Wieder einmal liegt eine anstrengende Zeit hinter uns. Einen Tag nach meinem letzten Beitrag habe ich am Nachmittag erfahren, dass es am darauffolgenden Tag nach Deutschland geht. Schwiegermutter ging es aufgrund ihrer Erkrankung sehr schlecht, der Arzt plädierte dafür, dass wir mit unserem Kommen nicht bis Ostern warten sollten, auch musste abermals einiges geklärt und in die Wege geleitet werden. Doch nun ist erst einmal wieder alles den Umständen entsprechend stabil, hoffen wir, dies hält sich bis Ostern…
Hier noch ein Foto von einer Skulptur, die wir in D in einem Klinikpark entdeckten.
Somit schaffte ich es am vorletzten Montag gerade noch, im Goethe-Institut meine ausgeliehenen Medien zurückzubringen, zum Friseur zu gehen, Wäsche zu waschen, die verderblichen Waren vom Kühlschrank in Speisen zu verkochen und einzufrieren, ebenso die Koffer mit Gegenständen zu befüllen, die den Einsatzort von Jordanien nach D wechseln sollten. Im Haus in D dann das eisige Grauen, die Heizung war ausgefallen und die folgenden zwei Tage, und vor allem Nächte, bei 6 Grad waren alles andere als herzerwärmend, bis der Heizungstechniker dann Abhilfe schaffte. Seit letzter Woche Montag dann wieder hier der Alltag, vieles zu tun, viel Büroarbeit, auch bin ich schon wieder dabei, die Koffer für meinen Flug Ende März zu befüllen. Ebenso möchte ich vor meinem Abflug noch einiges im Online-Auktionshaus einstellen. War ich letzten Sommer mit meinen Verkäufen doch sehr erfolgreich. Durch den Umzug ist besonders von Sohnemann einiges angefallen, woran sich Andere ihr Herz erfreuen können.
In D wurde ich gefragt, wie denn hier der Alltag so wäre. Müll, Strom, Wasser etc. Versuche nun einmal, Antwort zu geben, was euch so interessiert.
Es gibt verschiedene Recyclings Stellen, wo man seinen unsortieren Wertstoff hinbringen kann. Ich habe das Glück, dass sich direkt gegenüber meinem Stamm-Supermarkt so ein Center befindet.
Alu, Papier, Pappe, Plastik, Kork, Batterien und Altöl kann kostenlos abgegeben werden. Habe neulich erfahren, dass Glas und Tetra Packs noch nicht zur Wiederverwertung angenommen werden. Für den übrigen Hausmüll stehen an allen möglichen Ecken große Container, wo man seine Mülltüten hineinwirft und die zuhauf vorhandenen streunenden Katzen sind dankbare Abnehmer für alles Organische, bis die tägliche Müllabfuhr dann die entstandene Sauerei beseitigt.
Außerdem fahren täglich mehrere Fahrzeuge durch die Gassen. Jeder spielt eine unterschiedliche Melodie mitsamt Singsang durchs Megaphon. Als da wären der Sperrmüllsammler, Alteisensammler und große Kunststoffe aller Art. Altkleider und -schuhe werden ja nie weggeworfen. Entweder findet sich dafür immer eine Kirchengemeinde, Hausangestellte oder man stellt diese Tüten separat an die Müllcontainer, es gibt für alles dankbare Abnehmer. Ob der Hausbesitzer für den Müllabtransport bezahlen muss, weiß ich noch nicht.
Die Rechnung zum Ende jeden Monats für den Staatstrom erhalte ich vom Hausmeister, gebe ihm das Geld dafür und auch seinen monatlichen Lohn, er bezahlt die Rechnung und ich bekomme diese quittiert zurück. Ebenso die quartalsmäßige Wasserrechnung. Notstromgeneratoren braucht man hier nicht, gibt es auch nicht. Die Heizung läuft mit Diesel, wenn der Pegel im Tank gefährlich sinkt, gibt der Hausmeister Bescheid und nach Absprache ruft er dann den Lieferanten an und zum Schluss bekomme ich wieder die Rechnung und bezahle bar.
Gekocht wird mit Gas, was ich ja sehr bevorzuge. Die Gasflasche steht auf dem Küchenbalkon in einem abgeschlossenen Blechschrank. Mehrmals täglich fahren auch dafür Lieferanten durch die Straßen, einmal rufen und es wird bis zum Schrank eine neue Flasche geliefert.
Verschiedene Obst- und Gemüselieferanten fahren auch durch die Gassen. Aus Erfahrung habe ich jedoch dort noch nie eingekauft, sonst halten die jedes Mal und hupen und trällern so lange, bis man doch rauskommt und einkauft. Trinkwasser, welches wir in 23 l Gallonen haben, holt mir gegen Bezahlung und Trinkgeld der Hausmeister vom Kiosk ums Eck.
Für Internet, Landlinie und Mobiltelefon kommen die Rechnungen zu Jogi ins Büro und werden dann von dort bar bezahlt.
Nun muss ich noch etwas berichten. Habe neulich beim Einkaufen im Supermarkt Kamelmilch entdeckt. Das fand ich ja spannend! Trotz des relativ hohen Preises für dieses kleine Fläschchen, musste ich das doch kaufen und wir haben probiert. Schmeckt ähnlich wie ganz frische Milch, direkt aus dem Kuhstall. Probieren war o.k., über den Rest haben sich die Katzen hergemacht.
Apropos Katzen. Wir haben täglich wechselnden Besuch von verschiedenen Exemplaren. „Unsere“ Hauskatze wird gefüttert, natürlich lauern in der Zeit schon etliche andere ums Hauseck in der Hoffnung, auch etwas abzubekommen.
So könnte ich endlos weiterknipsen. Doch nun fahr ich zum Einkaufen, damit mein großer Kater heute Abend auch was im Napf findet.
Bis bald, Karin