Kurztrip

Ich heiße euch im Neuen Jahr willkommen, hoffentlich seid ihr ohne Blessuren gut hineingerutscht!

Wie immer haben wir alles ganz geruhsam und ohne großes Tamtam an uns vorbeiziehen lassen. Den einzigen Luxus zum Jahreswechsel haben wir uns gegönnt, in dem wir vom 28.12.-31.12.15 nach Aqaba gefahren sind.

Wir nahmen die landschaftlich schönere Strecke am Toten Meer entlang, denn trostloses Wüstendurchqueren kam danach sowieso.

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Das Tote Meer, im Hintergrund ist Israel

Die ganz im Süden gelegene Hafenstadt am Roten Meer, besser gesagt am Golf von Aqaba, hatten wir nach 320 km bei herrlichen 24 Grad nach 3,5 Stunden Autofahrt erreicht. Wir fuhren um 8.30 Uhr am Morgen hier in Amman bei knackigen 8 Grad los und ich kam mir dann mit Stiefeletten, Winterpulli und Cape in der Lobby des Hotels reichlich deplatziert vor. Die Gäste flanierten in kurzen Hosen, Sommerkleidchen und barfuß in Badelatschen an uns vorbei! Dabei fand ich es gar nicht so warm, es ging ein kühler Wind und im Schatten war es merklich kalt. Trotzdem machten wir uns gleich auf zum Strand und da lagen wir dann in Badesachen auf dem Liegestuhl in der Sonne.

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Strandansicht, im Hintergrund die Sinai Halbinsel

Ich konnte es gar nicht fassen, zu Hause brauchte man die Heizung und nun lag man halbnackt am Strand. Entgegen Joachim habe ich mich aber nicht ins Wasser getraut, das war schon sehr kalt und ich hatte keine Badekleidung zum Wechseln dabei. Am Abend zeigte sich dann ein gigantischer Sonnenuntergang, der allerdings auch ein bedenkliches Wolkenspiel mit sich brachte.

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Am nächsten Tag dann nur Regen, kühl und Trostlosigkeit. Somit fiel der Strandaufenthalt sprichwörtlich ins Wasser. Da unser Hotel, das Radisson Blu, sich in der neu angelegten Tala Bay Bucht, ca. 16 km südlich von Aqaba befindet, haben wir uns zu einem Spaziergang durch die ganze Anlage aufgemacht. Hotels, Privatwohnungen, Shops und Marina sind dort angelegt. Anschließend sind wir nach Aqaba gefahren um uns dort ein wenig umzusehen.

Mein auserkorenes Ziel war die mittelalterliche Festung und der direkt danebengelegene Flaggenmast. Ansonsten ist Aqaba ein sehr geschäftiges lautes Städtchen mit vielen kleinen Läden wie in jeder anderen Stadt eben auch. Hauptsächlich kommt man hierher, um zu baden, schnorcheln, tauchen oder zu relaxen.

Die Gegend um Aqaba war bereits im 4. Jahrtausend v.Chr. besiedelt. Ob es die Ptolemäer, Römer, Nabatäer, die Byzantiner, Kreuzritter oder Moslems, die Osmanen oder Araber waren, jedes Volk hat etwas zum Entstehen der heutigen etwa 80 000 Einwohner-Stadt beigetragen.

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Nach dem Rückzug der Osmanen wurde das Wappen über dem Eingang durch die gekreuzten Schwerter der Hashemiten ersetzt

Die Ruinen der Festung sind sehr verfallen, doch die dicken Mauern und der Innenhof sind bereits gut restauriert, die angrenzenden Räume konnte man aufgrund Renovierungsarbeiten nicht besichtigen.

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Der Innenhof der Festung mit Blick auf den Eingang

Direkt nebenan steht der Flaggenmast mit einer Höhe von 137 Metern und einer Fahne von 20 x 40 Metern. Die Fahne zeigt nicht die jordanische Flagge, sondern die der arabischen Revolution von 1916. Genau an diesem Platz fand 1916 der arabische Aufstand unter dem Ururgroßvater des heutigen Königs statt. Dieser Aufstand führte zur Unabhängigkeit vom osmanischen Reich.

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Nun noch ein Foto meiner selbst. Im Hintergrund seht ihr die israelische Hafenstadt Elat.

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Sohnemann verbrachte die Zeit im Fitnessraum oder bei Regenpause an den Trainingsgeräten am Strand, schlafend, Filmeschauend im Zimmer oder mit Kaffee beladen lauernd auf dem Balkon nach knackigen An- und Aussichten. Die geplanten Tauchgänge konnten aufgrund des Wetters leider nicht getätigt werden. Außerdem verweilten sich meine Männer beim Bodenschachspiel in der Anlage und ich versuchte mein Buch fertigzulesen, was mir jedoch nicht gelang, gab es doch immer wieder Menschen zu beobachten. Auch ich nutzte die Trainingsgeräte am Strand oder tat einfach mal nichts.

Am Mittwoch war zum Glück wieder Traumwetter, wir konnten bereits auf der Restaurantterrasse im Sonnenschein frühstücken. Anschließend ging es direkt zum Strand, allerdings schoben sich immer wieder dunkle Wolken vor die Sonne, so dass es dann empfindlich kühl wurde.

Am Silvestermorgen sind wir schon gegen 10 Uhr wieder zurück Richtung Amman gefahren, Joachim hatte am Nachmittag eine Jahresabschlussfeier mit der Belegschaft. Ich mühte mich durch den Straßenverkehr um zum Supermarkt zu gelangen. Heftigste Regenstürme und auch Schneeschauer wurden erwartet. Somit gab es wieder Hamstereinkäufe. Die Wetterprognose war richtig, der Sturm war sehr heftig, der Schneeschauer der am späten Abend einsetzte war erträglich, heute gegen Mittag war alles wieder weggeschmolzen.

Bleibt abzuwarten, wann die nächste Schneefront eintrifft, bis dahin,

Gruß Karin

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