In der Weihnachtsbäckerei

gibt es manche Leckerei! Das wissen nicht nur alle singenden Kinder von Rolf Zuckowski – nein, das wissen auch die deutschsprachigen Frauen in Amman. Und somit wollten wir uns in der Backkunst von Weihnachtsplätzchen etwas weiterbilden und buchten einen Backkurs in der Royal Academy Of Culinary Arts in Amman, der Königlichen Akademie für Kochkünste. Diese ist eine Tochtergesellschaft der Les Roches International School of Hotel Management, Schweiz.

1Daraufhin waren letzten Samstag 13 begeisterte Frauen und ein männlicher Anhang pünktlich um 9 Uhr angetreten, um mit Chefkoch Ahmad Sammour und 10 seiner Schüler Kipferl, englischen Weihnachtskuchen, Kokosnussmakronen, Lebkuchenausstecher, Stollen, Zimtsterne und Florentiner zu backen.

2Nachdem die hygienischen Standards erfüllt wurden, ging es ans Werk. Eigentlich mehr für den Chef und seine Helfer, wir standen mehr oder weniger an der Seite und lauschten, hinterfragten, diskutierten und fotografierten, bis wir dann reihum selbst einmal endlich Hand anlegen durften.

Kiloweise wurden Butter, Zucker, Eier, Mandeln, Nüsse und Rosinen verwendet. Je nach Rezept waren die zu verwendeten Zutaten bereits schon vorbereitet, somit gab der Chef diese dann nur in die riesigen Rührmaschinen und lies schlagen oder kneten.

Anschließend erfolgte eine Demonstrationsrunde durch ihn, dann konnte jede selbst mal ausstechen, kneten oder formen und den Rest machten dann die stillen Helferlein fertig, während die anderen schon wieder zum nächsten Arbeitstisch wanderten.

Detailliert wurde erklärt, einige Tricks und Kniffe bekamen wir mit, scheuten uns jedoch auch nicht, z. B. unsere Denkweise über eine andere Zutatengabe kundzutun. Jede gab ihren Senf dazu, es wurde manchmal wild gequasselt, so dass unser Chef hin und wieder mit durchgreifendem Befehlston die schnatternde Bande zur Ruhe bringen musste. Des Öfteren dachte ich mir im Stillen, was er sich da wohl antat! Aber bei so einer großen Frauenrunde muss ich das bestimmt nicht erklären, das kann sich jeder bestimmt bildlich vorstellen.

Nach 4 Stunden waren wir trotzdem ganz schön erledigt. Obwohl wir nun körperlich nicht viel taten. Das dreckige Geschirr wurde auf großen Transportwägen gesammelt und wie von Geisterhand von Zeit zu Zeit abgeholt. Alles wurde uns vorbereitet und hergerichtet und immer wieder hörte man die Kommentare wie „ich will auch so eine Ausrollmaschine“, „ich will auch so verschiedene Öfen“, „ich will auch nicht spülen müssen“, „so eine KitchenAid ist schon toll“ usw.

Zwischendurch kam immer mal wieder ein neugieriger deutschsprachiger Kollege des Chefs vorbei, leicht irritiert ob der „großen“ Anzahl von deutschsprachigen Frauen. Hat ihm niemand erklärt, dass allein unsere Gruppe Deutsche Frauen Amman inzwischen über 60 Interessierte zählt?

Pünktlich um 13 Uhr bekam jeder Teilnehmer einen Karton voll mit einer Auswahl der gebackenen Plätzchen, einem Stollen und einem Weihnachtskuchen mitsamt dem Rezeptheft.

Obwohl wir uns das nun alle hinsichtlich praktischen Einsatz etwas anders vorgestellt hatten, waren wir uns einig, dass es sehr lehrreich, lohnend und lustig war und vor allem eine Ehre, in einer so renommierten Schule einen Kurs belegen zu dürfen.

Viele von uns sind sich einig, die Kokosnussmakronen und vor allem die Florentiner sind einsame Spitze und auf jeden Fall nachahmungswürdig. Nachdem ich die letzten zwei Wochen mit einer schweren Gelenkgliederschmerzen-Grippe darniederlag wird es sowieso allmählich Zeit, dass ich anfange zu backen. Derzeit bin ich jedoch in einem Weihnachtsbasar involviert, dazu jedoch zu einem späteren Zeitpunkt mehr.

Bis dahin, Gruß Karin

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