Irakisches Nationalgericht

Gestern Abend haben wir mit Sohnemann zusammen das orientalische Zad El-Khair Restaurant in Amman besucht.

Das Konzept des Restaurants besteht darin, die irakischen traditionellen Kulinaritäten nach Jordanien zu bringen.

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Beim Betreten des Restaurants werden wir fast von einer erschlagenden Wärme empfangen, arabische dezente Hintergrundmusik, schwere dunkle Deckenhölzer und Wandtäfelungen, heimelige Wandleuchten zaubern ein Lichtspiel an die Wände, dick gepolsterte Stühle laden zum Verweilen ein, doch auch ein üppig geschmückter Weihnachtsbaum mit wild flackerndem Lichtspiel und hunderten von Kugeln – so scheint es – zaubert eine heimelige Stimmung, tannengrüne Girlanden mit weihnachtlichem Behang schlängeln sich um Gardinenstangen und Raumsäulen und ein zuvorkommender Service werden uns die nächsten Stunden willkommen heißen.

Joachim hat uns hierhergeführt, damit wir ein irakisches Nationalgericht kennenlernen: Masgoof – gegrillter Karpfen.

Auf der Speisekarte eine Auswahl von libanesischen Vorspeisen und irakischen Spezialitäten. So zaubern der libanesische und irakische Küchenchef auch unsere Speisenauswahl.

Doch direkt nach der Bestellung gehen wir nach nebenan und suchen uns aus dem Becken „unseren“ Karpfen aus.

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Dieser wird gefangen, aus dem Kescher auf den Boden geworfen, ein kräftiger Schlag auf den Kopf, dann gewogen. Unserer wiegt 2,3 kg und mit einem Blick auf meine Person bestätige ich, dass uns dieses Exemplar reicht.

Nun sollen wir wieder zurück ins Restaurant, es würde ca. 1,5 Stunden dauern, bis serviert werden würde. Dabei wäre ich noch so gerne geblieben, um bei der weiteren Zubereitungsart dabei sein zu können.

Kurze Zeit später kommt unsere Mezze. Das sind einige kleine libanesische Vorspeisen. Hommos (Kichererbsenpürree), Fatoush (ein spezieller gemischter Salat, bei dem es auf die Marinade ankommt), Hühnerleber (so lecker), gegrillter Halloumi (Käse), Batata harra (eine Art pikante Bratkartoffeln) und dazu ein frisch gebackenes Fladenbrot, welches ich noch nie auf eine solche Art gegessen habe. Eigentlich ein ganz einfacher Fladen, aber geschmacklich so gut gemacht, das allein war schon ein Highlight.

Irgendwann wurden wir dann wieder raus gebeten, um den weiteren Schritt der Zubereitung zu verfolgen.

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Da grillte er, unser Kumpel. Und ein zweiter hatte sich schon dazugesellt. Ich meine nun die Karpfen.

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Nach dem Stich ins Herz, dem Ausweiden und Säubern wird der Karpfen ganz aufgeklappt und mit einer Marinade aus Öl, Salz und Tomate bestrichen und auf diese Konstruktion gespießt und ganz nah am Feuer gegrillt.

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Die Außenseite des Fischs kommt nach außen. Ganz zum Schluss, wenn der Fisch fertig ist, wird die Kohle geebnet und der Karpfen mit der Haut nochmals auf die Kohle gelegt.

Somit überbrückten wir die Zeit. Mezze genießen, trinken, reden, lachen, bis es dann soweit war. Eigentlich waren wir schon so satt und auch müde, doch auch total gespannt auf den so lecker aussehenden Karpfen, dass ich dann total vergaß ein Foto zu machen.

Diesen Fisch aßen wir dann ohne jegliche Beilage und wenn jemand bei dem Begriff Karpfen an einen sumpfigen oder modrigen Geschmack denkt, kann ich das nicht bestätigen. Diese Fische hatten in dem klaren Becken wohl noch einige Zeit, sich „freizuschwimmen“.

Danach gab es noch Dessert, welches von manchen Restaurants automatisch aufgetischt wird. Leckeres frisches Obst, außerdem gab es noch eine Art Vanillepudding mit fruchtigem Götterspeisenspiegel und eine Art Reispudding. Beides auch sehr lecker, sonst wird zu unserem Leidwesen meist zu großzügig mit Rosenwasser parfümiert.

Alles in allem ein sehr gelungener im wahrsten Sinne köstlicher Abend, danke Jogi.

Bis zum nächsten Besuch, Gruß Karin

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