Draußen strahlender Sonnenschein, seit Wochen trocken, die angekündigten tagelangen Regenschauer blieben letzte Wochen aus, es geht ein kalter Wind und trotzdem möchte man sich raussetzen, warm verpackt, denn drinnen in der Wohnung scheint es noch kühler, trotz dass ich sehr warm angezogen bin. Somit werde ich in etwa 2 Stunden, wenn die größte Hausarbeit erledigt ist, wie jeden Tag die Heizung einschalten. Da ich mich seit einer Woche abwechselnd mit heftigsten Migräneanfällen, stundenweise fließender Nase, plötzlichen Reizhustenattacken und allgemeinem Unwohlsein plage und mir just in diesem Moment eigentlich keinen neuen Kopf wünsche, da er ausnahmsweise mal klar und frei von diesem dumpfen Klopfschmerz ist, der ideale Zeitpunkt, meine Weihnachtspost in den Äther zu senden.
Heute ist also kalendarisch Winteranfang. Wir merken wohl alle überall auf der Welt, dass die Klimaveränderung uns merklich ihren Stempel aufdrückt. Momentan zeigt unser Außenthermometer im zugigen Schatten 13 Grad Celsius. Eigentlich wollte ich diesen Beitrag mit einem Gedicht zu Weihnachten eröffnen, doch fast immer schrieben die Autoren in vergangener Zeit von tiefverschneitem Wald, weißen Wegen und Eiseskälte. Werden wir wohl noch einige Wochen warten müssen und dann hoffen wir wiederrum, dass es uns nicht gar so sehr erwischt!
Übermorgen ist Heilig Abend! Unser Sohn wird am Morgen eintreffen. Alles ist bereits vorbereitet, das Gästezimmer wartet auf ihn. Ich habe einige Plätzchen gebacken, weniger Sorten als sonst. Dafür ist Quarkstollen, Hefezopf und Apfelstrudel fertig im Gefrierfach. Auch Zwiebelkuchen, Gemüsetarte, Leberspätzle, Schupfnudeln und Kürbissuppe warten dort auf ihre Verwendung. Habe heute Morgen schon Biskuitboden für eine Schwarzwälder Kirschtorte gebacken. Ich habe noch kostbare Kirschen im Glas aus dem Libanon. Kostbar deshalb, da man diese hier nicht kaufen kann. Somit gibt es zu Weihnachten dieses Jahr eine Torte. Und dann kann ich ganz bequem immer mal was auftauen, vielleicht kündigt sich ja auch mal ein Besuch an, wer weiß. Da fällt mir ein, gleich noch beim deutschen Bäcker Brot und Brezeln zum Abholen für morgen zu bestellen, denn Weißwürste aus Deutschland haben wir auch noch eingefroren. Ihr seht, wenn Junior zu den Feiertagen kommt, der optimale Grund die ganzen Kostbarkeiten zu genießen!
Am Heilig Abend wird es Kartoffelsalat und Bratwürstchen aus Deutschland geben und am 1. Feiertag habe ich Truthahnkeulen, Kartoffelklöße und Blaukraut geplant. 2. Feiertag gibt es hier ja nicht, ist wieder Alltag.
Die Wohnung ist nun inklusive Baum fertig geschmückt. Dezent sind hier und da kleine Lichtquellen, in denen sich Kugeln und Schmuck aller Art spiegeln.
Die letzten vier Wochen war ich beschäftigt, zahlreiche Weihnachtsbasare und -Märkte zu besuchen. Joachim belächelte mich ja schon, ob ich es denn nicht irgendwann übertreiben würde. Doch da ich letztes Jahr bis auf den Kirchenbasar in der Nachbarschaft überhaupt nichts mitbekam, sei dem Netzwerk der Deutschen Frauen in Amman Dank, denn somit wurden mannigfaltige Infos von Veranstaltungen weitergeleitet. Die einen für mich sehr empfehlenswert, so auch ein sehr schön gestalteter Weihnachtsmarkt im Vorgarten des italienischen Restaurants Romero, bei dem es richtig leckeren Glühwein zu kaufen gab. Bei anderen Veranstaltungen reichte es, sie einmal besucht zu haben.
Morgen mach ich also nochmals meine Tour durch den Supermarkt und dann ist Ruhe!
Auch diese wünsche ich euch, macht langsam, es muss nicht alles perfekt sein. Bleibt dafür gelassen und zufrieden und lacht miteinander!
Frohe Weihnachten und für 2016 die besten Wünsche,
bis dahin Karin

Unser Baum 2015