So, vergangene Nacht um 1 Uhr wurden auch hier in Jordanien die Uhren auf Mitternacht zurückgestellt und somit auf die Winterzeit umgestellt. Somit liegen wir Deutschland wieder eine Stunde voraus. Die letzten Tage, seit der Umstellung in Deutschland, waren fernsehtechnisch gesehen nicht so toll. Die Filme um 20.15 Uhr, fingen dann hier erst um 22.15 Uhr an – einer Zeit, in der ich oftmals nur im Halbschlaf der Handlung eines Filmes folgen kann.
Auch deshalb bin ich echt froh, dass die Regierung sich entschloss, diese Tradition wieder mitzumachen. Hier ist es nämlich durchaus nicht normal, dass umgestellt wird. Auch weiß die Bevölkerung dies nicht im Voraus. Man soll die Info aus TV und Zeitung entnehmen. Ebenso wurde mir neulich erzählt, vor einigen Jahren wurde umgestellt und am nächsten Tag wurde dies wieder rückgängig gemacht. So ein Chaos! Aber gestern Nachmittag hörte ich bereits im Radio die Info, man solle die Zeitumstellung in der Nacht berücksichtigen.
Für mich, wie bestimmt auch für viele andere Mitmenschen, trotzdem eine eher lästige Prozedur. Ich sehe ja ein, dass sich frühaufstehende Berufstätige über mehr Licht am frühen Morgen freuen. Aber wie sieht es dann in der zweiten Tageshälfte aus? Da muss bereits am späten Nachmittag schon das Licht in der Wohnung angemacht werden, furchtbare Zeit.
Ich habe mich an meine Vorstandstätigkeit der Vereinigung deutschsprachiger Frauen im Libanon erinnert, und meine damaligen Aufzeichnungen herausgekramt. Lest mal, was ich 2008 an unsere Mitgliederinnen verschickte:
In Deutschland wurde die jetzt gültige Zeitumstellung von der Normalzeit – oder wie von vielen bezeichnet „Winterzeit“ – auf die Sommerzeit im Jahr 1980 eingeführt. Als ein wichtiger Grund galt die Überzeugung, mit der Regelung durch eine bessere Nutzung des Tageslichts Energie sparen zu können. Diese Überlegung war insbesondere noch eine Nachwirkung aus der Zeit der Ölkrise in Deutschland 1973. Ein weiterer Grund war zudem die Anpassung an Nachbarländer, die diese Regelung schon früher eingeführt hatten.
Von 1950 – 1980 gab es in Deutschland keine Sommerzeit, jedoch existierten vor diesem Zeitraum bereits mehrere Sommerzeiten, so gab es 1947 neben der Sommerzeit sogar noch eine Hochsommerzeit.
Eingeführt wurde die Zeitumstellung erstmals 1916 in Deutschland, drei Wochen später folgten Großbritannien und Irland.
Schon seit der Einführung der Sommerzeit wird über den Sinn und Unsinn dieser Maßnahme diskutiert. Laut Erkenntnissen des Bundesumweltamtes spart man während der Sommerzeit zwar abends elektrisches Licht, jedoch wird dann morgens mehr geheizt, besonders in den kalten Monaten (März, April und Oktober).
Insgesamt steigt der Energieverbrauch dadurch sogar an.
Mediziner haben negative Auswirkungen der Zeitumstellung festgestellt, da sich der Organismus mit der Anpassung seines Rhythmus schwertut. Besonders Menschen mit Schlafstörungen oder organischen Erkrankungen haben hier anscheinend größere Probleme.
Übrigens: Laut Studien gibt es am Montagmorgen nach der Zeitumstellung von der Winter- / Normalzeit auf die Sommerzeit mehr Verkehrsunfälle als an einem gewöhnlichen Montagmorgen.
Warum also, tut man dies Mensch und Tier an? Vielleicht sollte einfach mal ein Staat damit aufhören?
Bis dahin, Gruß Karin