Da ich die letzten Wochen ja nicht gerade mit sprühendem Schreib-Enthusiasmus geglänzt habe, möchte ich dies heute nachholen. Wenn ich einen Beitrag nicht gleich schreibe, schiebe ich dies immer weiter hinaus, bis ich dann denke, so interessant wäre es nun auch nicht gewesen, sodass ich dann gar nichts mehr veröffentliche.
Vorletzte Woche war ich mit einer Freundin und deren Tochter zusammen auf Entdeckungstour im Shams El Balad Café, nahe der Rainbow Street in der Innenstadt. Eigentlich haben wir uns aufgemacht, um uns eine Fotoausstellung anzuschauen, die dort für eine Woche zu besichtigen war.
Doch erst einmal haben wir uns im lauschigen Gärtchen zwischen allerlei Bäumen, Sträuchern und Kakteen arabische Kleinigkeiten zum Essen bestellt. Das Konzept des bodenständigen Cafés besteht darin, dass Nahrung vom Erzeuger ohne Zwischenhändler direkt auf den Tisch kommt. Es werden ausschließlich frische einheimische saisonale Produkte umliegender Bauern, wenn möglich in Bioqualität, verarbeitet. Außerdem wird Wert auf die traditionelle Verarbeitung gelegt, jedoch auch mit Einschlag modernen Impulsen. Zudem herrscht innerhalb des Cafés striktes Rauchverbot, was bisher in Jordanien sehr selten ist.

Leider kein Grapefruitsaft zu bestellen, die Früchte sind noch nicht reif!

Herrlicher Blick zur Zitadelle
Für manch einen mag das Café auf den ersten Blick etwas alternativ anmuten. Tatsache ist jedoch, dass ein künstlerisches Sammelsurium von Uhren, Weckern, Schreibmaschinen und dergleichen an den Wänden und Sideboards verteilt ist.

Ein Teil der Inneneinrichtung
Ein Teil unserer Bestellung. Alles war sehr köstlich und empfehlenswert! Trinkwasser kann keines bestellt werden, dafür kommt frisch abgefülltes, gefiltertes Wasser in verschließbaren Glasflaschen auf den Tisch.
Frisch gestärkt sind wir dann treppauf, treppab und quer durch das ganze Haus, um uns die Ausstellung historischer Fotografien des Künstlers Kelvin Bown mit dem Titel
From Ruins to Rebirth – Amman 1900-1950 anzuschauen. Die Fotos können auch erworben werden. Kelvin Bown
Hier ein kleiner laienhafter Ausschnitt von den 26 Exponaten:

Amman, Jabal Ashrafeih 1900-1920

Amman, Jabal Ashrafeih 1920-1933

Amman, Blick aufs Roman Theatre, Hotel Philadelphia 1932

Blick auf Jabal Webdeh, King Faisal Street, 1938

Amman Bahnhof, 1900-1920

Amman Innenstadt 1940
Das waren noch Zeiten! Bestimmt nicht so laut, so grell, so bunt! Aber leben hätte ich zu dieser Zeit an diesem Ort trotzdem nicht wollen.
Im Anschluss sind wir einige Straßen weiter ins „Soap House“ von TRINITAE
Seifen Haus und bereits beim Eingang auf das Gelände war ich in einer Duftwolke aus unterschiedlichsten Aromen gefangen.
Zum Teil von der reichhaltigen Blumenpracht im Garten, zum anderen kamen Zitronenaromen und Moschusdüfte aus der offenstehenden Ladentür.
Glücklicherweise habe ich im Laden aufgrund eines Tipps meiner Freundin eingekauft und kann mich täglich in der Dusche am Zitrusduft des Fuß-Bimsstein dran erfreuen.
Inzwischen habe ich dieselbe Tour mit Jogi gemacht, auch er hat eingekauft und ich bin mir sicher, das war nicht der letzte Besuch im Café und im Soap House.
Bis dahin, vielleicht begegnen wir uns mal
Karin