Mit steigenden Temperaturen verbringen wir unsere geselligen Stunden mit zunehmender Tendenz außerhalb des Hauses. Vor, hinter, neben dem Haus, im Garten, im Strandkorb – je nach Wetterlage und Gesellschaft. Selbstredend tauschen wir dann unser ansonsten geliebtes Trinkwasser dann auch gerne in ein alkoholisches Erfrischungsgetränk ein. Seit Jahren mache ich die Beobachtung, dass ich während der Sommerzeit jährlich einen anderen „Durstlöscher“ zum aktuellen Liebling erkläre.
Im Frühjahr schaute ich über die Mediathek eine Komödie. Sommer, Sonne, Strand und Meer kam darin vor und eine nicht mehr ganz so junge Urlauberin hechtete beim Betreten des Strandareals direkt zur Bar und bestellte sich mit melancholisch verträumtem Blick und rauer Stimme einen Drink, dessen Titel ich erst beim wiederholten Rückspulen und erneutem Abspielen verstand. Campari Amalfi.
Sofort nahm ich das Handy zur Hand und befragte die Suchmaschine und siehe da – äußerst wenig Zutaten und dazu alle nach meinem Geschmack! Campari Orange hatte ich in früheren Zeiten sehr geliebt, doch solch süßen Getränke munden mir überhaupt nicht mehr. Dieser sehnsuchtsvolle Blick und die mit Verzückung rollenden Augen der Schauspielerin mussten doch etwas bedeuten! Die Testphase begann.
Während unseres Italienurlaubes wollte ich an einer Strandbar ebenfalls diesen Cocktail bestellen. Der Barkeeper gab mir allerdings zu verstehen, dass es dieses Getränk nicht gäbe und erklärte mir ausführlich, Amalfi wäre eine Stadt und Region in Italien – jedoch nicht der Name eines Cocktails. Einwände meinerseits wiegelte er freundlich vehement ab.
Ich bestellte mir dann separat meine Zutaten und genoss mit träumerischem Blick mein Mixgetränk. Diese Mischung aus fruchtig und herb mit einem Spritzer Saures – genau mein Ding. Zuhause dann erst einmal eingekauft und was entdecke ich auf dem rückseitigen Etikett? Hinzufügen muss ich allerdings, dass ich den Grapefruitsaft auch sehr gerne mit Limonensaft tausche, im Notfall auch Zitronensaft.
Inzwischen neigt sich der Sommer 2022 zu Ende. Seit 1. September befinden wir uns im meteorologischen Herbst, nächste Woche steht der kalendarische Herbstanfang an, mein Sommerdrink hat zunächst ausgedient und somit wurde es allerhöchste Zeit, davon zu berichten.
Wer weiß, vielleicht werden wir mit einem Golden Summer beschert und können uns weiterhin draußen in fröhlicher Runde, bereits etwas wehmütig, den einen oder anderen Drink genehmigen? Hauptsache wir wechseln nicht sofort zum Glühwein über, das müsste noch nicht unbedingt sein.
Obwohl, da hätte ich euch ebenfalls ein ganz großartiges Rezept…
Auf den Traumsommer 2022! Gruß Karin