wunderte ich mich noch über den großen Knall, hörte sich an wie Türenschlagen, aber da war ich dann schon eingeschlafen. Heute Morgen um 6 bei meinem Besuch in der Keramikabteilung wunderte ich mich über die Stille draußen. Totenstille. Ließ die Rollläden hoch und konnte nicht glauben, was ich sah!

Am Abend zuvor war der Tisch noch frei

Am Abend zuvor war der Tisch noch frei

Brennholz

Brennholz

Nachbars Auto steht leider immer noch. Das war also der Krach wie Tuerenschlagen

Nachbars Auto steht leider immer noch. Das war also der Krach wie Türenschlagen

Jogi befreit abermals mein Auto in der Hoffnung, spaeter ins Buero zu koennen

Jogi befreit abermals mein Auto in der Hoffnung, später ins Büro zu können

Inzwischen die Nachricht eines Mitarbeiters. Heute wieder alles zu, in der Nacht wird abermals Frost erwartet. Heute befülle ich mir mal einige Eimer mit Wasser, ich habe da so Vorahnungen. Eben rauschte eine Art Schneepflug durch die Gassen, der Tanklaster befüllt hier eben im Haus für jemanden Diesel. Warten wir mal ab, wie es morgen weitergeht. Bis bald, Karin

Es schneit, es schneit, kommt alle aus dem Haus, die Welt sieht wie verzaubert aus…

…würde Rolf Zuckowski mit seiner Kinderschar singen – das fiel mir, angesichts dieser Pracht heute Morgen, ein! Haben sich also die Wetterprognosen doch bestätigt. Der Reihe nach:

Am Dienstag erklärte die Regierung den gestrigen Tag, Mittwoch, als Public Holiday. Die Bevölkerung soll sich auf schwerste Stürme und Schnee einstellen, Vorräte bunkern, am Mittwoch zu Hause bleiben. Somit alles geschlossen. Jogi verbreitete schon leichte Panik, niemand könne mehr zur Arbeit erscheinen, alles sei zu, ich solle einkaufen gehn. Die Belegschaft bereitete ihn im Vorfeld wohl verbal darauf vor. Für mich ja nichts Besonderes, eine Woche mal nicht einkaufen zu gehn – hatte ich in meinem Einsiedlerleben in Kfour ja oft genug getan. Kurz und gut, ich fuhr also einkaufen. Kein leichtes Unterfangen, wenn es keine Parkplätze mehr gibt, leere Regale, lange Schlangen vor den Kassen. Aber irgendwann war ich gewappnet. Kühlschrank und Gefrierfach voll, gefüllte Wassergallonen und Gasflaschen da, Diesel nochmals auftanken lassen, Strickzeugs und Bücher parat – Schneemassen konnten kommen.

Zuerst stürmte es wie bekloppt. Es wurde immer kälter, Regen, Hagel, dann Schnee. Eigentlich mehr Wasser, aber es sah wenigstens nach Schnee aus. Ich freute mich wie ein Kind. Seit mindestens 5 Jahren der erste Schnee, den ich sah.

Wie gezuckert

Wie gezuckert


Und gepudert

Und gepudert

Wir zogen uns an und marschierten durch die Gegend. Es waren wirklich einige Autofahrer unterwegs, manche lieferten sich Rennen, beschleunigten wie bekloppt und erfreuten sich daran, dass das Auto von links nach rechts schlingerte, sich drehte und unkontrolliert schleuderte. Auf der rutschigen, matschigen Fahrbahn, dazu mit Sommerreifen, kein Wunder. Ich wunderte mich nur, dass die am Straßenrand geparkten Autos heil blieben.

Jogi dirigierte mich zu Starbucks auf einen Kaffee, als wir dann vor der Theke standen und feststellten, dass keiner von uns Geld dabeihatte, wanderten wir wieder nach Hause und tranken dort unseren Kaffee.

Bis jetzt noch ertraeglich

Bis jetzt noch erträglich


So langsam wird's ernst

Am Abend ging’s dann los

Gegen Abend fing es dann wieder zu schneien an, diesmal richtig. Der TV-Satellitenempfang fiel aus, einem Nachbarn fiel ein Stück Baum aufs Auto. Zum Glück blieb uns der Strom erhalten. Die Nachricht von Mitarbeitern: am nächsten Tag auch frei.

Heute Morgen dann die weiße Pracht. Ein Schneepflug fuhr wohl durch die Gassen und entfernte das größte Geäst auf dem Auto. TV geht immer noch nicht. Ansonsten lassen sich nicht viele Menschen blicken. Ein Nachbar gegenüber schob gerade mit dem Abzieher, barfuß in Badelatschen, den gröbsten Schnee vor der Haustür weg. Ein anderer versuchte mit der Schaufel einen schmalen Fußtritt frei zu bekommen. Schneeschaufeln sind hier wohl Mangelware.

Die groessten Wedel schon beseitigt

Die größten Wedel schon beseitigt


So sah es heute Morgen um 8 aus

So sah es heute Morgen um 8 aus

Kinder seh und hör ich keine. Komisch, uns hielt früher beim ersten Schnee nichts im Haus. Somit muss der Rolf Zuckowski wohl alleine weiter trällern und ich geh nun allein aus dem Haus. Bis bald, Karin

P.S. Der Nachbar gegenüber befreit nun sein Auto vom Schnee, er hat die Badelatschen in Crocs getauscht – aber immer noch barfuß.

Wünsche allen ein friedliches und gesundes Neues Jahr!

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Vom alten ins neue Jahr sind wir spielend hinübergepunktet. Im wahrsten Sinne.

Nachdem ich am Silvestermorgen noch mit Einkaufen beschäftigt war und Jogi und Sohnemann erfolglos unterwegs waren um Feuerwerk zu kaufen, verlief der restliche Tag recht still und bedächtig.  Jogi war seit Weihnachten recht krank, deshalb unternahmen wir nicht viel. Eigentlich würde ich ja gerne von fiebrigem grippalem Infekt schreiben. Da Göttergatte sich aber weigerte, trotz exzessivem Husten nicht zum Arzt zu gehen, bezeichne ich die Krankheit mal als Männerschnupfen. Kennerinnen unter uns wissen, dass die Gebärden und Lautäußerungen unserer Kerle sich da sowieso nicht unterscheiden.

Am Nachmittag sahen wir uns somit ganz gemütlich einen Film an. Deutsche Kanäle empfangen wir hier nur ARD, ZDF, arte und Euronews. Dazu haben wir noch jede Menge englischsprachige Kanäle. Ich hatte Appetit auf Sekt, warum also bis Mitternacht warten? Seit wir hier sind, trinken wir sowieso viel weniger Alkohol als früher. Liegt zum einen wohl an den gesalzenen Preisen. Zum anderen bekommt man Prozentiges nur in speziellen Liquor Stores.

Unser Käsefondue am Abend hatte sich zwar unverständlicherweise irgendwann in eine fettige Flüssigkeit und einen dicken ungenießbaren Kloß aufgespalten, aber dies tat unserer Laune keinen Abbruch. Irgendwann fingen wir dann zu spielen an, die ganzen Tage über waren wir mit Scrabble, 6 nimmt, Uno, Pit und Wordfix beschäftigt, lachten uns die Seele aus dem Leib und hatten wirklich Spaß. Gegen Mitternacht sind wir dann raus, warteten, lauschten – nichts! Dort, irgendwo in der Ferne sind dann 2 oder 3 Böller oder Raketen hoch. Das war’s! Da brannten die Zigarillos von den Männern wesentlich länger. Nun war auch klar, warum kein Feuerwerk aufzutreiben war.

Kurz vor eins musste ich dann ins Bett, war für mich ja sowieso schon Rekord, so lange aufzubleiben.

Auch Sohnemann fühlte sich die Woche über wohl bei uns. Doch irgendwann wollte er halt mal raus. Ich ging somit eines Abends mit ihm auf ein Bier in einen Pub, nicht unweit von uns entfernt. Auch waren wir zwei Mal unterwegs zum Klamottenkauf, auf Kultur und Sightseeing hatte er jedoch keine Lust.

Am Neujahrsmorgen hatten meine Männer dann die Möglichkeit, in freier, stiller, fast unberührter Natur Schießübungen auf Plastikwasserflaschen und Holzstümpfen zu vollführen. Ich saß derweil warm gebettet schön in der Sonne und las und bestaunte die Natur. Leider hatte ich nicht an Ohropax gedacht.

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Landschaftlich wie im Libanon

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Die Weite – herrlich

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Eigentlich wäre es total still….

Jogi hat ploetzlich kein Schaedelbrummen mehr?

Jogi hat plötzlich kein Schädelbrummen mehr?

Nachdem dann sämtliche Munition verschossen war und die befreundeten Helfershelfer verabschiedet wurden, fuhren wir weiter Richtung Süden nach Madaba. Dort gibt es ein schönes Restaurant wo wir zu Mittagessen wollten.

Ein Besuch lohnt sich!

Ein Besuch lohnt sich!

Zum Glück hatte ich telefonisch reserviert, die verschiedenen Räume, Winkel    und Ecken die zur Bewirtung dienen, waren voll.

Schoen!

Schoen!

Heute leider nicht in Funktion, koennte man gut gebrauchen

Heute leider nicht in Funktion, könnte man gut gebrauchen.

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Seit gestern ist wieder Alltag eingekehrt. Sohnemann ist abgereist, Jogi ist wieder im Büro. Habe heute mal wieder die Vorräte aufgefüllt, am Donnerstag soll es schneien, schaun wir mal. Bis dann, Karin