Kreuzritterfestung von Al-Karak

IMG_0088

Vergangenen Freitagmorgen fuhren wir in südlicher Richtung auf dem Wüsten-Highway nach Al-Karak, auch Kerak genannt, um uns die dortige Burg des ehemaligen Königreich Jerusalems anzuschauen. Frühere Bauten werden bereits im Alten Testament erwähnt, tatsächlich geht die Geschichte der Stadt bis ins 9. Jhr. v.Chr. zurück. Im Jahr 1161 wurde diese Burg letztendlich fertiggestellt. Sie wurde auf dem dreieckigen Plateau eines Bergs errichtet und liegt 960 Meter über dem Meeresspiegel. Auch Teile der alten Stadtmauer und Wachtürme sind noch sehr gut erhalten.  Natürlich wechselten sich die verschiedensten Herrscher mit ihren Religionen ab. Auch am ungleichen Mauerwerk, von den klobigen Steinen der Kreuzritter bis zu den fein gearbeiteten Blöcken der Araber, ist dies zu erkennen. Heute hat Karak ungefähr 170.000 Einwohner. Neben einer sehr geschäftigen Stadt mit seinen vielen kleinen Shops ist wohl die alte Festung die wichtigste Sehenswürdigkeit der Stadt.

Hier ein Blick vom Hügel gegenüber, wo mit einer Sound- and Lightshow geworben wird. Der dazu errichtete geschlossene Glasbau sah jedoch sehr verwahrlost aus, nirgends eine Hinweistafel, wann diese Show geboten wird.

Auf den ersten Blick ist an der Burg nicht viel Sehenswertes mehr übrig. Lediglich der Donjon, der zum Wohnen benutzte Hauptturm, entlockt ein OH!

20160304_120933_resized

Von der ehemaligen Kirche und der Moschee ist nicht wirklich viel zu erkennen. Die Stadtbewohner haben in der Vergangenheit die Steine der verfallenen Gebäude zum eigenen Häuserbau entwendet.

Auch das integrierte Museum war aufgrund Renovierungsarbeiten leider geschlossen.

Die Aussicht ist jedoch super. In westlicher Richtung ganz in der Ferne kann man in der Senke die südlichen Ausläufer des Toten Meers und darüber hinweg, Israel erkennen.

Auf dem Foto ist auch der Zugang zur Burg zu sehen. Die Brücke, die über einen ursprünglich 30 m tiefen Graben führt. Heute ist dieser teilweise aufgefüllt. So grenzten die Kreuzritter ihre Burg von der Stadt ab.

IMG_0093

Rechts der Blick auf die Reste des Donjon. Auf dem Gelände verteilt, sieht man auf der Erde immer wieder Lichtschächte für die unterirdischen Räume und Gänge.

IMG_0094

Am Fuße der Burg sind die Überreste eines Friedhofs zu erkennen, leider führt die Straße direkt hindurch, denn auf der anderen Seite gehen die Gräber weiter.

Sehr schade, dass zu früherer Zeit Kulturgüter nicht erkannt und geschützt wurden.

IMG_0099

Begibt man sich jedoch in den Untergrund, erwarten einen gewölbte Decken und ein unzähliges Labyrinth an Gängen. Riesige Räume und dutzende kleine Kammern. Hier empfiehlt es sich unbedingt, für jede Person eine Taschenlampe mitzunehmen, denn diese restaurierten Gänge sind wirklich sehenswert!

Allerdings lag auch haufenweise Müll herum, von Getränkedosen und -flaschen bis zu ganzen Styroporpackungen für abgepacktes Essen, Fischkonservenbüchsen u. ä. Die zahlreich aufgestellten Mülleimer quollen über, hier wurde schon lange nicht mehr gesäubert. Wie wir schon aus Petra wissen, sind das leider nicht nur die Touris, die diese Art von Müll hinterlassen. Wachmänner und sonstige Gestalten erkennen leider nicht den Kulturschatz, welchen es zu erhalten gilt!

Wir sind dann nach Westen weitergefahren Richtung Totes Meer. Stetig bergab, mit herrlichem Ausblick auf zerklüftete Felsen und dann das ruhig daliegende Tote Meer – für mich immer wieder ein Erlebnis! Zielstrebig sind wir zur Samarah Mall gefahren, wo wir im Rovers Return, einem Irish Pub, draußen auf der Terrasse die gegrillte Fischplatte und libanesisches Almaza Bier genossen haben! Köstlich!

IMG_0100

Anschließend wieder zurück nach Amman mit einem guten Gefühl, endlich mal wieder das Land erkundet zu haben. Wir sind gespannt, wo es als nächstes hin geht.

Bis dahin, Gruß Karin

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s