Advent, Advent, ein Lichtlein brennt.
Erst eins, dann zwei, dann drei, dann vier,
dann steht das Christkind vor der Tür.
Verfasser unbekannt
Wer kennt diesen bekannten Kinderreim nicht? Zusammen mit dem altbewährten Adventskalender hat er schon so manchem Kinderherz die Wartezeit auf das Weihnachtsfest verkürzt.
Der Adventskalender! Was waren das noch Zeiten, ganz früher als Kleinkind, wo man sich über winzige Bildchen hinter den ausgestanzten Öffnungen erfreute. Dann kurze Zeit später, die einfachsten Pappkalender hinter deren Türchen dann Milchschokolade in allen erdenklichen Formen zum Vorschein kam. Wo wir Kinder ganz begierig, sofort nach dem Aufstehen noch im Schlafanzug und verwuschelten Haaren, gespannt waren, ob wir am jeweiligen Tage wohl mit einem Ball, einem Auto oder sonstigem Gegenstand aus Schokolade überrascht werden würden und schlossen verzückt die Äuglein über den süßen Genuss am frühen Morgen. Im Erwachsenenalter überraschte dann ich den angetrauten Ehemann und unseren Abkömmling jedes Jahr aufs Neue mit den kreativen Auswüchsen meiner Fantasie. Selbstgebastelte Kalender mit den abenteuerlichsten Innenleben habe ich im Laufe der Zeit gestaltet.
Seinen Ursprung fand der Adventskalender Anfang des 20. Jahrhunderts. Die Quellen üben den Erfinder sind nicht ganz eindeutig, auch gibt es verschiedene Varianten aufgrund Religionszugehörigkeiten oder Länder.
Auf jeden Fall hat er seither sehr vielen kleinen und auch großen Menschen die Wartezeit aufs Christkind so manches Mal erträglich gemacht. Ob nun Kreidestriche an der Wand entfernt oder dazugemalt werden, Strohhalme in die Krippe gelegt, Kerzen angezündet, Bilder mit weihnachtlichen Motiven aufgehängt werden, täglich Kalenderblätter abgerissen werden, ein kleines geschnitztes Christkind eine hölzerne Himmelsleiter emporklettert, Schokolade, Spielzeug, sonstiger Krimskrams ausgepackt wird oder gar der virtuelle Kalender ins Spiel kommt – immer und jedes Jahr aufs Neue sieht man die Zeit die verbleibt, bis endlich Weihnachten ist.
Bei uns hat der Kalender stets 24 Türchen, für den 1. bis 24. Dezember. Früher oder auch in anderen Ländern variiert dies, da kann dieser auch bis zum Fest der Heilgen Drei Könige gehen.
Auf jeden Fall hat dieser Advents- oder auch Weihnachtskalender wie er früher hieß, einen christlichen Hintergrund. Und somit hat unsere evangelische Kirchengemeinde Lorch und Weitmars zum umgedrehten Adventskalender aufgerufen.
Auch wir haben bei diesem Projekt dieses Jahr mitgemacht und somit hab‘ ich brav das Kistlein abgegeben in der Hoffnung, dass sich auch über unseren Kalender jemand freut.
Heute durfte dann im herkömmlichen Kalender das letzte Türchen geöffnet oder das letzte Päckchen ausgepackt werden und ich bin mir sicher, im Laufe des Tages werden sicherlich viele Kinder ihre Eltern fragen, wann denn nun endlich das Christkind kommt.
Wir wünschen euch allen ein schönes Weihnachtsfest und für 2022 nur das Allerbeste!
Liebe Grüße, Karin

Unser Baum 2021
Auf unserem Grundstück gewachsen