Vor Jahren schon wurde ich durch einen Fernsehbeitrag neugierig auf diese Kunst, dann endlich der Umzug nach Deutschland, kurze Zeit später dann Corona und jegliche Pläne wurden auf Eis gelegt – bis dann endlich Termine passten und glücklicherweise noch das 9-Euro-Ticket der Bahn genutzt werden konnte. Doch ob dies so ein glücklicher Umstand war, bleibt fraglich. Diese Odyssee die ich mit Freundin Birgit zusammen erlebte, wäre schon fast ein eigener Beitrag wert – aber ich möchte euch mit den altbekannten Anekdoten bezüglich vergünstigtem Ticket und Deutscher Bahn nicht langweilen und daher fange ich direkt in Mannheim an. Termin ausgewählt, gebucht, pro Person 11 Euro online bezahlt und Bestätigungsmail erhalten. Dies ging einfach, schnell, unkompliziert – wenn es doch bei anderen Anbietern auch so wäre!
Stadt.Wand.Kunst – Street Art in den Quadraten. So das Thema der Stadtführung.
Quadraten? Hinter der Quadratestadt Mannheim verbirgt sich ein städtebauliches Prinzip, welches aus dem 17. Jhd. stammt und eigentlich ist es ganz leicht zu verstehen. Vier Ecken und rechte Winkel besitzt ein Quadrat, in Mannheims Innenstadt gibt es davon gleich 144. Und zwar zwischen Schloss und Neckar und Wasserturm und Kurt-Schuhmacher-Brücke. Genaugenommen sind nicht alle Quadrate quadratisch, manche sind rechteckig, manchen fehlen die Ecken, sind etwas krumm und schief, eben „schepp“, wie der Mannheimer sagt und diesen Charme auf seine Stadt überträgt.
Wie nun auf dem Stadtplan ersichtlich ist, befindet sich Quadrat A-K links vom Schloss, L-U rechts. Die Reihen sind durchnummeriert, je weiter weg vom Schloss, je höher die Zahl. Die Hausnummer 1 steht immer an der zum Schloss zugewandten Ecke eines Quadrates. Somit läuft die Nummerierung von A-K gegen den Uhrzeigersinn, L-U mit dem Uhrzeigersinn. Aber keine Bange, überall gibt es entsprechende Schilder und wenn das System erst einmal verinnerlicht wurde, kann man sich schnell zurechtfinden.
Während der Tour wurden uns noch Reste der ehemaligen Stadtmauer gezeigt. Integriert als Separierung im Hinterhofgarten.
Doch nun endlich zur Kunst: Auf meiner Buchungsbestätigung und auf der Website vom Stadtmarketing Mannheim ist dieser Text veröffentlicht:
Seit 2013 verwandeln nationale und internationale Streetart-Künstler*innen Mannheims graue Fassaden in großflächige „Murals“. Aus den über das gesamte Stadtgebiet verteilten, farbenprächtigen Wandgemälden ist das frei zugängliche Open Urban Art Museum „STADT.WAND.KUNST“ entstanden – ein Projekt der Alten Feuerwache Mannheim und ein beeindruckendes Beispiel, wie in Mannheim innovative Kreativkonzepte umgesetzt werden. Bei der geführten Tour durch die Innenstadt (die sogenannten Quadrate) entdecken Sie Kunstwerke von Streetartists wie HERAKUT, LOW BROS oder Sourati.
http://www.visit-mannheim.de
Unser Gästeführer analysierte mit der Gruppe zusammen die einzelnen Malereien, oftmals war der Künstler unbekannt oder es gab keinerlei Infos über die gewollte Aussage des Bildes. Dann wurde zusammen überlegt und sinniert, man versuchte den Hintergrund der Aussage in Erfahrung zu bringen, man schweifte vom Thema ab und somit wurden aus den ursprünglichen 90 Minuten ganz schnell 2 Stunden. Wenn ich ganz ehrlich bin, hätte ich auf dieses allzu ausschweifende Analysieren gerne verzichtet, auch wenn es nebenbei wertvolle Informationen gab. Allerdings war auch der eine oder andere durchaus sehr wissbegierige und engagierte Gast dabei. Mich interessierten in erster Linie die Bilder und hier sind sie nun endlich:
Während der Tour haben wir auch einiges über Mannheim gehört, das war sehr löblich. Nun war dies mein erster Besuch in der mit pulsierendem Leben gefüllten Universitätsstadt. Hier gibt es viel zu entdecken, einzukaufen und zu erleben, unübersehbar ist der hohe Anteil an fremdländischer Kultur. Da unsere Tour im westlichen Marktviertel Little Istanbul endete, kann sich jeder denken, wo wir uns befanden. Ich kam mir vor wie in einem arabischen Land, hab‘ ich doch schon einige davon gesehen. Friseure, Barbiere, opulente Brautgeschäfte, Elektronikläden, Klamotten und türkische Spezialitäten von Döner, Fast Food, Gegrilltem, Baklava und Hausmannskost. Laut, bunt, geschäftiges Treiben am Samstagnachmittag und dann wieder arabische Gelassenheit und Genießen am Marktplatz.
Die Aussage des Gästeführers „Hier isst man Döner und keinen Strammen Max“ sagt doch einfach alles aus. Wir fanden ein total gemütliches RestoCafé und bestellten aus der reichhaltigen Karte und wurden aufs Äußerste angenehm überrascht. Ich hätte mich in meine Lamm-Gemüse-Reis-Joghurt-Pfanne reinlegen können, so köstlich!
Übrigens wird noch eine weitere Thementour angeboten: Streetart in der Neckarstadt-West. Hier sollen verstärkt 3D-Effekte und somit optische Täuschungen entstanden sein. Man sollte somit auf jeden Fall nochmals in Baden-Württembergs drittgrößte Stadt reisen. Die ehemalige Residenzstadt bietet ein großes Füllhorn an touristischen Zielen.
Állaa, machs gud! (Nein, wir verwenden hier keinen moslemischen Begriff). Állaa kommt vom französischen Állez und bedeutet Los! Auf! Alsdann!
In diesem Sinne
Ein lohnenswerter Tag in klein Istanbul 😊 trotz der Zug Strapazen 😂
Du sagst es! Die Fotos im Netz für die anderen Malereien sind auch klasse 🤔😏
Kann ich mir vorstellen. Wir können ja mal wieder nach Istanbul fahren 😊
Und anschließend lecker Lamm essen 🤭
Unbedingt 😋